Kapitel 17 ♡

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Elian und seine Eltern sind vor zwei Stunden zum Flughafen gefahren

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Elian und seine Eltern sind vor zwei Stunden zum Flughafen gefahren.

Ich finde es schade, dass sie ihm nicht erlaubt haben hier zu bleiben. Meine Eltern sind nicht einmal hier und haben Ja gesagt.

Aber leider konnte ich nichts dagegen tun, dass er wieder nach Hause fliegt. Wenn seine Eltern einmal etwas meinen, dann kann man sie nicht mehr umstimmen.

Als wir es Lianas Großeltern erzählt haben, haben die zwei nur gesagt, dass sie es nicht anders erwartet hätten. Sie hätten auch nicht zugestimmt.

Resigniert sitze ich jetzt also alleine an ihrem Bett, da Bärbel und Bernhard gerade in der Pension sind. Sie können nicht die ganze Zeit hier sein. Leider.

Es tut mir so leid, dass Liana das geschehen ist.

Sie hat es nicht verdient.

Nichts von alledem.

Nicht mein Mobbing.

Nicht meine schlechte Laune, die ich immer an ihr auslasse.

Nicht diesen Unfall.

Ich muss mich unbedingt bei ihr entschuldigen.

Am besten mit Blumen und Schokolade.

Genau das werde ich machen.

Hoffend, dass sie bald aufwachen wird, sehe ich auf die ganzen Kabel, durch welche sie mit den Monitoren verbunden ist.

Ihr Herzschlag ist regelmäßig, ihre Sauerstoffzufuhr gut, aber nur, weil sie eine Atemmaske trägt. Ohne könnte sie nicht richtig atmen. Sie hatte zu viel Flüssigkeit in ihrer Lunge.

Ich habe Schuldgefühle wegen allem, was ich ihr angetan habe.

Wieso bemerkt so etwas immer erst, wenn man einen Menschen fast verliert?

Noch vor einer Woche konnte ich Liana mit einem guten Gewissen mobben, aber jetzt fressen mich meine Schuldgefühle von innen heraus auf.

Ich weiß, ich sollte kein gutes Gewissen haben. Vor allem nicht, wenn ich jemanden mobbe, aber es hat mir geholfen Stress abzubauen.

Dabei verletze ich andere damit und das bemerke ich jetzt erst.

Ich bin ein wirklich schlechter Mensch.

Ich verstehe, wenn Liana mir nicht verzeihen wird.

Allerdings hoffe ich dennoch auf ein Wunder.

-

Es sind jetzt drei Tage vergangen.

Liana liegt seit vier Tagen hier im Krankenhaus. Leider ist sie immer noch nicht aufgewacht, was bedeuten kann, dass sie länger als eine Woche hier bleiben muss.

Sollte sie aufwachen, können wir wie geplant nach Hause fliegen.

Wenn sie nicht aufwacht, könnte das bedeuten, dass sie nicht mehr leben möchte oder sie nicht aufwachen kann. Dass sie im Koma feststeckt. Aber man kann nichts dagegen tun, wenn jemand feststeckt. Nur hoffen, dass die Ärzte nicht sagen, dass die Maschinen abgestellt werden sollten, weil es keinen Sinn mehr macht, dass sie weiterhin im Koma bleibt.

Können die das überhaupt?

Ich hoffe nicht.

Hoffentlich kämpft Liana hier genauso, wie sie vor ein paar Jahren um meine Freundschaft gekämpft hat. Nur mit dem Unterschied, dass sie dieses Mal gewinnt.

Ich habe sie einfach weiter ignoriert und eine jahrelange Freundschaft einfach so weggeworfen.

Dafür muss ich mich auch noch bei ihr entschuldigen. Ich habe es bei Liana wahrscheinlich komplett verkackt. Ich habe so viel falsch gemacht.

-

Durch ein anhaltendes Piepsen und wirren Stimmen werde ich aus dem Traumland gerissen.

Durch meine Gedankengänge und den wenigen Schlaf in den letzten Tagen bin ich auf dem Krankenhausstuhl neben Lianas Bett eingeschlafen.

Jetzt sehe ich die vielen Ärzte und Schwestern verwirrt an, da ich keine Ahnung habe, was überhaupt los ist. Sie schieben gerade Lianas Bett aus dem Zimmer und als sie verschwunden bin, sacke ich besorgt in mich zusammen.

Was ist passiert, während ich geschlafen habe?

Diese Frage wird mir hoffentlich von dem hereinkommenden Arzt beantwortet werden.

"Entschuldigung! Was ist mit Liana los? Sie wurde gerade ziemlich hektisch hier herausgeschoben."

"Sie hatte einen Herzstillstand und der Monitor hat Nierenversagen angezeigt. Die Ärzte kontrollieren jetzt, ob es nicht doch nur eine Fehlmeldung war", antwortet er mir.

Verstehend nicke ich und schließe dann meine Augen, in der Hoffnung, dass das hier alles doch nur ein Albtraum ist und ich gleich aufwache.

Allerdings ist es leider nicht so und ich muss damit leben, dass Liana noch immer in Lebensgefahr schwebt und ich alleine hier bin, da Bärbel und Bernhard in der Pension sind.

Wahrscheinlich hat das Krankenhaus die zwei aber informiert, wie es um Liana steht. Wäre dumm, wenn nicht. Im Moment sind die zwei schließlich die Erziehungsberechtigten.

Langsam öffne ich meine Augen wieder und hole mein Handy heraus, um Elian über den neuesten Stand zu informieren.

Als Erstes schreibe ich, dass sie noch nicht aufgewacht ist und dann erzähle ich, dass Liana gerade von Ärzten und Krankenschwestern wegen eines Herzstillstandes und Nierenversagen aus dem Zimmer geschoben wurde und sie jetzt checken müssen, ob es eine Fehlmeldung des Monitors war oder nicht.

Er ist, genau wie ich, total besorgt und wir hoffen, dass es nur eine Fehlmeldung war und es ihr soweit gut geht.

Etwa dreißig Minuten später wird Lianas Bett wieder hereingeschoben und sie wird wieder an die ganzen Geräte angeschlossen.

Erleichtert atme ich auf, da es den Anschein macht, dass es ihr wieder besser zu gehen scheint, aber ich werde jetzt wohl näheres erfahren.

"Das Nierenversagen war tatsächlich nur eine Fehlmeldung. Wenn es ihr allerdings weiterhin so schlecht geht, muss sie in ein anderes Krankenhaus verlegt werden, da wir uns nicht dauerhaft um diesen Zustand kümmern können. Wir sind hier relativ abgelegen und nicht für Unfälle solcher Art ausgelegt. Natürlich passieren diese öfter, aber meist nicht in einem solchen Ausmaß. Wir werden auch die Großeltern der Patientin noch über ihren Zustand informieren, aber wir dachten, Sie hätten auch ein Recht darauf, da Sie Tag und Nacht hier sitzen und auf Liana aufzupassen zu scheinen."

"Danke. Ich hoffe einfach nur, dass es ihr bald besser geht."

Der Arzt nickt mir noch einmal freundlich zu und verlässt dann das Zimmer wieder. Hinter sich schließt er die Tür, damit niemand aus dem Krankenhausflur hier herein sehen kann.

Langsam gehe ich auf Liana zu und stelle mich neben sie.

Sie ist total blass und immer noch an viel zu viele Maschinen angeschlossen. Ich weiß, dass sie nur das Krankenhaushemd und ihren Slip trägt. Auf ihr liegen eine typisch blau weiß gestreifte Decke und unter ihrem Kopf ist ein Kissen, mit demselben Bettbezug.

Ich hoffe wirklich, dass alles gut gehen wird und sie nicht allzu große Schäden davon trägt.

SHE IS A STARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt