Bloody inspired

Kapitel 18

"Alby!" rief ich erschrocken aus und sprang von meinem Platz auf der Bank auf. Adrenalin stoß durch meine Adern und Venen und ich Schweiß brach in meinen nervös zitternden Händen aus.

"Solltest du nicht bei Minho sein?" fragte Chuck den Anführer etwas verwirrt.

"Ich wüsste nicht, was dich kleiner neppischer Zwerg, dass angehen würde." sagte Alby streng.

"Hey!" meldete sich Thomas aufgebracht zu Wort, doch Alby hob gleich beschwichtigend die Hände nach oben.

"Ganz ruhig, mein Großer, ich bin nicht hier, um Streit zu suchen..." erklärte Alby und ließ die Hände wieder sinken.

"Du kommst also nicht, um mich jetzt in den Bau zu sperren, bis heute Abend sich die Tore schließen und ihr mich verbannen könnt?" fragte ich kleinlaut. Der Anführer trat peinlich berührt von einen Fuß auf den anderen und kratze sich mit einem verlegen Lächeln am Hinterkopf.

"Hab ich das echt gestern gesagt, was?" lachte er nervös. Dann wurde er wieder etwas ernster.
"In der Tat, hast du gegen meine Anweisungen agiert, aber wie man mich gestern daraufhin gewiesen hat, war es auch das erste Mal, dass du miterlebt hast, wie sich bei uns die Tore schließen. Das entschuldigt zwar nicht direkt dein Verhalten, aber ist doch etwas nachvollziehbar und ich bin so frei, darüber hinweg zu sehen, wenn du dich zukünftig versprichst, dich auch gefälligst an das zu halten, was man dir sagt, verstanden?" brummte der Anführer.

Wer es glaubt.... dachte ich mir, aber nickte zur Bestätigung.

"Gut, das...." sprach der Anführer und eine peinliche Pause entstand. Newt räusperte sich lautstark und ich bemerkte, wie er unauffällig versuchte Alby einen Seitenblick zuzuwerfen.
"Ich war wohl etwas zu hart zu dir gestern, dass ähm... tut mir leid." führte Alby dann seinen Satz zu Ende.

Überrascht über Albys Entschuldigung, lächelte ich etwas erleichtert. Ein Problem weniger über das ich mich also kümmern musste. Offenbar würde ich wohl heute noch nicht meinen frühzeitigen Tod ins Auge blicken müssen.
"Eigentlich sollte ich ja heute dir eine Tour über die Lichtung geben, aber eigentlich war auch für heute geplant, dass ich Minho auf der suche nach dem toten Griever begleite..." erklärt Alby, was Thomas aufhorchen ließ.

"Du? Wieso den Du? Du bist doch überhaupt kein Läufer." protestierte Thomas, ohne genau zu wissen, wieso es ihn so sehr verärgerte. Schließlich war Alby der Anführer der Lichter und konnte im Grunde tun und lassen, was er wollte.

"Das geht dich nh Klonk an, du Neppdepp!" reagierte Alby gereizt. Doch dann schien seine Wut wie weggeblasen und er lächelte Thomas gelassen an.

Alby durfte auf keinen Fall dem toten Griever zu nahe kommen, also versuchte ich schnell dazwischen zu grätschen, als ich die Chance sah, endlich hier etwas verändern zu können.

"Kann das nicht bis morgen warten?" fragte ich schnell um die Situation gleichzeitig auch etwas zu entschärfen. "Ich meine, dass mit dem toten Griever. Ich meine mehr als Tod kann er ja nicht sein und er wird bis Morgen auch sicherlich nicht davon gekrabbelt sein."

Alby rieb sich nachdenklich das Kinn. Offenbar hatte ich ihm einen guten Einwand geliefert.
"Wo sie recht hat..." fing Thomas an.

"Dich hat keiner gefragt, Frischling!" schnappte Alby.

"Thomas!" korrigierte ihn dieser.

"Wie auch immer..." winkte Alby desinteressiert ab.

"Das Problem an der Sache ist, dass das Labyrinth sich über Nacht verändert." wandte Newt ein.

"Stimmt. Jetzt ist der Weg noch frei, aber Morgen könnte er bereits blockiert sein. Dann kämen Minho und Alby vielleicht nicht mehr zum untersuchen an ihn heran." bestätigte Chuck Newts These.
Ich hätte vor Wut am liebsten frustriert laut aufgeschrien und mit der Faust auf den Tisch geschlagen, aber ich beherrschte mich und versuchte logische Argumente zu finden, die das Vorhaben, der beiden unterbinden oder zumindest verschieben könnte. Da kam mir Thomas aber bereits zu vor.