Heute war es so weit. Es war Donnerstag und heute musste sie es wagen. Sie hatte Justin versprochen ihm spätestens am Freitag Bescheid zu sagen, ob Themis am Samstag kommen würde. Und leider hatte Djamilas Freundin ihre Meinung nicht noch mal geändert und nicht zugestimmt einfach so mit Justin auszugehen.
Die beiden hatten in der letzten Woche nicht viel geredet. Djamila war Themis wie auch Justin aus dem Weg gegangen. Trotzdem spürte sie ständig, wie Themis sie mit Argusaugen beobachtete.
Nervös trommelte Djamila auf ihren Tisch. Nach dieser Unterrichtsstunde – Geographie – wollte sie es wagen, musste sie es wagen. Tausendmal war sie die Situation schon durchgegangen.
Was er sagen würde, was sie sagen sollte. Sie konnte ihn ja nicht einfach ansprechen und sagen: „Hey, ich wollte dich einfach mal ansprechen, damit meine Freundin mit einem Klassenkameraden ausgeht und ich dann von ihm Informationen über deinen Spind kriege, sodass ich in knacken kann und meine magische Lampe zurückholen kann. Schönen Tag noch"
„Djamila!", riss eine Stimme sie aus ihren Überlegungen. „Folgst du dem Unterricht noch oder bist du mit den Gedanken schon in der Pause?"
Djamila schaute überfordert in die Runde. Eigentlich mochte sie das Thema Wüste, aber heute konnte sie sich nicht konzentrieren und starrte nur auf die Uhr.
„Wenn Djamila uns nicht weiterhelfen kann, kann uns dann bitte einer erklären, warum uns die Herausforderungen beim Leben in der Wüste alle interessieren sollte? Garret?"
„Alle Menschen sind Gottes Ebenbild und auch wenn wir verschiedene Äußerlichkeiten oder Kulturen haben, sollten wir nicht wegsehen, wenn andere leiden oder Probleme haben. Das Leben in der Wüste ist hart und wir sollten alle mal auf unser eigenes privilegiertes Leben schauen und uns fragen, warum wir uns jeden Tag so sehr über unsere Kleidung, unsere Frisur und den nächsten Ball Gedanken machen, wenn andere auf der Welt..."
„Danke, Garret! Das hast du schön erklärt!"
Eigentlich hätte Djamila diese Situation amüsant gefunden, wenn ihre Lehrerin sie nicht heute schon dreimal ermahnt hätte. Sie hatten gerade das Thema Wüste und eigentlich war Djamila ziemlich gut darin. Doch heute konnte sie sich nicht konzentrieren und starrte die ganze Zeit nur auf die Uhr. Viel zu schnell verstrich die Zeit und als es zur Pause gongte, hatte Djamila ihre Tasche schon gepackt.
Mit den ersten verließ sie das Klassenzimmer. Wie geplant lief sie ganz zufällig neben Jay, der ein zügiges Tempo vorlegte.
„Hey!", sagte sie. In ihrem Bauch regte sich das merkwürdige Gefühl wieder.
„Hey!", antwortete Jay abweisend. Er sah sie nicht einmal an.
Kaum sagte er etwas, ging Djamila innerlich in Abwehrhaltung, obwohl sie ihn ja angesprochen hatte.
„Äh, wie geht's dir?" oder besser gefragt: Was ging in diesem Jungen vor? Mit irgendetwas Unverfänglichem anzufangen, schien ihr klug und außerdem interessierte es Djamila wirklich, da sie Jay überhaupt nicht einschätzen konnte.
Jay dachte nach. Oder er hatte beschlossen ihr nicht zu antworten.
Schon war die Verunsicherung wieder da.
Vielleicht sollte sie einfach gehen. Immerhin hatte sie ihn angesprochen. Jetzt konnte Themis mit Justin ausgehen und fertig, aber wenn sie jetzt ging, war sie ein Feigling. Und das wollte sie nicht sein. Aber wer wollte das schon.
„Gut, seit du hier bist", antwortete er mit seinem unwiderstehlichen Lächeln. Djamila verdrehte die Augen. Er musste auch wirklich mit jeder flirten.
„Ich vermisse die Insel", schob er nach. Überrascht sah Djamila ihn an. Er hatte nicht nur geantwortet. Er hatte sogar ehrlich geantwortet. Jetzt musste sie was draus machen. Ihr Herz klopfte schneller als es sollte.
„Das ist wahrscheinlich eine ganz andere Welt dort draußen"
„Naja, weniger Regeln", er lächelte, „beziehungsweise keiner der sich um sie kümmert. Nicht, dass sie mich hier scheren würden" Wie, um das zu untermauern, klaute er im Vorbeigehen einen Müsliriegel aus der offenen Brotdose eines Mitschülers. Lautstarke Protest folgten, aber mehr wollte wohl auch keiner unternehmen.
„Auf der Insel gewinnt der Stärkste. Es ist nicht so... kompliziert wie hier"
Djamila nickte.
Dann tauchte am Ende des Gangs Carlos auf, gefolgt von dem Schulhund, dessen Namen Djamila vergessen hatte, und Jay verschwand, ohne sich zu verabschieden.
Na, das war ja schonmal ein vielversprechendes erstes Gespräch gewesen. Langsam beruhigte das Mädchen ihr klopfendes Herz wieder und blieb dann stehen. Als sie sich umdrehte sah sie Themis, die ein paar Meter hinter ihr stand und lächelte.
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Djamila - eine Descendants Fanfiction
Fiksi PenggemarDjamila, Schülerin der Auradon Prep, ist sich sicher, dass sie ihr Happy End niemals finden wird, nachdem ihr Vater auf die Insel der Verlorenen verbannt worden ist. Bis auf einmal vier Jugendliche von ebendieser Insel auf der Auradon Prep aufgenomm...