Kapitel 5 ♡

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Zwei Wochen später

Heute wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Mein Vater fährt mich gerade zur Eishalle. Sport machen soll ich noch nicht, zumindest nicht zu schwer, aber ich möchte meinen Freunden zusehen und ihnen Tipps geben. Wie sonst auch.

Die Ärzte im Krankenhaus haben leider nicht herausgefunden, wieso ich so hohes Fieber hatte und ohnmächtig geworden bin. Zum Glück ist es auch nicht noch einmal passiert. Ich hoffe auch, dass es so schnell nicht noch mal passiert, aber ich kann sowieso nur hoffen, was das anbelangt.

"Mäuschen, wir sind da."

"Danke Dad. Bis später."

Er winkt mir noch und fährt dann wieder. Schnell laufe ich zu meinen Freunden und umarme sie, genauso wie unsere Trainer.

Jetzt gehen wir schonmal zur Eishalle, in welcher gerade noch die Eishockeyspieler trainieren. Die Trainer haben anscheinend ausgemacht, dass wir schon rein dürfen, aber halt mit dem umziehen noch warten müssen, was ich verstehe, da es blöd wäre, wenn wir noch zwanzig Minuten warten müssten, bis wir trainieren können. Also sehen wir ihnen einfach beim Training zu und ziehen uns danach um. Beziehungsweise Victorien und Véronique ziehen sich dann um.

Leise setzen wir uns auf die Zuschauerbänke und beobachten die Jungs dabei, wie sie sich für das kommende Spiel vorbereiten. Ich muss sagen, sie alle sind echt gut. Durch die Helme kann ich nicht sehen, wer wer ist, aber die Nummer 31 ist der Beste. Finde ich.

Ich weiß, dass es das Team meiner Schule ist und die meisten der Spieler mich mobben, aber ich kann nichts dagegen sagen, dass sie gut im Eishockey sind und sehr attraktiv aussehen.

Wie oft habe ich schon darüber nachgedacht, ob ich einen von ihnen daten würde, wenn ich nicht so eine Außenseiterin wäre?

Es wäre ein Traum. Aber keiner von ihnen würde je so für mich empfinden. Nicht zuletzt, da sie entweder komplette Player sind oder vergeben. Die Gedanken sind aber dennoch sehr schön. Von diesen Jungs träumt und schwärmt jedes Mädchen an meiner Schule. Vor allem die, die schon mit einem von ihnen im Bett waren.

Allerdings würde ich wirklich nur einen von ihnen daten wollen, hätten sie mich nie gemobbt, weil ich für mich selbst empfinde, dass es ein No-Go ist, so etwas Menschen anzutun. Ich meine, was habe ich ihnen je getan?

Gar nichts. Absolut gar nichts.

Durch lautes Lachen werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Anscheinend sind sie fertig mit trainieren, da alle nacheinander vom Eis runtergehen und herumalbern. Als sie uns bemerken, werden sie allerdings ziemlich schnell, ziemlich ernst. Das ist seltsam.

Davor haben sie uns wahrscheinlich nicht hereinkommen gehört, da wir ziemlich leise waren und sind jetzt einfach nur geschockt. Sie bewegen sich nämlich kein Stück, bis jetzt. Auf einen Schlag kommt wieder Leben in ihre Körper und sie kommen auf uns zu. Mit ziemlich fiesen Gesichtsausdrücken.

Bitte Herr Gott. Rette mich vor diesen Plagen.

Ich bin eigentlich gar nicht religiös, aber in diesem Fall kann ich nicht anders, als zu flehen, dass sie uns in Ruhe lassen. Sonderlich viel Hoffnung habe ich allerdings nicht. Und jetzt ist sie zerstört.

"Hallo Loser. Na, wie war es im Krankenhaus?", fragt Cassian, Captain des Hockeyteams und mein größter Feind.

"Ach, ganz entspannt. Ich habe den ganzen Tag gelesen oder habe meine Familie gesehen. Natürlich gab es auch Untersuchungen, aber alles in allem war es gar nicht so schlimm. Und bei dir? Wie war die Schule?", antworte und frage ich ihn grinsend.

"Aww, hast du deine Freunde nicht gesehen?"

"Doch natürlich. Sie haben mir die Hausaufgaben und Notizen des Unterrichts mitgebracht", lächle ich.

Anscheinend war das nicht die Antwort, die er sich erhofft hatte, da er eine Grimasse zieht.

Jetzt kommt Elian auf mich zu und fragt "Wieso warst du überhaupt im Krankenhaus? Du sahst sehr gesund aus."

Elian ist eigentlich total nett, wenn seine Freunde nicht dabei sind. Er hat eine tolle Persönlichkeit, aber lässt sich zu sehr unterdrücken. Finde ich.

Wenn wir unter uns wären, beziehungsweise er nicht mehr mit Cassian befreundet, würden wir uns mit Sicherheit sehr gut verstehen und vermutlich hätte ich dann auch einen Crush auf ihn. Allerdings haben wir diese Umstände, deshalb lasse ich es sein, mir mehr mit ihm vorzustellen.

"Mir war schwindlig und ich bin ohnmächtig geworden. Die Ärzte haben noch nicht herausgefunden, was es sein könnte. Es könnte etwas Harmloses oder etwas Schlimmes sein. Ich vertraue allerdings darauf, dass es nichts Schlimmes ist, ich möchte meine Familie nicht allein lassen und traurig machen", antworte ich auf Elians Frage.

"Dann vertraue ich mit dir. Es wäre seltsam, wenn es dir richtig schlecht gehen sollte, du bist eigentlich immer gesund." Mit besorgtem Gesichtsausdruck sieht er mich an.

Ich nicke allerdings nur zustimmend, dann fragt ein anderer Hockeyspieler "Wieso bist du eigentlich hier und woher kennst du Victorien und Véronique?"

"Wir haben uns mal im Urlaub kennengelernt und ich sehe ihnen beim Training zu. Normalerweise würde ich auch mittrainieren, aber ich darf erstmal nur leichten bis gar keinen Sport machen. Nicht, dass ich wieder ohnmächtig werde."

"Du bist Eisläuferin?", fragt Cassian.

"Ja, ich mache es schon seit Jahren als Hobby. Das habe ich dir, Elian und Noah allerdings schon vor meinem Krankenhausaufenthalt erzählt."

„Das hat sie wirklich gemacht, Mann. Hast du das echt schon wieder vergessen?", fragt Noah ihn ungläubig.

Ich bin ehrlich überrascht, wie gut man sich mit den Jungs unterhalten kann. Normalerweise mobben sie mich alle, aber jetzt sind sie echt nett zu mir. Ich wusste nicht einmal, dass bei ihnen allen so eine nette und liebevolle Seite existiert.

Als hätten sie es selbst bemerkt, hören sie auf zu lächeln, da sie alle im Laufe des Gespräches angefangen haben, und verabschieden sich. Dann gehen sie an uns vorbei zu den Umkleidekabinen.

Nachdem sie wieder rausgekommen sind, sind meine Freunde nach hinten und haben sich umgezogen, während die Hockeymannschaft noch etwas mit ihrem Trainer besprochen haben. Sie wurden gerade fertig, als meine Freunde wieder zur Eisfläche gekommen sind. Anschließend haben sie alle die Halle verlassen.

Das war vor ein paar Minuten und jetzt wärmen sich Véronique und Victorien gerade auf, während ich ihnen dabei zusehe.

SHE IS A STARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt