Kapitel 34 ♡

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Morgen ist Halloween, deshalb wird heute in der Schule eine Party geschmissen. Kostüme, Alkohol, laute Musik und zu viele Menschen auf zu engem Raum.

Eigentlich wollte ich da heute gar nicht hingehen, aber Elian, Noah, Cassian und meine anderen Freunde zwingen mich dazu. Gestern waren wir schon Kostüme kaufen, worauf ich ebenfalls wirklich keine Lust hatte. Aber man soll mal versuchen sich alleine gegen fünf oder sechs Personen zu stellen, die sich alle schon darauf freuen.

Genervt stehe ich jetzt also auf, um duschen zu gehen. Nachdem ich mich abgetrocknet habe, ziehe ich mir mein Kostüm an. Weißer Rock, weißes Oberteil und weiße Engelsflügel. Ein heiligen Schein ist auch dabei, ebenso wie weiße Ballerinas. In der Schultoilette wird Vroni mich noch schminken, weil ich darauf wirklich keine Lust habe.

Fertig angezogen, betrachte ich mich noch einmal im Spiegel, ob alles richtig sitzt und verlasse dann mein Zimmer, nachdem ich mein Handy in die Hand genommen habe. Unten warten schon Elian und Cassian auf mich. Die anderen sind alle in der Schule.

Schnell verabschiede ich mich noch von meinen Eltern und gehe dann mit meinen Freunden zur Schule. Auf dem Weg dorthin haben Elian und ich Händchen gehalten, allerdings haben wir uns wieder gelöst, als wir angekommen sind, weil ich nicht möchte, dass irgendjemand falsch denkt, wenn er uns so sieht.

Außerdem stehen direkt vor dem Eingang Ashley und Angelina. Sie denken beide, dass Cassian und Elian mit jeweils einer von ihnen zusammen sind, allerdings stimmt das nicht. Aber in jedem Highschoolfilm gibt es diese Mädchen, die immer denken, jeder steht auf sie und die beliebten Jungs sind mit denen zusammen. Genau solche Mädchen sind die beiden.

Nachdem ich mich von den beiden Jungs verabschiedet habe, obwohl ich sie in ein paar Minuten wieder sehe, gehe ich zur Schultoilette. Dort wartet Vroni schon auf mich, damit sie mich schminken kann.

Genervt setze ich mich auf einen Klodeckel und schließe meine Augen. Sobald ich dies getan habe, beginnt Vroni mich zu schminken. Dafür hat sie etwa eine halbe Stunde gebraucht. Nachdem sie fertig ist, packen wir die ganzen Schminksachen weg und gehen dann zu ihrem Spind um es wegzuräumen. Damit es niemand nimmt und wir es nicht die ganze Zeit rumtragen müssen.

Nachdem wir alles weggeräumt haben, was wir nicht mehr brauchen werden, gehen wir zu zweit zur Turnhalle, bei deren Eingang wir die Jungs treffen. Die haben natürlich die ganzen dreißig Minuten auf uns gewartet.

Die vier sehen uns etwas genervt an, allerdings schütteln sie dann einfach ihren Kopf und gehen rein. Wir zwei folgen den Jungs und gehen sofort zum Buffet, da wir beide noch nichts zu Abend gegessen haben, weil es hieß, dass es hier etwas geben würde. Es gibt sogar richtig viel und es schmeckt wirklich gut.

Dafür hat es sich wirklich gelohnt, nicht schon früher zu Abend zu essen.

Natürlich sieht es hier in der Turnhalle wirklich sehr nach Halloween aus, was ich persönlich richtig cool finde. Auch das Essen ist gruselig gestaltet, was einfach Feeling macht.

Ich finde es etwas schade, dass die Mädels hier wie Schlampen rumlaufen, Vroni, mich und die Nerds ausgeschlossen. Ich verstehe nicht, wie man so freizügige Klamotten gerne tragen kann, aber die Hauptsache ist, dass sich alle in ihren Körpern wohlfühlen.

Nachdem Vroni mich aus meinen Gedanken gerissen hat, essen wir beide noch schnell auf und suchen dann die Jungs, weil wir beide tanzen wollen. Aber das müssen wir, wenn schon, mit den Jungs machen.

Nachdem wir sie alle gefunden haben, tanzen wir erstmal zu ein paar Songs und setzen uns dann etwas nach draußen. Da fällt mir dann etwas auf.

"Leute? Wisst ihr, wohin Noah verschwunden ist?"

Alle schütteln ihre Köpfe, weshalb ich seufze und dann aufstehe.

"Ich gehe Noah suchen."

Die anderen nicken mir zu und unterhalten sich dann weiter, während ich wieder nach drinnen gehe und Noah suche. Ich kann ihn nicht am Büffet oder der Getränketheke sehen. Also gehe ich durch die tanzenden Schüler und suche ihn hier. Ich sehe ihn aber auch hier nicht, was nicht so schlimm ist, weil man in so einer großen Menge, nicht so einfach jemanden finden kann.

Als letzten Ausweg, gehe ich dorthin wo die Toiletten sind und auch ein paar Menschen stehen und ruhige Konversationen haben, da es in der Turnhalle ziemlich laut ist, wegen der Musik. Still gehe ich durch den Gang und drehe meinen Kopf hin und her, um zu sehen, ob ich Noah hier sehe.

Auf dem Weg zu den Toiletten habe ich ihn nicht gefunden, allerdings höre ich vor der Jungstoilette, dass sich da drinnen wohl jemand küsst. Es wurde immer respektiert, dass die Jungs nicht in unsere Toiletten gehen und auch andersherum. Aber ich wusste auch nicht, dass irgendjemand an dieser Schule Schwul oder Lesbisch ist.

Ich meine, ich habe nichts gegen Gleichgeschlechtliche Liebe. Nein, Love is Love.

Aber soweit ich weiß, sind an meiner Schule sehr viele Homophobe. Nicht nur Jungs, sondern auch Mädels.

Als ich an der Tür vorbeilaufe, höre ich leise Gespräche, da die zwei anscheinend aufgehört haben, sich zu küssen. Die eine Stimme ist doch tatsächlich die von Noah. Als ich dies realisiere, klopfe ich an und warte, bis die zwei herauskommen.

Dies tun sie auch nach ein paar Sekunden, während ich nur an die Wand starre.

"Lia? Was tust du hier?" fragt Noah mich nervös.

"Ich hab dich gesucht. Warum warst du so lange auf dem Klo?"

"Eh, ich eh, ich hab mich mit Tom getroffen."

"Uhh, Hallo Tom, ich bin Liana", lächelnd stelle ich mich dem Jungen vor.

"Hi, schön dich kennenzulernen. Noah hat mir schon viel über dich erzählt."

"Hoffentlich nur Gutes."

"Klar", nickend, stimmt er zu.

Nach diesem Gespräch drehe ich mich zu Noah und zeige auf ihn. 

"Warum hast du uns nicht schon früher vorgestellt?"

"Ich dachte, ihr würdet das nicht akzeptieren."

"Was denkst du denn von uns? Wir sind deine Freunde und keine homophoben Arschlöcher, Noah. Und jetzt kommt ihr beide mit zu den anderen und du stellst ihnen deinen Freund vor, Noah. Klar?"

"Yes, Ma'am."

Zufrieden nickend, drehe ich mich um und gehe zurück zu den anderen. Diese sitzen alle noch draußen und scheinen auf mich gewartet zu haben. Als sie die Jungs hinter mir entdecken, ziehen sie ihre Augenbrauen hoch, sagen aber nichts. Sondern warten darauf, dass Noah oder ich anfangen zu sprechen, also sehe ich ihn auffordernd an, bis er anfängt alles zu erzählen.

SHE IS A STARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt