Alles war still. Alles um mich herum war schwarz.
Wo bin ich? Bin ich tot? Bin ich das Leid endlich los?
Ich versuche, mich umzusehen, doch wohin ich auch blicke – nichts als Dunkelheit. Kein Licht, kein Geräusch, nur endlose Schwärze. Ist das der Tod? Fühlt sich so der Tod an?
Ich spüre keinen Schmerz mehr. Kein Leid. Keine Last auf meinen Schultern. Kein Krieg, kein Voldemort, der mich jagen will. Keine Slytherins, die mich quälen. Keine Verwandten, die mich verachten. Nur diese tiefe, fast tröstliche Leere.
Wenn das der Tod ist, dann ist er schön.
Die Stille, die mich umgibt, hat etwas Beruhigendes, fast Befreiendes. Aber zugleich... fühlt es sich nicht richtig an. Es ist, als würde ich weder leben noch wirklich tot sein.
Plötzlich wird die Dunkelheit von einem grellen Licht durchbrochen. Es blendet mich, zwingt mich, die Augen zusammenzukneifen. Die Stille weicht einer warmen, fast beruhigenden Stimme.
„So sehen wir uns also endlich wieder, kleiner Engel."
Die tiefe Stimme durchdringt die Leere und hüllt mich in eine seltsame Ruhe. Verwirrt öffne ich langsam die Augen und sehe mich um, doch niemand ist zu sehen.
„Wer ist da?" Meine Stimme zittert, meine Kehle fühlt sich trocken an. „Was meinen Sie mit wieder und Engel?"
Plötzlich höre ich ein leises Kichern – nicht unfreundlich, sondern fast spielerisch. Vor mir tauchen zwei Lichter auf, schwebend und strahlend. Ich reibe mir die Augen, bis sie sich an die Helligkeit gewöhnen. Als ich wieder hinsehe, stockt mir der Atem.
Vor mir stehen zwei Gestalten. Sie ähneln Menschen, doch gleichzeitig sind sie so viel mehr.
„Was... was seid ihr?" frage ich, während ich einen Schritt zurückweiche.
„Hihihihi, er ist wirklich süß, nicht wahr?" Das Kichern kommt von der Gestalt mit schneeweißem Haar. Seine Stimme ist hell, fast melodisch, und ein charmantes Lächeln spielt auf seinen Lippen.
„Das ist kein Traum, kleiner Engel", spricht die andere Gestalt. Seine Stimme ist tief, beruhigend, aber auch voller Autorität.
Ich betrachte sie genauer und kann meinen Blick nicht abwenden. Der Weißhaarige ist atemberaubend schön. Lange, seidige Haare rahmen ein Gesicht, das wie aus Marmor gemeißelt scheint. Zwei lange, spitze Hörner ragen aus seinem Kopf, an den Spitzen schimmern sie golden. Seine Augen – flüssiges Gold, hypnotisierend und unergründlich. Seine schneeweiße Haut wirkt wie ein Gemälde, makellos und kalt. Große, weiße Flügel erstrecken sich hinter ihm, und der durchsichtige Mantel, den er trägt, enthüllt einen perfekt definierten Körper.
Die andere Gestalt ist das völlige Gegenteil. Er hat kurze, schwarze Haare, und seine Hörner, ebenso lang und spitz, enden in einem dunklen Rot. Seine gebräunte Haut strahlt Wärme aus, und doch wirkt er genauso unnahbar. Auch er hat einen durchtrainierten Körper, doch seine Flügel fehlen – stattdessen umschlingt ein pechschwarzer Dämonenschweif sein Bein. Seine Augen, genauso golden wie die des Weißhaarigen, mustern mich mit einer Intensität, die mich erschaudern lässt.
„Wir können deine Gedanken lesen, kleiner", sagt der Weißhaarige mit einem verschmitzten Lächeln und tritt auf mich zu. Seine Hand streicht sanft über meine Wange, doch die Berührung ist eiskalt. Ein Zischen entfährt mir.
„So kalt..." flüstere ich, und meine Stimme bricht fast.
„Natürlich", murmelt er, ein amüsiertes Glitzern in seinen Augen. „Wir sind nicht lebendig."
Ich zucke zusammen, als ich die tiefe Stimme des Schwarzhaarigen plötzlich direkt hinter mir höre. Sein Atem streift mein Ohr. „Du brauchst keine Angst zu haben, kleiner Engel", sagt er leise.
Doch ich habe Angst. Seine Nähe erinnert mich an etwas, an jemanden... an Dinge, die ich verzweifelt zu vergessen versuche. Mein Atem wird schneller, meine Hände zittern, und mein Herz rast.
Ich merke nicht, dass ich zittere, bis zwei starke Arme mich plötzlich umschließen. Der Schwarzhaarige hält mich fest und spricht sanft: „Beruhige dich, kleiner. Wir tun dir nichts." Seine Worte haben eine beruhigende Wirkung, auch wenn ich nicht weiß, warum.
Nach einigen tiefen Atemzügen wage ich es zu fragen: „Wer... wer seid ihr? Und wo bin ich?"
Der Weißhaarige streicht mir erneut über die Wange, sein Lächeln ist sanft. „Du bist in einer Zwischenwelt – zwischen Leben und Tod."
„Und wir", fügt der Schwarzhaarige mit seiner tiefen, vibrierenden Stimme hinzu, „sind die Todesgötter. Von jetzt an gehörst du uns, kleiner Engel."
DU LIEST GERADE
New life
Fanfiction------------🖤💚🖤----------- Gefangen in einer anderen Zeit entdeckt Harry Potter nicht nur die Wahrheit über sich selbst, sondern auch eine Liebe, die ihn gleichermaßen trägt und zerreißt. Doch alles ändert sich, als Tom Riddle in sein Leben tritt...