I can still recall our first summer

Verfolgungsjagd

Wow, ihre Rede war unfassbar toll gewesen. Ihre Augen hatten regelrecht gefunkelt, als sie da vorne stand. Und allem, was sie gesagt hatte, stimmte er zu.

„Mensch, das war super!"
„Danke dir!"
Bildete er es sich ein, oder schaute sie etwas verlegen?
„Es ist schon dunkel, wie kommst du denn nachher nach Hause, Annalena?"
„Ach, ich fahre mit dem Zug zum Hotel, das ist kein Problem."
„Ich könnte dich auch mitnehmen."
„Bist du mit dem Auto da?"
„Nein."
„Mit was denn dann?"
„Das zeig ich dir dann, lass dich überraschen."

Als die Konferenz am späten Abend schließlich endete, schnappte Robert kurzerhand Annalenas Tasche und rannte damit lachend Richtung Tür. „Komm schon, Streberin"

„He, warte!" Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und spurtete ihm hinterher. Er rannte die Treppe zum Parkhaus hinunter.
Damit er sie nicht abhängen konnte, zog Annalena schnell ihre Pumps aus und nahm die Verfolgung fortan barfuß auf. Sie liebte es ohnehin barfuß zu laufen, zum Glück war gerade Sommer, da bot es sich an.

Im Parkhaus angekommen, blieb Robert abrupt stehen, so dass Annalena beinahe in ihn hineinlief.
„Meine Güte, läufst du immer so einen Marathon?", fragte sie noch völlig außer Atem.
„Naja, ich sorge mich eben um die Gesundheit meiner Mitmenschen, Ausdauer und Sport sind wichtig", entgegnete er mit einer gestellt belehrenden Stimme.
„Als Trampolinspringerin weiß ich das natürlich, aber meine Kondition könnte wirklich besser sein."
„Siehst du!"

„Na gut, du Besserwisser, wo ist nun das rätselhafte Gefährt, das uns nach Hause bringen wird?"
„Da!" Robert deutet mit seinem Finger hinter Annalena.
„Ein Motorroller?"
„Ist ein Elektroroller, hab ich mir erst kürzlich gekauft. Meine Hoffnung ist ja, dass sich das später irgendwann mal durchsetzt."
„Hmm"
„Jetzt schau nicht so, hab meinen Rollerführerschein mit 14 gemacht und das ist schließlich schon ein paar Jährchen her."
„Ja, eben."
Sie grinste verschmitzt, als sie sah, wie er gekünstelt genervt seine Augen verdrehte.

Keine Sekunde später schwang sie sich auf den Roller. „Na dann mal los!"