Kapitel 14

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Da die Mission ja länger gedauert hat als vorgesehen, durften wir direkt nach Hause. Die restlichen Dinge die es zu klären gab, wurden auf den nächsten Termin verschoben, denn wie ich herausgefunden habe, müssen wir nur zu Missionen kommen. Also nur dann wenn wir benachrichtigt werden. Sogar die Berichte dürfen wir daheim schreiben, müssen sie dann nur mitbringen. Matty hat mich jedoch gebeten in zwei Tagen doch auch mal so durchzukommen, damit es keinen Stress gibt sobald es eine Mission gibt.

Mac und ich waren zuhause nur noch duschen gegangen und dann ins Bett, denn geschlafen hatten wir die letzte Zeit wenig und eine Dusche gab es auch nicht.

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Einen Wecker hat sich keiner von uns gestellt. Doch mein Schlafrhythmus bringt mich trotzdem dazu um fünf in der früh aufzuwachen und das obwohl wir erst gegen zwei heimgekommen sind und gegen drei im Bett lagen. Ich versuche nochmal einzuschlafen, doch es gelingt mir nicht und so stehe ich um halb sechs schlussendlich frustriert auf.

Ich trinke schnell einige Schlücke Wasser, ehe ich ins Wohnzimmer gehe und mein Buch, welches dort noch liegt weiterlese. Mac scheint heute lange zu schlafen, was er natürlich auch verdient hat, deswegen entscheide ich mich heute ohne ihn laufen zu gehen.

Ich ziehe mich schnell um und schreibe ihm ein Zettel den ich in die Küche lege. Da ich mich immer noch nicht zu hundert Prozent hier auskenne, laufe ich die Strecke die ich schon kenne, doch als ich auf mein Handy blicke um zu gucken ob Mac irgendwas geschrieben hat, was er nicht hat,  sehe ich das ich noch genug Zeit habe, also laufe ich einfach einen kleinen Umweg.

Die Straße die ich nun entlang laufe ist sehr ländlich und es werden weniger Häuser. Mac wohnt in einer sehr schönen Gegend, auch bei ihm wohnt man nicht so dicht auf den Nachbarn und er hat sogar einen Garten mit eingebautem Pool, in den Bozer immer Gummienten schießt. Von seiner Veranda hat man einen fantastischen Ausblick auf LA, der vor allem bei Nacht wunderschön ist.

Da Macs Haus etwas erhöht liegt, laufe ich gerade ein wenig abwärts und schon bald stehe ich vor einem Berg. Es ist wohl so was wie ein Aussichtspunkt, den hier stehen einige Touristenschilder. Ich drossle mein Tempo und bleibe vor einem dieser Schilder stehen. Ich lese es durch und gucke mir die Höhenparameter an. Es ist etwa eine Strecke von fünf Kilometern im Kringel um den Berg herum nach oben, ein Blick auf die Uhr und schon beginne ich nach oben zu laufen.

Es ist schon hell und so langsam steigt die Temperatur zunehmend an. Der Weg ist trocken und staubig, durch den fehlenden Regen dieses Jahr, doch es lässt sich gut laufen. Auch sind noch nicht viele Menschen hier, zwei drei Joggern begegne ich, doch sonst ist niemand hier.

Nach circa vierzig Minuten bin ich oben angelangt, es hat ein wenig länger gedauert wie sonst, aber es ging ja auch ziemlich steil nach oben. Ich bin ein wenig außer Atem, doch die Aussicht macht das ganze wieder wett. Man sieht über ein ganz großen Teil der Stadt und sogar den Hollywood Schriftzug kann man erkennen, wenn auch nur ganz klein.

Meine Kleidung ist hellbraun gefärbt vom ganzen Sand, die feinen Körnen zeichnen sich deutlich auf meiner schwarzen Kleidung ab. Ich bereue es keine Flasche mitgenommen zu haben, denn es ist inzwischen echt heiß geworden, obwohl es erst halb acht ist.

Mein Handy, welches ich an meinem Arm in einem Gurt befestigt habe vibriert und ich nehme es raus. Mac hat versucht mich anzurufen. Ich rufe ihn also zurück.

"Hey, was gibts?" Melde ich mich. Er ist wohl noch nicht lange wach, denn seine Stimme ist noch rau. "Guten Morgen. Ich hab den Zettel gesehen den du geschrieben hast. Echt praktisch ne Uhrzeit drauf zu schreiben wann du aus dem Haus bist. Ich wusste nur nicht wo du lang läufst, weil wenn du unsere normale Runde gelaufen wärst, wärst du schon daheim und da dacht ich, ich ruf mal an."  "Sehr vorbildlich, aber ich bin noch unterwegs, ich steh auf irgendeinem Berg in der nähe, ich habe nur leider den Namen nicht mehr im Kopf. Sorry." ich schüttle den Kopf über mich selber, den auf den Namen habe ich gar nicht geachtet als ich das Schild gelesen habe.

Aber auch Mac schmunzelt. "Alles gut, hast du Wasser dabei? Es ist schon sehr warm heute und der Weg bis heim sind noch gut anderthalb Stunden." Ohne anfangs auf seine Frage einzugehen antworte ich:" Du weißt also wo ich bin? Aber nein, ich hab kein Wasser dabei, ich hatte nicht geplant heute so weit zu laufen." "Okay, soll ich dich abholen oder so? Und ja, ich weiß wo du bist, so viele Berge gibt es hier in der Gegend dann auch wieder nicht" "Auch wieder war, aber passt schon, ich hab unten eine Quelle gesehen, da trink ich was und dann dürfte das schon gehen." "Okay, ich mach mich fertig und lauf dir etwa auf halber Strecke entgegen, Oke?" "Oki, bis dann!"

Und schon war das Telefonat beendet und ich genoss noch kurz die Aussicht und die leichte Brise die hier oben wehte, ehe ich wieder nach unten laufe. Am Fuß des Berges trink ich dann ein bisschen frisches Quellwasser, ehe ich wieder Richtung Heimat laufe.

Wie Mac gesagt hat, kommt er mir auf halber Strecke entgegen gelaufen. Er trägt einen Laufrucksack bei sich und als wir uns treffen, reicht er mir eine Flasche mit kühlem Wasser. Ich trinke ein paar Schlücke ehe ich sie Mac reiche. "Du solltest auch was trinken, ich bin auch nicht giftig, Versprochen!" Er nimmt die Flasche dankend an und trinkt auch ein bisschen was, ehe er sie wieder weg packt und wir nach Hause laufen.

Wir duschen und sind so gegen halb zehn fertig. Der Rest des Tages verläuft schonend für uns beide. Mac bastelt ein wenig und ich habe angefangen mit ein paar Resten die von Mac abgefallen sind zu arbeiten. Wir sitzen uns gegenüber auf der Veranda und hören leise Musik während jeder seinen Gedanken nachhängt.

Gegen Abend klingelt Jack und wir gucken die letzten drei Filme der Stirb Langsam Reihe, ehe wir ins Bett gehen.

Das neue TeammitgliedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt