Kapitel 30 - Jay

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Es war Jane. Dieses dumme Mädchen hatte sich den Zauberstab ihrer Mutter geschnappt, um sich schön zu zaubern. Dann hatte sie wild damit herumgewedelt bis Mal ihr entschlossen den Zauberstab weggenommen hatte. Doch der Schaden war bereits angerichtet. Jay konnte es spüren. Die Insel der Verlorenen war befreit. Aber genau das hatten sie doch gewollt. Warum fühlte er sich dann so schlecht?

„Wir müssen zu Mal", rief er seinen Freunden in dem lauten Gewusel zu. Beide nickten und machten sich auf den Weg zu der Treppe, die von dem Balkon nach unten führte.

Mal diskutierte gerade mit Ben als ihre drei Freunde unten ankamen. Es fiel ihr sichtlich schwer, doch auch sie wusste, was ihre Pflicht war, wofür sie hierher gekommen waren.

„Komm, Mal", sagte Carlos.

„Zeit, Rache zu nehmen", fügte Jay hinzu, wenn auch mehr, um sich selbst zu überzeugen. Aber Mal war wie in einer Starre gefangen während alle Leute in der Kirche sie ansahen.

„Willst du das wirklich tun?", beschwor Ben sie noch einmal.

Und endlich sprach Mal das aus, was sie alle dachten: „Wir haben keine Wahl, Ben! Unsere Eltern..."

„Sie haben gewählt", fiel Ben ihr ins Wort. „Jetzt trefft ihr eure Wahl"

Mal stockte. Es war ihr anzusehen, das sie mit sich kämpfte. Und auch Jay ließen diese Worte nicht kalt. War es wirklich ihre einzige Option, das hier durchzuziehen? Sein Vater hatte gewählt, aber er? War das wirklich das, was er, Jay, wollte? Oder war das eigentlich nur das Ding seines Vaters? Ben hielt ihnen da eine Tür offen, obwohl sie ihn angelogen und ihm in den Rücken gefallen waren. Und Mal traf ihre Wahl.

„Ich will gut sein"

„Du bist gut", rief Ben.

„Woher willst du das wissen?", verzweifelte Mal.

„Weil... ich auf mein Herz höre"

Jays erster Gedanke war *kotz*. Aber irgendwie war es auch süß. Ekelhaft süß, so als hätte jemand viel zu viel Zucker in seinen Tee gekippt. Aber im Prinzip war er auch neidisch, weil er niemanden hatte, der Zucker in seinen Tee kippte.

Jay fragte sich, seit wann ihn das störte. Er war immer gut alleine klargekommen.

Aber weil er es wollte?

Oder weil sein Vater es wollte?

„Ich möchte auch auf mein Herz hören", verkündete Mal.

Okay, langsam reichte es aber auch mit dem Zucker im Tee, ansonsten schmeckt man bald gar nichts mehr vom ursprünglichen Geschmack. Und dann würde Jay doch noch kotzen.

„Und mein Herz sagt mir, wir sind wir und nicht unsere Eltern", fuhr sie fort.

„Ich meine, Sachen klauen. Das macht dich doch nicht glücklich" Damit wandte sie sich jetzt direkt an Jay.

Er hielt inne. Er hatte das schon immer gemacht. Das war das einzige, wofür ihm sein Vater Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Das Lob seines Vaters, das hatte ihn glücklich gemacht.

Aber wenn sie das hier durchzogen, blieb ihm nicht mal das. Also, wenn ihn das nicht glücklich machte, was sonst?

Aber auch darauf hatte Mal eine Antwort.

„Tourney spielen und Pizzaessen mit der Mannschaft. Das macht dich glücklich"

Das Team, von dem dich gestern kein einziger unterstützt hat?, mahnte eine Stimme in seinem Kopf. Doch sie hatte keine Chance mehr.

„Ja", antwortete Jay und ein kleines Lächeln schlich auf sein Gesicht.

Auch die anderen waren schnell überzeugt, was nicht besonders schwer war, um ehrlich zu sein, denn ihre Eltern hatten ihnen nicht so häufig gesagt, was sie an ihnen schätzten. Und da wurde Jay klar: Er brauchte seinen Vater nicht. Seine wahre Familie, die ihn kannte und schätzte, war hier versammelt. Es waren seine Freunde.

„Ich wähle hiermit das Gute", verkündete Mal und streckte ihre Hand in die Mitte ihres kleinen Kreises, den Kreis Jays Familie. Ein paar Schreckenssekunden vergingen. Aber eigentlich hatte Jay sich längst entschieden.

„Ich bin dabei", sagte er und streckte seine Hand zu Mals.

„Ja, und ich auch", schloss sich Evie an. Mals verzweifelter Gesichtsausdruck verwandelte sich langsam in ein Strahlen.

Carlos lachte nervös.

„Okay, zum Verständnis, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, obwohl unsere Eltern ausrasten werden?"

Alle lachten.

„Ich meine, euch ist doch klar, dass die voll abgehen", fügte er noch hinzu.

„Ihr seid hier sicher vor euren Eltern", stellte Ben klar.

„Also dann..." Carlos lächelte leicht „das Gute"

Und er vervollständigte den Kreis.

Und wahrscheinlich nur, um Bens Worte zu widerlegen, tauchte mit einem lauten Knall, grünem Nebel und epischer Musik Maleficent auf.

„Ich bin wieder daaa!"

Damit hat natürlich keiner gerechnet. Aber so ist das nunmal mit dem Karma. Wenn einer große Sprüche klopft wie zum Beispiel: „Ich kann alles Böse einfach auf eine Insel sperren und bibeldibalbeldibu alle sind glücklich und zufrieden bis an ihre Lebensende und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute." Dann taucht eben bei deiner Krönung die böseste Fee aller Zeiten auf.

Und jetzt kommt noch der epische Kampf zwischen Gut und Böse. Der hat halt noch gefehlt. Gerade haben sich die Hauptcharaktere dazu entschlossen Gut zu sein, jetzt brauchen wir aber noch ein bisschen Action. Also der epische Kampf zwischen Gut und Böse beginnt. Doch das ist vielleicht der Kampf von Mal, Evie, Carlos und Jay, aber nicht unser Kampf. Deshalb überspringen wir den jetzt ganz kurz und ich verrate euch das Ende. Obwohl eines fehlt noch... Schauen wir doch mal was Djamila und Themis so lange machen...

Djamila - eine Descendants FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt