Kapitel 18 ♡

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Alles, was ich sehe, ist Dunkelheit

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Alles, was ich sehe, ist Dunkelheit.

Ich fühle mich, als würde ich schweben.

Bin ich tot?

Nein. Ich glaube nicht, aber wieso fühlt es sich dann so an?

Ich hasse die Dunkelheit, wenn ich alleine bin. Nun, wenn ich alleine bin und nicht weiß wo.

Bin ich in meinen Gedanken?

Vielleicht, sonst würde ich doch etwas sehen. Oder nicht?

-

Liana hat sich bewegt

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Liana hat sich bewegt.

Nur ihrer Finger ein bisschen und ihrer Augenlider haben leicht geflattert.

Außerdem hat ihr Herz ziemlich gerast. Ich weiß nicht wieso, aber ich bin froh, dass sie langsam aber sicher die Anzeichen gibt, dass sie aufzuwachen scheint.

Oder sie zumindest langsam wieder zu sich kommt und nachdenken kann, ohne dass sie aufwacht.

Es ist ein großer Fortschritt.

Das haben auch die Ärzte gesagt.

-

Es sind schon wieder zwei Tage vergangen. Wir sind seit sechs Tagen hier und eigentlich geht morgen unser Flugzeug, allerdings habe ich die Tickets schon umgebucht.

Selbst wenn Liana heute noch aufwachen sollte, könnten wir morgen nicht fliegen, da sie noch mindestens drei Tage zur Beobachtung bleiben muss.

Ihr Zustand könnte sich schließlich nochmal verschlechtern und wenn wir dann über vierundzwanzig Stunden in einem Flugzeug sitzen und dort kein Arzt ist. Nun, sagen wir, das wäre nicht vorteilhaft.

Definitiv nicht vorteilhaft.

Da ich nichts zu tun habe, stelle ich den Stuhl neben Lianas Bett und setze mich wieder darauf. Ich bin nicht gerne sentimental, aber jetzt erlaube ich mir einen solchen Moment.

Vorsichtig nehme ich also Lia's Hand und halte sie einfach.

Lia ist mein Spitzname für sie, seit wir klein waren. Wir wollten nie die ganzen Namen aussprechen, also haben wir uns Spitznamen gegeben.

Liana war immer Lia.

Elian war Eli oder Lian.

Noah war N.

Ich war Cass.

Wir waren nicht unbedingt kreativ, weil wir drei oder vier waren, aber wir haben die Namen geliebt.

Ich liebe sie immer noch.

"Bitte wach wieder auf, Lia. Wir brauchen dich. Elian braucht dich. Deine Eltern. Deine Großeltern. Véronique. Victorien. Ich."

Verzweifelt sage ich diese Worte in den leeren Raum hinein und sinke in mich zusammen. Meine Hand liegt allerdings immer noch auf dem Bett und hält Lianas Hand.

Als ich einen leichten Druck an meiner Hand merke, setze ich mich schlagartig wieder gerade hin und beobachte Liana intensiv.

Sie hat meine Hand gedrückt. Da bin ich mir ganz sicher.

Vielleicht wacht sie bald auf.

Hoffentlich.

Lianas Augenlider flattern wieder. Sie versucht, ihre Augen zu öffnen. Sie wacht tatsächlich auf.

Ich bin so verdammt glücklich, dass ein Schritt zur Besserung geschehen ist. Sich von diesem Schock erholen kann sie nur im wachen Zustand.

Und ich werde ihr dabei helfen. Ebenso Elian und ihre Familie.

Komme was wolle.

Kein Mobbing mehr, nur noch Freundschaft.

Langsam öffnet Liana jetzt ihre Augen und sieht verwirrt an die Decke ihres Krankenzimmers.

Dann, als ich ihre Hand leicht drücke, dreht sie ihren Kopf in meine Richtung und sieht mir in die Augen, als könnte sie nicht glauben, dass ich hier sitze. Sanft lächle ich sie an.

"Ich hole einen Arzt."

Weil ich so fröhlich und erleichtert bin, springe ich schon fast auf und laufe auf den Krankenhausflur, um den Arzt zu suchen.

Als ich ihn finde, sage ich "Doctor. Liana Malossini ist vor ein paar Minuten aufgewacht."

Eilig sucht er Schwestern zusammen und gemeinsam laufen wir wieder zu Lia. Sie sieht uns, beziehungsweise den Arzt, verwirrt an, da er wirklich ziemlich schnell unterwegs war und deshalb auch mit Schwung die Tür geöffnet hat und in das Zimmer geplatzt ist.

Während ich mich jetzt an die Wand neben der Tür stelle, damit ich nicht im Weg umgehe, sammelt das Personal sich um Liana herum an.

"Antworte bitte mit einem Nicken oder einem Kopfschütteln."

Liana nickt daraufhin. Sprechen kann sie noch nicht, da sie noch beatmet wird.

"Hast du Kopfschmerzen?"

Ein Nicken und Kopfschütteln. Also ein bisschen, okay.

"Tut dir irgendwas weh?"

Sie nickt und deutet mit einer ihrer Hände auf ihren Hals. Vermutlich hat sie Halsschmerzen, weil sie so lange nur künstlich Wasser zugeführt bekommen hat und ihr Hals deshalb jetzt trocken ist.

"Hast du das Gefühl, dass du die Beatmungsmaske nicht mehr brauchst?"

Ein Nicken. Ganz ohne Sauerstoff lassen sie Liana sowieso nicht. Sie bekommt so einen Sauerstoffschlauch in die Nase, wie man sie aus Krankenhausfilmen und Serien kennt.

Eine Krankenschwester geht aus dem Zimmer, um diesen Schlauch zu holen, während die anderen Liana darauf vorbereiten, dass sie kurz nicht mehr ganz so viel Luft hat.

"Sie. Können Sie dieses Glas bitte mit Wasser füllen."

Der Arzt hat mich angesprochen, weshalb ich schnell zu dem kleinen Tisch hier im Zimmer gehe und das Glas mit stillem Wasser auffülle.

Der Arzt zeigt mir mit einer Handbewegung, dass ich es halten soll, bis Liana etwas trinken kann, da die Schwester gerade erst wieder kommt.

Während der Arzt mithilfe der Schwestern die Beatmungsmaske abnimmt und den Sauerstoffschlauch anlegt, stehe ich wieder neben der Tür und warte auf mein Zeichen, damit ich dem Arzt das Wasser geben kann.

Dieses gibt er mir, als außer einer Krankenschwester das Zimmer verlassen.

Schnell gehe ich auf ihn zu und gebe ihm das Glas, welches er an Lianas Lippen hält, damit sie etwas trinken kann.

Als sie fertig ist, stellt die Schwester es wieder auf den Tisch und der Arzt nickt mir noch freundlich zu, bevor sie das Zimmer wieder verlassen und uns alleine lassen.

Langsam und vorsichtig nähere ich mich wieder dem Bett, da ich nicht weiß, wie Liana zu mir steht, nach allem, was ich ihr alles angetan habe.

Ebenso langsam wie ich zu ihr gelaufen bin, setze ich mich dann auch wieder auf meinen vorigen Platz und sehe sie stumm an.

"Es tut mir leid, was ich dir angetan habe. Ich hätte dich nie verlasen dürfen. Dich nie mobben dürfen. Dich überhaupt schlecht behandeln sollen. Du musstest fast sterben, dass ich das bemerke. Es tut mir so leid. Und ich verstehe, wenn du mir nicht verzeihen willst."

Während ich gesprochen habe, haben Tränen angefangen über meine Wangen zu laufen, weil es mir so leid tut und ich sie einfach nicht verlieren möchte.

SHE IS A STARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt