Kapitel 36 ♡

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Bitte seid keine stummen leser :(

Votet, Kommentiert, sagt mir eure Meinung auch gerne über eine Privat Nachricht, aber erzählt mit bitte, was ihr von dem Buch haltet :)

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„Wie gehts dir?"

Verschlafen sieht meine beste Freundin mich an. Währenddessen reibt sie sich die Augen, damit sie etwas wach wird.

„Mir gehts besser, jetzt wo ich mit dir geredet habe. Das war echt eine Last auf meinen Schultern, die ich nichtmal richtig wahrgenommen habe. Danke."

Lächelnd antworte ich ihr: „Wenn du mich brauchst, bin ich da. Das weißt du doch."

Ebenfalls lächelnd sieht sie mich an, wird aber dann von einem Gähner unterbrochen.

„Habt ihr was zu essen da? Ich hab Hunger."

„Ne, weißt du. Wir haben nichts zu essen da. Wir müssen hier verhungern."

Mit einem sarkastischen Lächeln sehe ich sie an, während sie nur genervt aussieht. Schließlich stehe ich aber auf, was sie mir gleich tut.

Nebeneinander gehen wir die Treppen nach unten, wo wir uns beide die Kinderbilder von Luan und mir ansehen. Als wir in der Küche ankommen, sehen meine Eltern uns sehr ernst an.

Vor ihnen liegt ein geöffneter Brief, welcher anscheinend vom Krankenhaus ist, da das Logo darauf zu sehen ist.

„Véronique, dein Vater wartet draußen auf dich. Wir müssen mit Liana über etwas Wichtiges sprechen."

Nickend verabschiedet Vroni sich von uns, wir haben beide den Ton meines Vaters gehört. Es scheint wirklich Wichtig zu sein, vorallem weil es dem Anschein nach etwas mit dem Brief zu tun hat.

„Dir ist noch immer dauernd schwindlig und hast Kopfschmerzen, oder Liana?"

Verwirrt nicke ich als Antwort auf die Frage meines Vaters.

„Das Krankenhaus hat einen Brief geschickt, wie du vermutlich schon mitbekommen hast. Sie haben herausgefunden, woran es liegt. Sie konnten wochenlang nicht herausfinden, woher das kommt, vorallem weil du ja ohnmächtig geworden bist. Allerdings haben sie sich dann die CT-Aufnahmen nochmal genauer angesehen und festgestellt, dass du etwas hast, was nicht sehr häufig vorkommt. Du hast eine Durchblutungsstörung im Gehirn, das bedeutet, dass dein Blut nicht mehr ungehindert durch die Blutbahnen fließt und somit wenig bis gar kein Sauerstoff zur Versorgung mehr ins Gehirn dringt. Das kannst du entweder mit Medikamenten, Physiotherapie, Ergotherapie oder einer Sporttherapie behandeln. Medikamente könnten aber zu Bluthochdruck oder anderen Symptomen führen."

„Ist das sehr gefährlich?"

„Schon, du brauchst ja Sauerstoff im Gehirn, damit es arbeitet und ohne hört es einfach auf zu arbeiten. Irgendwann wärst du dann Hirntot, was zum körperlichen tot führen kann."

Ernst sieht mein Vater mich an, während ich erschrocken nicke.

„Sie wollen dich heute noch im Krankenhaus sehen, um dir die Medikamente zu geben, weil es bei den Therapien keine Plätze mehr gibt. Bei keiner."

Verstehend nicke ich und freunde mich schonmal mit dem Gedanken an, eine seltene Krankheit zu haben. Natürlich passiert mir das alles, drei Wochen nach meinem Unfall.

Wieso auch nicht.

Ich will mein Leben ja auch nur normal leben.

Das ist wirklich zu viel verlangt von mir.

Wieso kommt das nicht alles mit Abstand?

Nein, alles kommt auf einmal.

Seufzend stehe ich auf und ziehe mir meine Schuhe und Jacke an, da mein Vater sofort losfahren will, so wie ich ihn kenne.

Gemeinsam gehen wir nach draußen und setzen uns ins Auto meines Vaters. Meine Mutter sieht auch mal wieder so aus, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Das dachte ich mir allerdings schon, da sie es hasst, wenn es mir schlecht geht.

Kurz nachdem wir losgefahren sind, kommen wir auch schon am Krankenhaus an und steigen aus. Nebeneinander gehen wir nach drinnen, allerdings habe ich mich bei meinem Vater eingehakt, da ich Krankenhäuser hasse.

Bei der Rezeption melden wir uns an und setzen uns dann ins Wartezimmer. Dort müssen wir nur kurz warten bis eine Krankenschwester uns holt und in ein Behandlungszimmer schickt.

Der Arzt, Doktor Miller, wartet schon auf uns. Er hat mich auch behandelt, als ich vor sechs Wochen hier war. Ich bin echt zu oft in Krankenhäusern in letzter Zeit.

Schnell erklärt er uns nochmal das mit der Krankheit, die ich habe und gibt mir dann schonmal Medikamente und die dazugehörigen Rezepte, damit wir direkt noch neue holen können, weil die nicht sehr lange halten werden. Ich werde sie jeden Tag dreimal einnehmen müssen. Morgens, Mittags und Abends.

Also insgesamt muss ich sechs Pillen pro Tag schlucken, weil es zwei verschiedene Medikamente sind, von welchen ich jeweils eine pro Einnehmen, schlucken muss.

Das wird zwar nicht angenehm, aber was sein muss, muss sein. Ich meine, zu den zwei Pillen kommen ja auch noch die Medikamente, die ich wegen meinem Unfall nehmen muss. Die damit ich keinen hohen Blutdruck habe oder auch die, damit ich leichter essen und trinken kann.

Ich wurde eine Woche lang über Maschinen ernährt, also muss ich diese Tabletten jetzt noch nehmen.

Nur wie soll ich meinen Freunden meine Krankheit jetzt noch erklären?

Die werden alle komplett ausrasten und mich noch mehr beschützen als sonst schon.

Auch mit Sport kann ich jetzt noch kürzer treten, weil die mich alle keinen mehr machen lassen werden.

Mein Leben ist echt verzwickt.

Nachdem der Arzt fertig war uns alles zu erklären und Formulare mit meinen Eltern auszufüllen, durften wir gehen. Gemeinsam sind wir noch in die Apotheke gegangen, um alle meine Medikamente zu holen und dann sind wir zurück zum Auto.

„Können wir Luan besuchen gehen?"

Bittend sehe ich meine Eltern an, welche leicht nicken. Schweigend fahren wir zum Friedhof, um meinen kleinen Bruder zu besuchen. Auf dem Weg haben wir noch eine neue Grabkerze gekauft, da die alte vermutlich schon heruntergebrannt ist.

Beim Friedhof angekommen, nehme ich die Kerze und ein Feuerzeug und gehe zum Grab von Luan. Schnell tausche ich die Kerzen aus und sitze dann einfach nur vor meinem Bruder.

Luan Malossini
27.10.1995 - 27.10.2007

geliebter Bruder und Sohn

Wieso musstet du uns schon so früh verlassen?

Leise sitze ich hier und erzähle ihm alles, was in der letzten Zeit passiert ist. Dafür brauche ich tatsächlich fast dreißig Minuten, da ich auch die Situation mit Elian, Cassian und Noah schildere.

Auch das die Jungs total traurig waren, als sie erfahren haben, dass er gestorben ist, habe ich erzählt.

Erst als mein Vater mir seine Hand auf meine Schulter legt, höre ich auf zu reden. Verweint sehe ich meinen Vater an, welcher mich nur stumm auf seine Arme hebt und zurück zum Auto trägt.

In trauriger Stille fahren wir nach Hause, wo mein Vater mich dann aus dem Auto hebt und in mein Zimmer trägt. Dort stellt er mich ab und geht nach einem Stirnkuss.

Schnell ziehe ich mich um und gehe auf die Toilette, putze meine Zähne und kämme meine Haare nochmal, bevor ich mich schlafen lege.

SHE IS A STARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt