Djamila - eine Descendants Fanfiction

Kapitel 28 - Jay

Heute war die Krönung. Heute würden sie den Zauberstab stehlen. Heute würden der größte Triumph der Bösen beginnen. Und er würde dabei sein.

Jay stand vor dem Spiegel in seinem Zimmer. Kritisch betrachtete er sein Festtagsoutfit. Natürlich war ihm bewusst, dass er gut aussah. Aber ihm war nicht wohl in seiner Haut. Lieber hätte er seine normalen, eingetragenen Klamotten angezogen. Doch er musste den Schein wahren. Und dazu gehörte eben auch so auszusehen als hätte man sich voll in dieser Gesellschaft integriert und als würde man sich auf die Krönung eines Schulkameradens freuen. Hinter ihm öffnete sich die Tür und Carlos kam herein. Auch er trug einen festlicheren Aufzug als sonst.

„Können wir los?"

Jay nickte.

Zwei Stunden später standen Jay, Carlos und Evie auf einem Balkon der alten großen Kirche, in der die Krönung stattfinden würde. Früher war das wohl ein Ehrenplatz für ehrwürdige alte Familien gewesen. Heute war es wohl der Ort, wo man überflüssige, potentiell störende Gäste abschob und einen Chor, der unten wohl nirgendwo mehr Platz gehabt hatte. Die gesamte Kirche war festlich mit gelb-schwarzen Auradon-Bannern geschmückt.

Laut und festlich kündigten Trompeten Prinz und fast König Ben an. Carlos stupste Jay an und deutete auf den Altar, in dessen Nähe gerade Mal aufgetaucht war. Auf dem Altar standen auch schon die Krone und der Zauberstab, der unter einer magischen Schutzhülle war, bereit.

Nervös knetete Carlos neben ihm seine Finger.

Ben kam am Altar an und die Zeremonie begann. Die gute Fee trat nach vorne und sprach ein paar Worte, woraufhin sie Ben die Krone aufsetzte. Dann sagte auch dieser ein paar Sätze, aber an Jay rauschte all dies vorbei. Gleich war es soweit. Belle, die Königin, trat vor und holte den Zauberstab unter der Schutzhülle hervor. Sie reichte ihn der guten Fee. Jetzt war die Gelegenheit. Jay blickte zu Mal. Diese zögerte. Die gute Fee hatte bereits angefangen, Ben zu segnen. Gleich würde die Gelegenheit vorbei sein. Für einen kurzen Moment fragte sich Jay, ob das schlimm wäre. Sie könnten normale Schüler auf der Auradon High sein. Er könnte vielleicht eine feste Freundin haben. Doch schon während er das dachte, merkte er, dass das nur eine Traumvorstellung war. Gestern hatte man doch genau gesehen, dass die Leute nicht bereit waren ihre Vorurteile abzulegen. Keiner ihrer Mitschüler hatte ihnen beigestanden, nicht Doug, Evies neuer Freund, nicht seine Teamkollegen, selbst Ben hätte sich mehr Mühe geben können und auch nicht Djamila, das Mädchen, von dem er geglaubt hatte, sie könnte es sein. Aber sie war da gewesen. Jay merkte, dass sein Herz ihm widersprach. Djamila war anders. Doch Jays Verstand gab sich alle Mühe das Herz wieder dahin zu schicken, wo es herkam, nämlich vergraben untern einem Haufen Wut, Unverständnis und Stolz. Keiner hatte ihnen beigestanden. Es war wie es immer gewesen war. Sie vier gegen den Rest der Welt. Also los, Mal! Sie sollte endlich diesen verdammten Zauberstab nehmen. Dann konnten sie diesen verlogenen Ort endlich verlassen.

Da wurde der guten Fee der Zauberstab aus der Hand gerissen. Aber nicht von Mal...