Kapitel 16 ♡

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Als die Ärzte nach zehn Minuten endlich eintreffen, haben Cassian, welcher sich auch Sorgen macht, auch wenn er das nicht zugeben will, und ich Lianas Sachen bereits fertig zusammengepackt und uns ziemlich schlimme Dinge ausgemalt

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Als die Ärzte nach zehn Minuten endlich eintreffen, haben Cassian, welcher sich auch Sorgen macht, auch wenn er das nicht zugeben will, und ich Lianas Sachen bereits fertig zusammengepackt und uns ziemlich schlimme Dinge ausgemalt.

Hoffentlich geht es ihr nicht zu schlecht.

Anscheinend wurde die Feuerwehr von der Notrufzentrale gerufen, da diese ebenfalls gekommen ist. Ich verstehe es allerdings, da wir sie sonst nicht aus dem See bekommen.

Dies hat die Feuerwehr allerdings erst nach weiteren fünf Minuten geschafft. In dieser Zeit habe ich endlich mal die Großeltern von Liana informiert, dass sie ins Krankenhaus kommt.

Cassian und ich werden im Krankenwagen mit fahren.

Aufgelöst hat Lianas Großmutter mir gesagt, dass sie da sein werden, nachdem sie in ihrer Pension alles geklärt haben.

Als wir im Krankenwagen sitzen, bekommen wir mit, wie die Sanitäter Liana mit einem Defibrillator versuchen, wieder ins Leben zurückzuholen, da sie durch die fünfzehn Minuten im Wasser nicht mehr geatmet hat.

Mit angehaltenem Atem sehen wir dabei zu und hoffen einfach, dass sie durchhalten wird. Allerdings bin ich zuversichtlich, da sie eine wirkliche Kämpferin ist. Und stur.

Ich kenne niemanden, der so stur ist, wie sie. Hoffentlich ist sie auch in diesem Fall das sture Mädchen, welches ich kenne.

-

Es sind jetzt zwei weitere Stunden vergangen.

Während diesen sind Lianas Großeltern ins Krankenhaus gekommen. Cassian und ich sollten eigentlich gehen, da wir nicht mit ihr verwandt sind, allerdings haben wir uns vehement dagegen gewehrt.

Irgendwann haben die Krankenschwestern es dann sein lassen, da sie uns sowieso nicht weggebracht hätten.

Während wir warten mussten, hat Liana um ihr Leben gekämpft. Vielleicht tut sie es auch immer noch. Allerdings kommt ihr behandelnder Arzt gerade auf uns zu. Beziehungsweise auf ihre Großeltern.

"Wir konnten ihre Enkeltochter glücklicherweise wiederbeleben. Sie steht allerdings, wenn sie aufwacht, noch unter Schock. Aber ich denke, dass sie den schnell überwindet, sie ist eine Kämpferin."

"Wann dürfen wir zu ihr?"

"In ein paar Minuten. Eine Schwester sagt Ihnen dann Bescheid."

Nickend setzt sich Bärbel wieder neben ihren Mann. Dann warten wir wieder.

Allerdings breche ich jetzt, kurz nachdem der Arzt gegangen ist, die Stille zwischen uns.

„Dürfen wir dann mit zu Liana oder wollen Sie, dass wir hier draußen warten?"

Kurz scheint sie zu überlegen und antwortet mir dann „Ihr dürft mit rein. Ohne euch wäre sie gestorben."

Ich möchte gar nicht daran denken. Immer wenn etwas Schlimmes passiert, denkt man sich „Was wenn, ..."

Was wenn, wir nicht spazieren gegangen wären?

Was wenn, wir den Notarzt nicht rechtzeitig verständigt hätten.

Was wenn, sie es trotz der Bemühungen der Ärzte nicht geschafft hätte?

Wie hätten wir uns das jemals verziehen?

Wie hätten wir mit den Schuldgefühlen leben können?

Wären wir nicht da gewesen, wäre sie jetzt tot.

Aber wir waren da, also hatten wir Glück. Sie hatte Glück.

Wie sollte ich nur ohne sie leben können? Liana ist doch so ein toller und lebensfroher Mensch.

Du liebst sie, deshalb machst du dir so viele Sorgen um sie.

Ich liebe sie definitiv nicht. Niemals.

Also doch, ich liebe sie, aber mehr als eine beste Freundin, nicht Liebe-Liebe.

Sie könnte meine beste Freundin sein, aber ich bin nicht in sie verliebt.

„Kommst du dann, Junge? Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."

Grimmig sieht mich Lianas Großvater an, da sie schon neben der Krankenschwester stehen, welche uns zu Liana bringen soll. Durch meine herum wirbelnden Gedanken, habe ich nicht mitbekommen, dass sie gekommen ist.

Schnell stehe ich daher auf und folge der Truppe, welche, nachdem ich aufgesehen habe, losgegangen ist.

Ich hoffe, sie hat nicht zu viel psychischem Druck standhalten müssen. Eine Nahtoderfahrung, wow.

Nicht cool wow, sondern schlecht wow. So etwas ist vermutlich ziemlich schwer zu verarbeiten. Ich hoffe, sie kommt damit klar. Wenn nicht, Cassian und ich werden für sie da sein. Das haben wir uns versprochen, als wir am See auf den Krankenwagen gewartet haben.

Vermutlich wird sie Therapie brauchen, außer sie macht einen auf starkes Mädchen und tut so, als wäre nichts so schlimmes passiert, dass sie Therapie braucht.

Gemeinsam mit der Krankenschwester betreten wir Lianas Zimmer und verteilen uns auf die Stühle darin.

-

Gerade bin ich mit Cassian in der Pension von Bärbel und Bernhard um eine Tasche für Liana zu packen, da die Ärzte zu uns gesagt haben, dass sie noch mindesten eine Woche dort bleiben müssen.

Bevor wir allerdings ins Krankenhaus zurückkehren, werden wir mit dem Taxi zu meinen Eltern in die Pension fahren, um ihnen Bescheid zu geben, dass wir hier bleiben werden, bis Liana wieder nach Hause kann.

Wir wollen sie dann nicht alleine fliegen lassen und ihre Großeltern müssen hier bleiben, wegen ihrer Pension. Ich hoffe, dass sie nichts dagegen haben, aber wenn wir es ihnen erklären, sollte es kein Problem darstellen hier zu bleiben.

-

„Aber wieso dürfen wir nicht hier bleiben?"

„Weil wir nicht wollen, dass ihr dann alleine nach Hause fliegt. Wir gehen dieses Risiko nicht ein, Junge. Außerdem haben wir die Aufsicht über dich, Cassian. Du kannst nicht einfach hierbleiben. Red erst mal mit deinen Eltern."

Das Gespräch hat sich in eine andere Richtung entwickelt, als ich dachte. Sogar als wir die Situation erklärt haben, wieso wir hier bleiben wollen, haben meine Eltern ‚Nein' gesagt. Wieso sind Eltern nur so stur? Dieses eine Mal ist es uns verdammt wichtig und die beiden sagen nein.

Außer Eishockey ist uns eigentlich nichts wirklich wichtig, außer unseren Familien. Das wissen die beiden, aber sie verstehen es nicht.

Nach dem letzten Satz der beiden hat Cassian sein Handy genommen und seine Eltern angerufen, da er es sich nicht nehmen lässt, zu fragen. Eben wegen des Versprechens. Wir passen auf Liana auf. Egal, was jetzt noch kommt.

„Also meine Eltern haben gesagt, dass sie verstehen, wenn ich hier bleiben möchte. Sie finden es toll, dass ich mich so sehr um Liana sorge und haben gesagt, dass ich hier bleiben kann und dann mit ihr nach Hause fliege. Damit sie nicht alleine ist."

Mit Hoffnung in den Augen, dass ich jetzt auch hier bleiben darf, sehe ich meine Eltern an, welche sich allerdings immer noch vehement an ihr Nein halten. Ich muss also morgen schon nach Hause, während Cassian hier bei Liana bleibt.

„Du darfst gerne hier bleiben und auf deine kleine Freundin aufpassen, Cassian, aber du, Elian, wirst morgen mit uns nach Hause fliegen", sagt meine Mutter bestimmend.

Wenigstens weiß ich, dass er auf sie aufpasst.

Verliebt!

Nein! Ich bin nicht in sie verliebt, sie ist nur eine Freundin.

Schnell verabschieden wir uns von meinen Eltern und fahren dann wieder ins Krankenhaus, um Bärbel und Bernhard die Tasche mit den Dingen von Liana zu bringen.

SHE IS A STARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt