Ich schaute den anderen hinter her, wie sie alle ihrer Wege gingen und sich über die Lichtung verstreuten. Thomas blieb zögernd zurück und starrte mich an. Und ich entgegnete seinem Blick. Es war, als hätte Jemand für einen kurzen Augenblick die Zeit angehalten und ich sah es in seinem Blick, dass er mit sich und seinen nächsten Entscheidungen rang. Offensichtlich musste er fort, aber er wollte es nicht. Zumindest nicht direkt. Mein Instinkt sagte mir, er wolle mit mir unter vier Augen sprechen, aber darauf schien er vorerst warten zu müssen. Auch ich hatte den selben Drang mit ihm allein zu sprechen. Er war der Hauptcharakter in dieser Geschichte. Wenn mir Jemand bei meinen Plänen eine große Hilfe wäre, dann ja wohl er!
"Thomas...!" kam es genervt von Alby. "Komm jetzt! Das Mädchen kannst du nachher noch stundenlang anstarre!"
Peinlich berührt, drehte sich Thomas um und ging mit schnellen Schritten davon, an Alby vorbei. Dieser hob mahnend seinen Finger und sprach seine letzten Willkommensgrüße an mich aus.
"Mach ja keinen Scheiß, so lange wir weg sind, kapiert? Und bleib ja in der Nähe!" damit drehte er sich um und folgte den anderen Hütern und Thomas ins Gehöft. Verwirrt darüber, weshalb Thomas schon bei den Versammlungen dabei sein darf, widmete ich mich Chuck. Ich starrte hinunter, zu seinem etwas rundlichen Gesicht, welches mich verunsichert aber auch interessiert neugierig anlächelte. Irgendwie war ich froh darüber, mit ihm alleine unter vier Augen sprechen zu können. Jetzt war es an der Zeit, der kleinen Labertasche Informationen zu entlocken! Und ich musste es geschickt, unauffällig und schlau anstellen um keinerlei Verdacht auf mich zu lenken. Aber vor allem musste ich es schnell anstellen, weil solange Chuck und ich unter uns waren, musste man sich nicht darüber sorgen, eventuell zu viel preisgegeben zu haben oder von anderer Hand zum Schweigen gezwungen zu werden. Die Tatsache aber, dass er noch ein Kind war, schien mich vor allem ein wenig von der ganzen Aufregung hier zu beruhigen und runter zu kommen. Bei ihm fühlte ich mich seltsamerweise äußerst sicher und musste ich mir keine Sorgen machen, neben dem ganzen anderen Stress, auch noch in irgendwelche unangenehmen Teenie-Hormon-Situationen rein zu geraten. Sicherlich hatte Alby bestimmt die selben Regeln für mich als auch für Teresa aufgestellt, aber wer sich nun wirklich daran hielt oder nicht blieb immer die Frage. Mal ganz abgesehen davon, selbst wenn sich alle an die Regeln halten würden, ich zumindest nicht vor Chuck die Befürchtung haben musste, irgendwie seltsam angeglotzt zu werden oder selbst irgendwelchen dummen Mist zu stammeln und im schlimmsten Fall auch noch Rot anzulaufen, weil ich nervös war mit meinen Lieblingscharakteren zu sprechen. Ich fühlte mich jetzt schon teilweise wie eine Attraktion im Zoo! So viele Blicke klebten an mir, dafür musste ich mich nicht erst einmal umdrehen und diesen entgegnen. Ich spürte sie in meinem Rücken und am ganzen Körper! Sie alle beobachteten mich aus der Ferne, wie Raubtiere ihre Beute und es jagte mir einen unangenehmen Schauder über die Haut!
Ich beschloss fürs erste, mich davon abzulenken, in dem ich mich meiner Mission Chuck auszufragen stellte und vollständig meine gesamte Konzentration darauf ausrichtete.
Ich fing damit an, die ersten typischen Frischling-Fragen zu stellen, auch wenn ich bereits auf jegliche Fragen hinweg die Antworten kannte. Aber hier allein nichts zu hinterfragen, wäre äußerst Verdächtig gewesen, also fing ich an die Fragen schnellstmöglich herunter zu rattern, um noch genug Zeit für die wirklich wichtigen Fragen zu finden."Was ist das hier für ein Ort, Chuck?" fragte ich ihn. Und glücklich darüber zu denken, er sei meines Wissenstandes überlegen, fing er an zu erklären.
"Du bist hier auf der Lichtung." strahlte der Kleine zu mir herauf.
"Ja... ich erinnere mich, dass eben, wie hieß er Newt?, das schonmal erwähnt hatte. Aber wo genau soll "Die Lichtung" denn sein?" stellte ich mich dumm.
Das schien den Knirps jetzt doch aus der Fassung gebracht zu haben, denn eine Antwort schien er darauf nicht wirklich zu kennen.
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Bloody inspired
FanfictionWenn Geschichten zur brutalen Realität werden, würdest du Sie immer noch so lieben und schätzen, wie Du es bisher getan hast? Was machst du, wenn Du die Zukunft bereits kennst, bevor sie Gestalt annimmt? (In Zusammenarbeit mit den Original Texten au...