„Du findest uns heiß, kleiner süßer Engel," flüsterten beide gleichzeitig, ihre Stimmen wie ein dunkler, verführerischer Chor, der sich in meine Gedanken grub. Ihre Worte trafen mich unerwartet, und mein Gesicht wurde augenblicklich heiß. Panisch versuchte ich, mich von ihnen zu lösen, doch ihre Nähe war überwältigend.
„Ganz ruhig," murmelte Rouge mit seiner tiefen Stimme direkt an meinem Ohr. Sein Ton war weich, fast beruhigend, aber dennoch löste er in mir eine Welle aus Erinnerungen aus.
Unwillkürlich flammten Bilder vor meinem inneren Auge auf .... Bilder, die ich nie wieder sehen wollte. Die Stimme meines Onkels hallte in meinem Kopf wider, laut und erbarmungslos.
Mein Atem beschleunigte sich, und ich fühlte, wie ich die Kontrolle über meinen Körper verlor.
Ich wusste, dass ich nicht bei ihm war. Ich wusste, dass ich in Sicherheit war. Aber meine Gedanken gehorchten mir nicht. Alles um mich herum begann zu verschwimmen. Die Stimmen der beiden Todesgötter drangen gedämpft durch den Nebel meiner Panik:
„Engel, beruhig dich!"
„Kleiner, bleib bei uns!"
„Atme ruhig, versuch es!"
Doch ihre Worte konnten mich nicht erreichen. Dunkelheit umhüllte mich, und ich fiel hinein.
———
Ich erwachte mit einem leisen Stöhnen, meine Lider schwer wie Blei. Es dauerte eine Weile, bis ich die Augen öffnen konnte. Das Licht im Raum war gedämpft, warm, doch es stach in meinen müden Augen.
Wo bin ich?
Die Frage hallte durch meinen Kopf, während ich mich unsicher umsah. Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Die Stimmen. Die Nähe. Die Panik.
Ich bin ohnmächtig geworden.
Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Und mit ihr kamen die Bilder wieder, unaufhaltsam, wie ein Sturm. Schreie hallten in meinen Gedanken wider, und die bekannte, kalte Stimme meines Onkels flüsterte Worte, die sich wie Dolche in meine Seele gruben:
„Du wirst jetzt sehen, was es bedeutet, verletzt zu werden."
„Ahhhh!" Ein Schrei entfuhr mir, laut und verzweifelt. Mein Körper zuckte zusammen, als ich plötzlich eine Berührung an meinem Arm spürte.
„Shhh, Engel. Ich bin es nur, Rouge," sagte eine tiefe, ruhige Stimme. Sie klang warm und vertraut, doch meine Angst ließ mich nicht sofort entspannen.
„Du Monster!" schrie ich unwillkürlich, ehe ich realisierte, was ich gesagt hatte.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah in die goldenen Augen des Todesgottes. Die Erinnerung an das, was passiert war, kam in einer Flut zurück. „Rou... wie lange war ich weg?" fragte ich, meine Stimme leer und emotionslos.
„Etwa vier Stunden in der Menschenwelt," antwortete er sanft. „Hier... ungefähr vierzig Minuten."
Ich nickte nur schwach. Doch die Stimme meines Onkels ließ mich nicht los.
„Wo ist Thel?" fragte ich schließlich, meine Augen suchten die des Schwarzhaarigen.
„Er musste kurz etwas erledigen, aber er kommt gleich zurück," erklärte Rouge und musterte mich besorgt.
Ein schwaches Nicken war alles, was ich zustande brachte.
„Hast du Fragen, kleiner Engel?" Seine Stimme war leise, als wolle er mich nicht weiter aufwühlen.
Ich zögerte. „Was passiert jetzt mit mir?" fragte ich schließlich, meine Stimme so leise, dass ich mir nicht sicher war, ob er mich überhaupt verstanden hatte.
Rouge nickte nachdenklich. „Das wird Theliel mit dir besprechen, sobald er zurück ist. Aber keine Sorge, Engel. Alles wird gut."
Seine Worte hatten etwas Tröstendes, doch ich konnte das Zittern in meinem Körper nicht ganz unterdrücken.
„Seit wann gibst du uns Spitznamen?" fragte Rouge plötzlich, seine Stimme etwas neckend.
Mein Gesicht wurde heiß, und ich drehte mich leicht von ihm weg. „E-Es ist... ein Gryffindor-Ding," murmelte ich. „Wir geben allen Spitznamen."
Rouge schmunzelte und beugte sich näher zu mir. „Du bist süß, wenn du schüchtern bist," flüsterte er und hob mein Kinn mit seinen Fingern, sodass ich ihm direkt in die goldenen Augen sehen musste.
Er war so nah. Zu nah.
Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren, und Panik stieg in mir auf. Ruckartig löste ich mich aus seinem Griff und rutschte von ihm weg. „Z-Zu nah," stammelte ich, während mein Herz gegen meine Brust hämmerte.
Rouge sah mich an, und für einen Moment wirkte er... verletzt. „Es tut mir leid, kleiner Engel," murmelte er schließlich und zog mich vorsichtig wieder zu sich.
„Beruhig dich," flüsterte er leise, während er mir behutsam über den Rücken strich. „Ich will dir nichts tun."
Seine Worte hatten etwas Sanftes, und obwohl mein Zittern nicht ganz verschwand, fühlte ich, wie sich meine Anspannung langsam löste.
„Hi, ihr beiden. Alles in Ordnung?" Theliels Stimme ließ mich aufsehen. Er stand in der Tür, seine weiße Haarmähne leuchtete im Licht des Raumes.
„Nicht wirklich," antwortete Rouge und hielt mich immer noch in seinen Armen. „Ich glaube, unser Engel hat Angst vor plötzlichem Körperkontakt."
Theliel nickte, ein verständnisvoller Ausdruck auf seinem Gesicht. „Kein Wunder, nach allem, was sein Onkel ihm angetan hat," murmelte er und setzte sich zu uns aufs Bett.
Er legte eine Hand auf meinen Kopf und strich mir sanft durch die Haare. „Du weißt, dass du bei uns keine Angst haben musst, oder?" Seine Stimme war ruhig, fast liebevoll.
Ich nickte zögerlich, unsicher, ob ich die Wahrheit sagte oder nur das, was er hören wollte.
„Theliel," begann Rouge leise, „er möchte wissen, was jetzt mit ihm passiert."
Der Weißhaarige nickte langsam und sah mich an. „Nun, kleiner Engel," sagte er, seine Stimme so sanft wie ein Hauch Wind. „Du willst unsere Entscheidung hören, nicht wahr?"
Mein Herz setzte für einen Moment aus, bevor ich schwach nickte.
„Du bist zu sehr in deinen Gedanken," stellte Theliel fest und schnippte leicht mit den Fingern. Das Geräusch holte mich zurück in die Realität.
„Unsere Entscheidung ist..."
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New life
Fanfiction------------🖤💚🖤----------- Gefangen in einer anderen Zeit entdeckt Harry Potter nicht nur die Wahrheit über sich selbst, sondern auch eine Liebe, die ihn gleichermaßen trägt und zerreißt. Doch alles ändert sich, als Tom Riddle in sein Leben tritt...