Kapitel 16

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Die restliche Woche verläuft still. Mac und ich bleiben meist daheim und basteln entweder an seinem Motorrad oder an irgendwas anderem. Jack war auch einmal abends da und wir haben Last man standing - ein Bruce Willis Film - geguckt. 

Matty hat mir geschrieben, das ich Sonntag gegen 6:00 Uhr abgeholt werde, also packe ich meine Tasche am Samstagabend.

Mac hat mir eine kleine Reisetasche gegeben, hat aber nichts über die Ausbildung gesagt, auch nicht als ich ihn direkt gefragt habe, hat er nur gesagt:" Du wirst schon sehen was auf dich zukommt, aber das schaffst du, da hab ich keine Zweifel." In die Tasche kommt einmal Kleidung, ein Buch -von Mac- und mein Kulturbeutel mit Zahnpasta, Zahncreme und weiteres.

Den Wecker habe ich mir auf 5:00 Uhr gestellt. Joggen gehen wir morgen nicht, aber Mac hat versprochen, das er mit mir aufsteht, auch wenn ich gesagt hab, dass das nicht nötig ist, hat er darauf bestanden. Und so kommt es, das wir am Morgen gemeinsam aufstehen, frühstücken und noch ein bisschen reden, ehe ich meine Schuhe anziehe und meine Jacke und Tasche schnappe und wir raus gehen an den Gehsteig.

Pünktlich um 6:01 Uhr kommt ein schwarzer SUV vorgefahren und ein Mann mittleren Alters steigt aus um mir die Türe zu öffnen. Ich verabschiede mich von Mac und steige ein. Als der Wagen losfährt, will ich Mac noch winken, aber die Scheiben sind verdunkelt, er würde es eh nicht sehen.

Die Fahrt verläuft schweigend und irgendwann ziehe ich einfach meine Kopfhörer auf und genieße die, doch sehr lange Fahrt. irgendwann wird der Boden unter uns uneben und wir fahren einen Feldweg entlang in einen Wald. Eine weile sieht man nichts außer Bäume, doch dann kommt eine große Gebäudeanlage zum Vorschein.

Das Auto kommt zum stehen und ich bedanke mich freundlich bei dem Mann, der nur nickt und steige aus. Im Gebäude bekomme ich ein Namensschild und werde in ein Besprechungsraum geführt, in dem schon vereinzelt Leute an Einzeltischen sitzen. Ich grüße als ich hineingehe und setze mich an einen freien Tisch.

Nach und nach kommen immer mehr Menschen rein und als alle Plätze belegt sind kommt eine Frau herein. Sie stellt sich vorne hin und sagt als erstes:" Gucken Sie nach rechts und jetzt nach Links! Haben Sie ihre Nachbarn gesehen? Denn am Ende der drei Wochen, wird einer, oder sogar beide nicht mehr da sein!" Dann erklärt Sie noch einige andere Dinge und teilt uns Zimmern zu, die wir auch gleich beziehen. Ich bin alleine in einem Zimmer.

Doch viel Zeit bleibt uns nicht. Denn wir haben einen strengen Zeitablauf und der geht auch sofort mit Theorie weiter. Gute drei Stunden am Stück büffeln wir die Theorie der Kriminologie. Dann eine kurze Pause und dann weiter mit einer Sporteinheit. Wir haben keine Zeit einander kennenzulernen.

Die Leiter sind streng, doch zum Glück bin ich Fit und habe keine Probleme mit den Sportlichen Anforderungen, sogar die Theoriestunden überstehe ich recht gut. Auswendig lernen konnte ich schon immer gut und das kommt mir hier jetzt zugunsten.

Der Tag endet um 22:00 Uhr und danach geht es in die Betten, denn morgen um 5:00 Uhr geht es weiter. Ich teile mir zwar kein Zimmer, doch wir sind zusammen in Häuser aufgeteilt. Soweit ich zählen kann, sind bei mir fünf weitere Frauen. Doch außer Smalltalk reden wir nicht viel. Nacheinander gehen wir duschen und dann ins Bett.

Handys und andere Elektronische Geräte wurden uns weggenommen, genau so wie Kleidung, Waffen, prinzipiell alles bis auf Kleidung und Hygieneartikel. Doch selbst diese Sachen wurden und bereit gelegt. Wir tragen alle das selbe. Dunkelblaue Kargohosen und ein Hellblaues shirt, das in die Hose gesteckt wird.

Wir haben einen Plan bekommen, wie die nächsten drei Wochen ablaufen werden. Viel Theorie und Sport, ein paar Lücken gibt es auch, dort werden wir geprüft. Da es dann doch auch schon recht spät ist, gehe ich schlafen.

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Die nächste Woche lernen wir viel, unter anderem Verhörtechniken, Fallbeispiele und viel Theorie, so wie viele Sporteinheiten.

Gerade sitzt mir Susan, eine der Frauen die bei mir wohnt gegenüber, gefesselt und wehrlos. Ich versuche ihr das Passwort zu entlocken, doch obwohl ich schon alles versucht habe, bleibt sie Standhaft und verrät es nicht. Es ist eine der vielen Prüfungen, die wir bestehen müssen, uns stehen alle Mittel zur Verfügung und diese nutze ich auch.

Susan wohnt im Zimmer neben mir, wir verstehen uns eigentlich recht gut. Etwa ein drittel der Leute die wir am Anfang waren, sind schon gegangen.

Ich habe mich vor der Prüfung über sie Informiert, um vorbereitet zu sein. Ich habe zwar nicht vorgehabt es zu nutzen, doch ich habe nicht mehr all zu lange Zeit um an das Passwort zu kommen.

"Ich komme gleich wieder und dann werden wir sehen ob du singst oder nicht!" Sage ich im Strengen Ton und verlasse ohne ein weiteres Wort den Raum. Der Raum gegenüber ist ein Vorbereitungsraum, dort habe ich eine Akte über Susan vorbereitet, die ich nun hole. Ein Blich auf den Raum rechts der Zelle und ich gehe wieder hinein zu Susan.

Nebenan sind die Führungspersonen, die durch Live-Übertragung zusehen und uns bewerten. Diese Übung dauert 24 Stunden und es sind etwa schon zehn davon vorüber. Ich habe jede Taktik die uns beigebracht worden ist angewandt und auch die, die ich in der Praxis schon verwendet habe, doch Susan ist Still geblieben und hat nichts verraten. Zum einem bin ich Stolz auf sie, zum anderen erwarte ich mehr von mir und deshalb schließe ich die Tür und lasse die Akte auf den Metalltisch vor mir fallen und setze mich vor sie.

Die Akte vor mir liegend frage ich sie:" Wenn ich diese Akte öffne, bist du raus! Willst du das? Bestimmt nicht, du hast hart gekämpft um hier zu sein, also verrätst du das Passwort?" Meine Stimme ist fest und wirkt einschüchternd auf sie, denn ihre Augen huschen beängstigt hin und her. Doch sie sagt nichts, schüttelt nur den Kopf. Lange dauert es nicht mehr und sie verrät es. Da bin ich mir sicher.

Ich schlage die Akte auf und als sie das erste Foto sieht das ich hinlege, kommen ihr die Tränen.

Es ist ein Familienfoto.

Vor dem Hausbrand vor zwölf Jahren.

Vor dem Tod ihrer kleinen Schwester.

An dem Sie sich die Schuld gibt.

"Letzte Chance!"

Sie weint stille Tränen, doch sie bleibt stumm. Ich lege ihr die Fakten vor und zwinge sie die Bilder anzugucken. Es ist hart für Sie und irgendwann ist sie so weit, sie hält es nicht mehr aus und flüstert ganz leise " Quecksilber"

Die gedimmten lichter gehen vollständig an und Miss Phillips kommt herein. Sie schließt die Handschellen von Susan auf und spricht dann:" Susan Swart, Sie können packen gehen! Rebecca Jones, ruhen Sie sich aus, in Drei Stunden sind Sie an der Reihe, ihnen wir ein neuer Partner zugeteilt!" ich nicke und gehe, um mich ein wenig hinzulegen. Es werden lange 24 Stunden werden, da bin ich mir sicher. Doch verraten werde ich nichts!




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