Zu viele Gedanken

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Als ich so gegen Null Uhr das Büro verlasse, bin ich mit all dem Papierkram komplett fertig geworden.

Auch das Büro ist leer geworden, nur vereinzelt sehe ich noch ein paar Kollegen, die ihre Akten bearbeiten oder noch etwas besprechen. Ich verstaue alle Akten sachgemäß im Archiv, bevor ich mir dann meine Jacke überziehe und mich von den Kollegen und Kolleginnen verabschiede und Richtung Fahrstuhl laufe.

Als ich in den Fahrstuhl steige, denke ich an das Gespräch mit Matty zurück. Ich habe die Konversation die letzten paar Stunden im hintersten Eck meines Kopfes gelassen, damit ich mich auf die Arbeit konzentrieren kann.Doch jetzt wo ich nichts mehr zu tun habe kommt alles wieder nach zurück. Die Zweifel, die Richtigkeit, die Möglichkeiten die sich auftun würden.

Ich bin mir nicht sicher was ich tun soll. Zum einen mag ich meinen momentanen Job als FBI Agentin, zum anderen wäre es mal was anderes. Mal ein Tapetenwechsel. Neue Leute, vielleicht sogar eine neue Umgebung. Es gibt viele gute Aspekte an dem Angebot, doch irgendwas lässt mich zweifeln. Es wäre eine große Umstellung womöglich auch mit einem Umzug in eine fremde Stadt.

Pling.

Der Fahrstuhl öffnet sich und ich komme wieder in das hier und jetzt zurück. Ich trete in das große Foyer und gehe an der Rezeption vorbei, wo ich noch dem Nachtwächter auf wiedersehen sage, bevor ich nach draußen gehe.

Es ist Mitte September, dementsprechend ist es auch immer noch angenehm warm, trotz der späten Uhrzeit.

Da ich nicht weit von dem Gebäude wo ich arbeite wohne, gehe ich wie immer zu Fuß nach Hause. Obwohl es dunkel ist und hier einige dunkle gestalten herumirren mache ich mir keine Sorgen, denn ich kann mich verteidigen und trage zusätzlich auch noch meine Dienstwaffe bei mir.

Auf dem Weg zu meinem Appartement denke ich immer noch über das Jobangebot nach, bis ich irgendwann vor meiner Haustüre stehe.

Ich hole die Schlüssel aus einer der Taschen an meiner Kargohose und schließe diese auf, bedacht keinen Lärm zu machen um keinen zu wecken. Ich wohne ganz oben in dem Mehrfamilienhaus. Ganz unten wohnt ein älteres Ehepaar und in der Mitte wohnt ein junges Paar mit zwei kleinen Kindern. Die beiden haben zwei Wohnungen, sonst wäre es Platztechnisch sehr eng geworden.

Leise gehe ich die Treppe nach oben zu meiner Wohnung und schließe auch dort so leise wie möglich die Türe auf.

Als ich durch die Türe gehe fällt mir auf, dass Matty mir gar nicht gesagt hat wie die Organisation heißt, oder wo sie ist. Ich weiß also so gut wie gar nichts darüber. Noch mehr zweifel kommen in mir auf

Was ist, wenn ich tatsächlich umziehen muss, vielleicht sogar in eine neue Stadt. Das wäre zwar bestimmt schön, mal eine neue Umgebung und so, aber ich finde doch so schnell gar nichts wenn sie nächste Woche schon eine Antwort will. Ich muss wohl aber wirklich wichtig für sie sein, wenn sie sich extra den Weg macht von einer anderen Stadt herzukommen. Wenn das denn der Fall sein sollte.

Mir fehlen noch so viele Informationen zu dem Job. Ich habe bisher noch nichts von solch einer Organisation gehört die unabhängig vom Staat oder anderen Behörden arbeitet. Es scheint nahezu unmöglich das so was überhaupt existiert.

Ich könnte Googeln. Vielleicht würde man ja was finden. Aber Matty meinte ja das die Stelle als Think Tank getarnt ist, Wahrscheinlich würde man absolut nichts finden. Aber einen Versuch ist es auf jedenfall wert. Aber definitiv nicht mehr heute Nacht.

Ich seufze.

Also gut, genug nachgedacht für heute.

Ich gehe in die Küche und schenke mir erst mal ein Glas Wasser ein und trinke dieses in kleinen Schlücken aus. Es tut gut, ich habe die letzten Tage viel zu wenig getrunken. Ich sollte mir angewöhnen mehr zu trinken. Kann nur gut tun. Es ist immer schwierig zwei Liter am Tag zu trinken, wenn es Stressig ist, weil es einen laufenden Fall, Besprechungen oder Papierkram gibt.

Als ich mein Glas leer habe, stelle ich es in die Spüle und gehe ins Bad ziehe mich aus und gehe erst mal unter die Dusche.

Das lauwarme Wasser rieselt auf mich nieder und alle Gedanken verlassen für den Augenblick meinen Kopf. Es tut gut und ich merke wie die Anspannung meinen Körper verlässt. Ein gutes Gefühl breitet sich in und auf meinem Körper aus und ich schließe die Augen und genieße einfach nur das warme Wasser.

Nach so etwa zehn Minuten bin ich fertig und tapse nur mit einem Handtuch bekleidet in mein Schlafzimmer und krame mir eine Stoffshorts und ein weites Shirt aus meinem Schrank.Ich tapse wieder ins Bad zurück um mich zu ende abzutrocknen und umzuziehen.

Als ich meine Haare halbwegs trocken gerubbelt und mich umgezogen habe, lege ich mich auf die Couch und lese noch ein Buch welches ich vor kurzem angefangen habe zu Ende. Es war ein spannendes Buch und ich war so vertieft, dass ich nicht auf die Zeit geachtet habe.

So zwischen eins, halb zwei stehe ich auf stelle das Buch in mein Bücherregal, putze meine Zähne und gehe dann ins Bett. Ich wälze mich noch ein wenig hin und her bevor ich irgendwann einschlafe.

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