Kapitel 13 ♡

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Als ich am nächsten Tag aufwache, ist das Erste, was ich bemerke, dass ich mich nachts fest an Elian rangekuschelt habe. Er hat seine Arme genauso fest um mich gelegt, wie ich meine um ihn. Außerdem liegt mein Kopf auf seiner Brust. Anscheinend bin ich gestern Abend eingeschlafen.

Vorsichtig versuche ich mich zu lösen, ohne ihn aufzuwecken.

"Bleib hier!"

"Ich muss nur auf die Toilette. Ich bin gleich wieder da."

Mit einem unzufriedenen Geräusch öffnet er seine Arme, damit ich gehen kann. Schnell stehe ich also auf und laufe ins Badezimmer.

Dort erleichtere ich mich erstmal, kämme dann meine Haare und wasche mein Gesicht, sowie meine Hände.

Schnell binde ich meine Haare noch zusammen und notiere mir dann gedanklich noch, dass ich duschen gehe, sobald die Jungs weg sind.

Nachdem ich fertig bin, verlasse ich das Badezimmer wieder und sehe dann nach, ob Cassian noch schläft. Ich muss gar nicht genauer hinsehen, da er sich schon aufgesetzt hat und sich mit Elian unterhält, welcher ebenfalls sitzt.

Als sie mich bemerken, lächelt Elian mich an und winkt mich wieder zu sich. Neben ihm angekommen, hebt er die Decke hoch und zieht mich dann zu sich, um mich dann wieder an ihn heranzuziehen und die Decke über mich zu legen.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht Cassian ihm dabei zu und auch ich bin etwas überfordert. Ich meine, eigentlich dachte ich, dass Elian mich hasst, aber diese Aktion spricht dagegen.

Wobei er zurzeit oft solche Dinge tut, wie zum Beispiel seinen Arm um mich zu legen, mich nah an sich zu ziehen oder mich zu umarmen.

Ich erkenne ihn gar nicht mehr wieder.

Aber so scheint es auch Cassian zu gehen. Er sieht ihn oft so an. Mit gerunzelter Stirn oder hochgezogenen Augenbrauen. Wir beide verstehen seinen besten Freund nicht.

Aber es ist süß von Elian.

Wie er mich beschützen möchte und anscheinend auch besser kennenlernen.

Es stimmt. Es ist echt süß. Würde ich das allerdings laut aussprechen, würde er es vermutlich lautstark abstreiten. Und ich möchte nicht, dass meine Großeltern das mitbekommen.

Vor allem meine Großmutter. Sie liebt Gossip und erzählt es dann überall herum, dass ich einen Freund habe oder verliebt bin und er auch in mich.

Deshalb erzähle ich ihr nie etwas über mein Liebesleben. Ich bin schon froh, dass sie nichts darüber sagt, dass ich für mein Eislaufen berühmt bin. Aber sie weiß auch, wie wichtig es für mich ist, dass sie niemandem etwas sagt.

"Wann gehen wir zu unserer Pension?"

"Nach dem Frühstück", antworte ich Cassian, als er mich aus meinen Gedanken reißt. "Aber wir nehmen die Wärmflaschen und Tee mit."

Verstehend nicken sie, dann fragt Cassian noch "Elian, wieso kuschelst du eigentlich mit Liana?"

"Sie ist warm. Außerdem ist es gemütlich und ich denke, sie braucht diese Nähe, vor allem wenn du mal wieder mit fiesen Kommentaren kommst. Ich glaube, du weißt gar nicht, wie sehr sowas weh tut oder?"

"Nein, ich will es auch nicht wissen. Aber verstehe, du entscheidest dich für sie und nicht für deinen besten Freund."

"Das hat nichts mit entscheiden zu tun, Cassian. Du weißt, dass ich meinen kleinen Bruder wegen Selbstmord verloren habe."

Überrascht ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und rutsche dann noch ein Stück näher an ihn heran, als ich seine Worte realisiert habe. Dankbar legt er seinen Arm um mich und sein Kinn auf meinen Kopf.

Cassian schüttelt nur ungläubig seinen Kopf, hält aber seinen Mund. Entspannt schließe ich meine Augen nochmal, da die Stille gerade sehr schön ist.

Diese wird aber dann durchbrochen, als meine Großmutter hereinkommt. Überrascht sieht sie uns an, fängt dann aber an zu grinsen.

Schockiert weiten sich meine Augen und ich fange hektisch an, meinen Kopf zu schütteln. Noch immer breit grinsend verlässt sie mein Zimmer und geht wahrscheinlich zu meinem Großvater, um ihm zu erzählen, was sie gesehen hat. Beziehungsweise, in welcher Position sie Elian und mich gesehen hat.

Schnell löse ich mich von ihm und laufe ihr hinterher. Allerdings ist sie schon in Küche und erzählt es lautstark. Als ich reinkomme, sieht mich jeder mit dem exakt selben Grinsen an, dass meine Großmutter auch in ihrem Gesicht kleben hat.

Peinlich berührt merke ich wie mein Kopf sich erhitzt und ich rot werde. Eilig drehe ich mich wieder um und verschwinde wieder zu den Jungs.

Diese sehen mich fragend an, als sie mich mit hochrotem Kopf in mein Zimmer kommen sehen.

"Diese Frau ist verrückt", stelle ich fest, dann wende ich mich an Elian "Stell dich schonmal darauf ein, dass jeder dich angrinsen wird. Meine Großmutter ist eine Tratschtante und erzählt den meisten Gossip hier."

Mit großen Augen sehen beide mich an.

"Willst du uns damit sagen, dass sie so gut wie jedem hier erzählt hat, dass wir miteinander gekuschelt haben?"

"Mindestens jedem der in der Küche arbeitet und die werden es ebenfalls weitererzählen und so weiter."

"Ach, du heilige Scheiße", sagt Cassian darauf.

Ich nicke nur stumm, da ich nichts weiter mehr sagen kann. Unsere Position sah ziemlich eindeutig aus, also was sollte ich versuchen zu erklären? Wie sollte ich versuchen zu sagen, dass es ein Missverständnis war? Sie würden mir sowieso nicht glauben.

-

Gerade sind wir auf dem Weg zur Pension, in welcher Elians Eltern auf uns warten.

Beim Frühstück hat tatsächlich jeder Mitarbeiter gegrinst, als er uns gesehen hat. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken.

Wieso musste meine Großmutter uns auch genau so vorfinden?

Ganz tief in dir drinnen genieße ich es.

Ich genieße es, dass jeder denkt, dass Elian und ich zusammen sind.

Aber sind die Ferien erst einmal vorbei, wird es wieder anders sein.

"Ist euch kalt?"

Beide Jungen schütteln den Kopf und gehen weiter stumm neben mir her. Irritiert runzle ich meine Stirn, da die Zwei normalerweise nicht so still sind.

Imaginär zucke ich meine Schultern und laufe einfach weiter. Natürlich mache ich auch jetzt Bilder, aber nicht so viele. Auf dem Weg zurück habe ich schließlich noch genug Zeit, um Bilder von der Landschaft zu machen.

Bei diesem Gedanken lächelnd, bekomme ich nur halb mit, wie wir bereits ankommen.

Schnell begleite ich sie noch mit nach drinnen, um meine Wärmflaschen auszuleeren und neuen Tee zu machen und gehe dann wieder.

Dabei begrüße ich noch einige Personen, die ich vom sehen, her kenne und mache mich dann rasch wieder auf den Weg zurück, da es heute etwas kälter ist, als sonst.

SHE IS A STARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt