Kapitel 15

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Heute steht mein Besuch bei Matty an und Mac hat angeboten mich hinzufahren, doch ich hab dankend abgelehnt und nach einem Fahrrad gefragt. Zusammen sind wir in die Garage gegangen und Mac hat mir ein etwas älteres Rennrad gegeben, mit der Entschuldigung:" Ich bin schon lange nicht mehr gefahren!" "Alles gut, die alten Räder sind meist eh die besten!" Und somit war das Thema durch. Ich habe noch den Reifendruck kontrolliert und den Sattel eingestellt und bin dann los gefahren.

Es dauert circa vierzig Minuten mit dem Rad, bis ich das große Gebäude sehe. Die Wachen lassen mich durch, nachdem ich ihnen meinen Namen genannt habe und sie ihn überprüft haben. "Sie wissen nicht zufällig wo ich das Rad abstellen könnte?" Frage ich die beiden noch. Die beiden gucken sich fragend an, doch die Frau, auf dessen Namensschild Charlston steht antwortet kurz darauf:" Vor dem Eingang gibt es eine Stange, daran können Sie es anschließen." "Vielen Dank und schönen Tag noch!" "Danke gleichfalls!"

Ich verabschiede mich von den beiden uns steige wieder auf das Rad und fahre zum Eingang, wo ich es an das dortige Geländer kette und rein gehe. Ich laufe die Treppen zu unserem Besprechungsraum nach oben. Matty ist noch nicht zu sehen und so gehe ich schon mal hinein und setze mich auf einen der braunen Ledersessel.

Normalerweise trage ich immer meinen Rucksack mit mir mit, da der aber mit der Bombe in den Niederlanden in die Luft gegangen ist, bin ich ohne unterwegs und trage alles bei mir in den Hosentaschen. Würde ich kein Gürtel tragen, hätte ich sie wohl schon längst verloren.

In der Mitte des Raumes steht eine Schüssel mit Büroklammern auf dem Tisch, interessante Dekoration, doch es soll mir recht sein. Ich nehme mir eine eine heraus und spiel damit herum, ehe ich sie ein wenig hin und her verbiege. es gibt ein paar Ecken die ich nicht mit der Hand gebogen kriege, für die hole ich mein Schweizer Messer aus der Tasche und nehme es zur Hilfe.

Am ende ist ein Phönix daraus geworden, der Phoenix Foundation angepasst. Ich lege ihn auf dem Tisch ab und gerade als ich mich zurücklehne und mein Messer verstaue, kommt Matty in den Raum und schließt die Türe hinter sich.

Ich stehe auf und sie blickt mich kurz skeptisch an, ehe ihr Gesicht wieder unleserlich wird und sie sagt:" Kommen Sie, ich führe Sie herum!" Ich nicke und folge ihr, als Sie mir die komplette Organisation zeigt. Wir gehen alles durch, im Keller die Waffenlager und Schutzwesten, die Labore, die IT-Abteilung, die Trainingsräume, einfach alles. Viel reden tut Sie nicht, doch als wir wieder im Besprechungsraum ankommen zeigt sie auf den Sessel und ich setzte mich. Matty steht vor mir.

Ein Blick auf den Tisch verrät mir, dass die Büroklammer verschwunden ist.

"Jetzt kennen Sie die Organisation. Normalerweise ist es Agenten nicht gestattet vor Abschluss der Ausbildung auf eine Mission zu gehen, doch dadurch dass Sie schon mehrfache Ausbildungen hinter sich haben, die die Inhalte unserer Ausbildung bei weitem überschreitet, haben wir eine Ausnahme gemacht. Doch trotz allem müssen Sie die dreiwöchige Ausbildung machen!" "Okay, wann beginnt diese?" "Am Sonntag werden Sie hingefahren!" Ich nicke.

"Jeder der hier arbeitet musste diese Ausbildung machen, auch die schon Ausgebildeten!" Wieder nicke ich lediglich zu Antwort. Sie macht es mir gleich und fügt dann doch noch dazu:" Sie brauchen nicht viel, es wird ihnen alles was sie benötigen gestellt! Ich denke nicht dass das der Fall sein sollte, doch sollten Sie die Ausbildung nicht schaffen, können Sie hier nicht arbeiten!" Ihr Mimik verfestigte sich und Sie blickte mich durchdringend an.

"Ja, Mam, ich werde Sie nicht enttäuschen!" "Das bezweifel ich auch nicht und bitte, hören Sie auf mich Mam zu nenne, einfach nur Matty bitte!" "Okay, Matty."

Daraufhin entlässt Sie mich. Ich stehe gerade an der Türe um sie zu öffnen da ertönt Ihre Stimme erneut hinter mir. "Eine Sache noch!" Ich dreh mich zu Ihr um und erst als ich mich vollständig zu Ihr umgedreht habe, redet Sie weiter:" Sie sind die erste Person die ich anstelle, die mit dem Fahrrad hier her fährt." Ich weiß nicht ob noch etwas kommt und so bleibe ich einfach still, bis Sie fortfährt:" Ich habe damit kein Problem, doch bitte schließen Sie es ab sofort an den Fahrradständer und nicht an das Geländer!"

Ehe ich Sie fragen kann, wo der Fahrradständer sich befindet, hat sie sich umgedreht und ein Telefonat begonnen. Ich gehe hinaus und schließe die Türe hinter mir. Unten angekommen, gucke ich mich nach dem Fahrradständer um, doch finde nichts. Kopfschüttelnd wende ich mich dem Rennrad zu und siehe da, direkt neben dem Eingang steht ein nigel nagel neuer Fahrradständer, der vorhin zu hundert Prozent noch nicht da gewesen ist. Schmunzelnd schüttel ich den Kopf. Matty ist echt genial.

Ich schließe also das Schloss auf und schwinge mich aufs Rad um nach Hause zu fahren.

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Bei Matty:

Sie beobachte die junge Frau durch die große Fensterfront, wie Sie aus einer der Büroklammern etwas bastelt. Es erinnert Sie ein wenig an MacGyver, er tut das auch andauernd Eine weile steht Sie dort einfach nur und beobachte Rebecca, doch als Sie sieht das sie so langsam fertig ist, betritt Sie den Raum.

Nach der Führung durch das Gebäude und das Gespräch über die Ausbildung, steht Sie alleine in dem großen Raum und wartet kurz, bis Rebecca das Gebäude verlassen hat. Über die Kameras verfolgt Sie, wie sie nach dem Fahrradständer sucht. Matty hat dafür gesorgt, das dieser pünktlich da ist.

Noch nie ist Ihr ein Agent begegnet, welche mit dem Fahrrad zur Phoenix gekommen ist. Ein schmunzeln huscht Ihr über das Gesicht als Sie sieht das die junge Frau sich freut und selber schmunzelnd den Kopf schüttelt. Gerade als Sie vom Gelände fährt will Matty abschalten, doch etwas lässt Sie innehalten.

Matty selber kann nicht einschätzen was es ist, doch etwas hält Sie davon ab abzuschalten. Ob es die junge Frau selber ist, oder etwas anderes, ist unklar.

Aus ihrer Hosentasche kramt Sie den kleinen Phönix und blickt ihn an. Etwas an dieser Frau fasziniert Sie. Schon als keine Kamera das Rennrad mehr aufzeichnet, starrt Matty noch auf die verbogene Büroklammer in Ihren Händen, ehe Sie sie in ihrer Tasche verschwinden lässt und sich den täglichen Aufgaben als Chefin zuwendet.

Rebecca ist inzwischen wieder auf dem Weg nach Hause:

Als ich bei Mac ankomme, krame ich den Ersatzschlüssel aus meiner Tasche und schließe auf. Auf Dauer reichen die Hosentaschen nicht, ich muss mir unbedingt einen neuen Rucksack besorgen.

Der Rest des Tages lief wie gestern. Mac arbeitet an irgendwas, er verrät es mir noch nicht was er macht und ich bastel mit seine Resten.
Momentan löte ich gerade ein paar Elektronikteile zusammen um ein Schaltkreis zu erzeugen.

Abends kochen wir noch gemeinsam und machen ein wenig Haushalt. Jack kommt heute nicht vorbei, da wir gestern den letzten Teil von der Stirn Langsam Reihe geguckt haben. Mac meint nur:"Irgendwann kommt er wieder und wir gucken alle Bruce Willis Filme, Star Wars, oder was er sonst noch so mag."

Wir gucken dann noch den Hobbit fertig und gehen relativ früh ins Bett.



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