Kapitel 10

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Wie gestern, wache ich früh um fünf auf. Erneut schaffe ich es nicht wieder einschlafen und stehe auf, um ein Glas Wasser zu trinken. Als ich in die Küche komme, steht Mac schon an der Theke und hat eine Tasse mit Tee in der Hand. "Ich dachte du bist kein Tee Trinker?" Er sieht auf und atmet verächtlich lachend aus und sagt dann mit einem leichten Grinsen im Gesicht:" Schon, aber für Kaffee ist es zu früh." "Stimmt."

Ich hole mir ein Glas und fülle es mit Hahnenwasser, dann stelle ich mich neben ihn. Eine weile ist es still, doch dann dreht sich Mac plötzlich zu mir. "Gestern hast du gesagt, das Steve, dein ehemaliger Chef Jack öfters mal erwähnt hat." Erst dachte ich, er fügt noch was an, aber nachdem er nichts mehr sagt, antworte ich einfach:" Ja, er meinte das die beiden gute Freunde waren und sich gerne gekappelt haben. Er hat immer gelacht wenn er daran gedacht oder davon erzählt hat. Er hat oft von seiner Zeit mit ihm erzählt."

Mac nickt und sagt schließlich:" Du hast gesagt dass du bei Steve gewohnt hast, wolltest du nie ausziehen, was eigenes besitzen oder so? Wenn ich fragen darf." Er guckt mich an und wartet meine Reaktion auf die Frage ab, um zu gucken ob sie angemessen war. Kurz denke ich über meine Antwort nach, ehe ich mich entscheide einfach die ganze Geschichte zu erzählen.

"Ich bin auf Hawaii geboren und groß geworden. Ich hab bei meinen Eltern in einer kleinen Wohnung gelebt, bis ich irgendwann dann zur Navy bin. Die Wohnung war nur gemietet und somit nicht unser Eigentum. Als meine Vater starb, begann meine Mama zu trinken, sie hat die Miete nicht mehr zahlen können und ich hab dann für sie gezahlt. Ich hab ja keine dauerhafte Wohnung gebraucht, ich hab mich für jeden freiwilligen Einsatz gemeldet und hab somit selten zuhause gelebt. Meine Mum hat dann irgendwann übertrieben und ist an einer Alkoholvergiftung gestorben, daraufhin hab ich die Wohnung gekündigt und hab dann auf dem Stützpunkt gelebt. Steve ist dann irgendwann in meine Einheit gekommen und wir haben uns angefreundet. Als sein Vater starb hat er Five-O gegründet und mich gefragt ob ich mitmachen will. Ich hab ja gesagt. Er hat mir daraufhin angeboten bei ihm zu Wohnen, da das näher und auch billiger ist. So ist es dann auch gekommen. Er hat ein schönes Haus direkt am Meer. Das ganze ist jetzt schon ca. 10 Jahre her."

Mac hat interessiert zugehört und fragt:" Vermisst du Hawaii? ich weiß ich hab schon mal gefragt, aber..." Statt seinen Satz mit Worten zu beenden, zieht er die Schultern nach oben.

"Ja, ich vermisse Hawaii. Es war schön dort und im Gegensatz zu der kleinen Wohnung in Quantico war es ein richtiges zuhause." Mac nickt, er guckt mich traurig an "Aber alles gut, das gehört wohl einfach zu erwachsen werden dazu" Ich lenke vom Thema ab und spreche Mac deswegen über seine Vergangenheit an.

"Meine Mutter starb als ich fünf war und mein Vater verließ mich mit zehn. Ich bin bei meinem Großvater in Mission City groß geworden, er hat mir viel beigebracht Nach der Schule bin ich zum MIT für zwei Jahre und dann schließlich zur Army, wo ich als Bombenentschärfer gearbeitet habe. Ich war in Afghanistan für drei Jahre. Da hab ich auch Jack kennengelernt. ich wurde dann bald zur super geheimen DXS rekrutiert und bald daraufhin kam Jack der eigentlich der CIA angehörte dazu und seither arbeiten wir zusammen. Nur das die DXS jetzt Phoenix Foundation heißt Wir arbeiten jetzt also seit etwa drei einhalb Jahre zusammen, ohne die Zeit im Militär mit zu rechnen."

"Wow, da hast du ja verdammt viel erlebt." Ich bin überrascht, ich hätte Mac nicht so eine Vergangenheit zugetraut, ich dachte eigentlich wäre er nur irgendwie im Labor gewesen und hat dort so viel Wissen angesammelt. Aber jeder kann sich irren.

Nach unserem Gespräch über unser Leben vor der Phoenix Foundation herrscht stille. Jeder denkt einfach nach. Ich zu meinem teil denke an Hawaii. Steve und ich haben einen geregelten Tagesablauf gehabt. Um fünf sind wir aufgestanden, sind dann eine Stunde schwimmen und im Anschluss eine Stunde laufen gegangen. Danach ging es duschen und Kaffee trinken. Frühstück wurde weggelassen oder gab es auf dem Weg ins Büro gegen acht Uhr. Wenn es ein Fall direkt am morgen gab haben wir auch mal auf den Sport verzichtet, doch das war nur selten der Fall. Wenn wir Abends spät heim kamen, haben wir gekocht gegessen und sind dann meist direkt ins Bett. Hin und wieder haben wir auch mit den anderen vom Team gegessen, doch das war eigentlich eher mittags wie abends der Fall. Gab es einen Tag voller Papierkram und ohne Fall, so hat meistens jeder was zum Essen dabei gehabt.

 Ich musste lächeln als ich an die Zeit auf Hawaii dachte. Die Sonnenauf- und untergänge, unser zuhause am Meer, die gemeinsame Zeit mit dem Team, einfach alles dort war schön. Ich denke gern daran und würde es mir wünschen wieder dorthin zu gehen.

Nachdem Steve so viel durchmachen musste, mit seiner Mutter, Wo Fat, Wo Fat's Frau und alles andere was ihn beschäftigt hat und er schlussendlich das Team verließ um mit Catherine sein Frieden zu finden, hat er es verdient. Doch nachdem er ging, hielt Five- o nicht mehr lange. Jeder ging seinen eigenen Weg. Danny nahm eine Stelle als Detective beim HPD an, Tani ging mit ihm, Junior ging zurück zur Navy, genau wie ich, Quinn ging ebenfalls zu ihrem vorherigen Job zurück, wie der Rest des Teams.

Wir hielten zwar anfangs den Kontakt aufrecht, doch mit der zeit verlief sich das im Sand. Heute habe ich nur noch Kontakt zu Danny, Steven und hin und wieder zu Kono, Chin, Lou und sogar mit Jerry spreche ich hin und wieder. es freut mich jedes mal wenn ich etwas von ihnen höre. Sogar Danny's nörgeln bringt mich manchmal zu lächeln, wenn er sich wieder beschwert wie blöd doch alle sind und wie froh er doch ist sein Auto selber fahren zu können, Danny halt.

Bei Steven ist der Kontakt zwar schwieriger, doch auch er meldet sich regelmäßig und erzählt von seiner Reise mit Catherine. Entweder schreiben wir oder wir telefonieren hin und wieder, doch zweiteres ist meist schwierig wegen der Zeitverschiebung.

Es vergeht eine weile in der wir beide unseren Gedanken nachjagen, doch Mac scheint das nicht zu stören, denn als ich zu ihm blicke ist auch er tief in Gedanken versunken. ich kann zwar keine Gedanken lesen, doch ich vermute auch er denkt über früher nach. Als er merkt das ich ihn angucke, dreht er sich zu mir und fragt ganz monoton:" Wollen wir laufen gehen?"

Das neue TeammitgliedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt