Auf der Flucht

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Robert stockte der Atem, sie hatten es im letzten Moment geschafft, sich hinter einem Baum zu verstecken.
Der Security-Mann näherte sich ihnen gefährlich. Würden sie nun nur einen einzigen Mucks von sich geben, würde er sie sofort hören.

Aufeinmal tropfte Robert etwas auf die Stirn und als er realisierte, dass es sich um die Ausscheidungen eines Vogel handelte, verzog er das Gesicht. Er sah, wie Annalena die alles mit angesehen hatte, sich ihre Hand auf den Mund presste, um nicht laut loszulachen.

Na toll, da saßen sie also zusammengekauert hinter einem Baum, er mit einem überdimensional großen Riss in der Hose und Vogelscheiße im Gesicht. So hatte er sich das nicht vorgestellt.

Als sie sich sicher waren, dass die Luft wieder rein war, verließen sie ihr Versteck und eilten zum Ausgang.

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Er erschrak, als er plötzlich zwei Gestalten über den Zaun des Freibads springen sah, welche just in dem Moment mit ihm zusammenstießen. Dabei wollte er doch nur in Ruhe spazieren gehen.

„Oh, entschuldigen Sie bitte", hörte er die klatschnasse Frau sagen.
Der Typ, der neben ihr stand, schien ein ganz Verrückter zu sein. Er hatte einen großen Riss in der Hose auf der Höhe seines Po's und etwas Weißes im Gesicht. Sollte das seine supercoole Kriegsbemahlung sein, oder was?

„Sie haben da was verloren, Frau ähhh...Baerbock." Er blickte auf den Mitgliedsausweis der Grünen in seinen Händen, der bei dem Zusammenstoß zu Boden gefallen war und überreichte ihn ihr.

„Oh, vielen Dank, Ihnen noch einen schönen Abend", antworte sie.

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„Oh man, das war knapp", sagte Annalena auf dem Nachhauseweg und lachte.
„Tut mir leid, so war das nicht geplant", sagte Robert entschuldigend.
„Ach Quatsch, ich hatte schon lange nicht mehr solchen Spaß, danke für den schönen Abend."
„Hier, das habe ich übrigens hinter dem Baum gefunden, als wir uns versteckt haben."
Er streckte ihr eine Taucherbrille entgegen.
„Sozusagen ein Souvenir, was uns immer an diese Nacht erinnern wird." Er grinste.

„Danke dir. Du...sag mal, Robert, hättest du vielleicht Lust, mit mir ein bisschen rauszufahren? Einfach mal raus aus Berlin, etwas frische Luft schnappen?"

Robert war kurz überrascht über diese Frage, doch dann freute es ihn, dass sie gerade ihn fragte und dass er derjenige zu sein schien, den sie um sich herum haben wollte, wenn sie eine Auszeit brauchte.

„Ohja, wie wäre es mit einer Fahrradtour nach Brandenburg? Nur wir zwei. Da haben wir doch nächstes Wochenende sowieso eine Wahlkampfveranstaltung, wieso also nicht vorbildlich mit dem Fahrrad anreisen?"

„Gute Idee, ich freu mich!"

Nichtsahnend, was in naher Zukunft noch auf sie zukommen würde.

I can still recall our first summerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt