Kapitel 6.

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Während ich auf das Haus zulaufe, ist mein Kopf nur voll von Gedanken. Was ist wenn er mich nicht mag, oder andersrum? Wie ist er so drauf? Werden wir gut zurechtkommen? All das und noch mehr geht mir durch den Kopf, bis ich vor der Haustür stehe.

Hier stehe ich dann nun. Komplett fremd in einer Stadt in der ich noch nie zuvor gewesen bin, vor einem Haus dessen Bewohner ich noch nie kennengelernt oder gar gesehen habe. Das einzigste was ich weiß ist der Name und das er ein Kollege ist. Matty hatte mir auf dem Flug erzählt das er ein Genie ist und Physik liebt und aus Alltagsgegenständen die verücktesten Dinge basteln kann.

Ich stehe noch etwas unschlüssig vor der Türe bis ich dann schlussendlich klingle.

Nach ein paar Sekunden öffnet mir ein Kopf größerer, blonder Mann mit blauen Augen etwa in meinem Alter die Türe.

Als er mich sieht ist er erst etwas verwirrt, bis ihm dann wohl ein Licht aufgeht und er freundlich lächelt.

"Sie sind Rebecca, richtig?"

Ich nicke und lächle. "Ja, die bin ich. Freut mich sie kennenzulernen. Matty hat mir nur gesagt wer sie sind und hat mich hier abgeliefert." Füge ich noch mit einem entschuldigendem Blick hinzu.

Er grinst und muss leicht lachen.

"Freut mich ebenfalls. Machen sie sich keine Sorgen, so ist sie nun mal. Ich bin Angus MacGyver. Aber sie können mich gerne Mac nennen. Auch dürfen sie mich gerne duzen, wir wohnen ja jetzt schließlich zusammen."

"Ok, gerne. Aber dann duzt du mich auch ok?" Frage ich etwas schüchtern.

Er nickt und wir müssen beide leicht lachen. Denn wir sind beide irgendwie total schüchtern und wissen nicht was wir tun sollen.

Er bittet mich hinein und schließt hinter mir die Türe. Wir stehen noch im Hausflur als er meint.

"Matty hat mir auch so gut wie gar nichts über dich gesagt."

Ich grinse leicht und reiche ihm meine Hand, das scheint ihn total zu verwirren doch trotzdem nimmt er sie nach kurzem überlegen. "Hallo, ich bin Rebecca Jones, du kannst mich aber auch gerne Becci nennen."

Jetzt scheint er zu verstehen was ich wollte, denn er lacht und schüttelt meine Hand. "Hallo Becci, ich Bin Angus MacGyver, du kannst mich aber gerne Mac nennen." Wir müssen beide lachen und die anfängliche Schüchternheit ist vollkommen verschwunden.

Ich glaube wir kommen gut zurecht, meine zweifel sind fast vollständig verschwunden.

Ich ziehe meine Schuhe aus und hänge meine Jacke an den dafür vorgesehen Haken. Mac führt mich einmal rum und zeigt mir alles. Als letztes zeigt er mir mein Zimmer, welches direkt gegenüber von seinem liegt.

"Danke das ich hierbleiben darf, bis ich was eigenes gefunden hab."

"Ist doch selbstverständlich. Du kannst gerne solange bleiben wie du magst."

Ich lächle ihn an und bedanke mich erneut. Er lächelt zurück.

Zusammen gehen wir schweigend zurück zum Eingang und ich bringe meine Taschen in mein Zimmer während Mac ins Wohnzimmer geht.

Ich packe meine Reisetasche aus und lege erst mal alles aufs Bett, bevor ich es in den Schrank räume, meine Notfalltasche stelle ich neben den Schrank.
Nach einer guten Viertelstunde bin ich fertig und gehe zu Mac ins Wohnzimmer. Er liegt auf dem Boden und schraubt an einem alten Motorrad rum.

Ich stelle mich vor ihn und er blickt zu mir rauf.

"Schicke Maschine, ist das deine?"Er grinst stolz. "Ja, ich habe sie in der Garage gefunden als ich eingezogen bin vor Jahren und jetzt versuche ich sie wieder zum laufen zu bringen." Während er das sagt, setzt er sich auf und putzt sich die dreckigen Hände an einem alten Lumpen ab. "Da hast du aber noch ein gutes Stück Arbeit vor dir. Die Bremsbeläge sind im Eimer, Der Tank sieht auch nicht mehr vertrauenswürdig aus und auch sonst gibt es viele Schönheitsmacken."

Mac hebt die Augenbrauen an. "Du verstehst was davon?" "Natürlich, nur weil ich eine Frau bin meide ich ganz bestimmt nicht mir die Hände an alten Fahrzeugen dreckig zu machen. Auf Hawaii hab ich an einer ähnlichen Maschine geschraubt." Angus scheint sichtlich beeindruckt zu sein. "Wenn du willst kannst du mir gerne helfen." "Gerne."

So kommt es, das wir die nächsten zwei Stunden zusammen unter dem Motorrad liegen und daran herumschrauben. Mac legt seinen Schraubenschlüssel zur Seite, mit dem er gerade versucht hat den Tank abzuschrauben und steht auf, bevor er fragt: "Möchtest du was trinken?" "Gerne." Auch ich stehe auf und wische mir die Hände an dem Lappen ab den Mac mir gerade reicht.

Wir hatten uns die letzten zwei Stunden besser kennengelernt und hatten viel Spaß. zusammen laufen wir in die Küche und auch dort zeigt er mir wo alles steht und reicht mir dann ein Glas. "Was möchtest du trinken? ich habe Wasser, Saft und Sirup." "Ich würde Wasser nehmen, hast du stilles?" "Klar, macht es dir was aus Hahnenwasser zu trinken?" "Absolut nicht, ich wusste nur nicht ob das Wasser hier trinkbar ist, weil in manchen Staaten ist das ja nicht der Fall." "Alles gut, wenn du Fragen hast, oder dir irgendwas unklar ist sag einfach Bescheid."

"Mach ich."

Ich fülle also das Glas unter dem Wasserhahn auf und wir unterhalten uns weiter so wie vorhin.

"Du hast vorhin gesagt das du aus Hawaii kommst, gab es einen Grund warum du umgezogen bist? Wenn ich fragen darf, du musst natürlich nicht antworten wenn du nicht willst."

Ich schmunzle leicht, antworte dann aber: "Alles gut, ich war Teil der Five-O Taskforce. Doch als McGarrett weggegangen ist, haben wir uns aufgelöst. Ich bin danach wieder in die Navy, doch irgendwann  hat mich nicht mehr viel dort gehalten,  also bin ich ein wenig schweren Herzens weggezogen. Ich bin aus der Navy ausgetreten und zum FBI nach Quantico, Virginia gegangen."

Er nickt verständlich. Ich lächle schwach und gemeinsam gehen wir zurück ins Wohnzimmer, wo wir uns gegenüber setzen.

Wir unterhalten noch über dies und das. Mac erzählt über sich, die Arbeit bei der Pheonix und seine - und ab Montag auch meine - Kollegen.

Auch erzähle ich noch ein wenig über mich. Wir lernen uns noch etwas besser kennen, bevor wir so gegen elf beide ins Bett gehen.

Ich ziehe mich in meinen, neuen vorübergehenden Zimmer um und gehe dann ins Bad, um mich noch komplett fertig zu machen.

Gerade als ich aus dem Bad schlüpfe, tritt Mac aus seinem Zimmer. Er lächelt mich an und ich lächle zurück.
Wir wünschen uns noch eine gute Nacht. Dann verschwinde ich im Zimmer und Mac im Bad.

Im Zimmer, lege ich mich aufs Bett und decke mich zu.
Kurz bevor ich einschlafe spielt sich der Tag nochmal vor meinem Inneren Auge ab und irgendwann schlafe ich dann ein.

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