Kapitel 4

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San saß im Auto neben diesem Hongjoong Jungen aus seinen Träumen. Er schien das einzige zu sein, was in seinem Gedächtnis zurückblieb. Wie lange kannten sie sich? Wie oft hatte sie sich gesehen?
Wenn ich vermuten müsste, würde nur 2-3 mal sagen? Er schien vertraut mit mir, dennoch war da noch eine gewisse Distanz zwischen uns.
Jedenfalls reichte es aus, dass Hongjoong einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterließ.

"Ich hab einen Vorschlag für dich." Begann Hongjoong die Stille zu brechen.
San drehte den Kopf in seine Richtung und war ganz Ohr.
"Da du mich nicht besucht hast, wie abgemacht, ist es nur fair wenn wir das jetzt nachholen. Sofern du nichts vor hast."
Sagte er während er den Blick nicht von der Straße nahm. Wir hatten uns verabredet? Und ich war nicht gekommen?
Zu seiner Verteidigung, er konnte sich schließlich nicht erinnern, jemals etwas mit ihm vereinbart zu haben.

„Ich.." fing San an und überlegte erstmal was er am besten antworten sollte.
Hongjoong hatte keine Ahnung von seinem Unfall und auch nicht von seiner Amnesie. San wusste nicht wie lange dass noch gut gehen würde, bis er etwas merkte. Also wäre die beste Lösung, es ihm einfach  zu sagen, dann wäre das Eis gebrochen.
Aber was wäre wenn Hongjoong danach nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Einen Freund zu haben, der alle gemeinsamen Moment vergisst, wer wollte das schon...

„Ich habe nichts vor." teilte er schließlich seine Antwort mit.
San sah dabei die Reaktion des Anderen, seine Mundwinkel zuckte nach oben, er freute sich.
Es war zwar nur ein unscheinbares Lächeln, aber mir war es aufgefallen.
Hongjoong machte ihn neugierig, wer würde dass nicht sein, bei so einer Situation? Diese Träume die er hatte, waren nach dem aufwachen nicht mehr ganz deutlich, und nur noch schleierhaft zu erkennen. Fazit : Er wusste nicht um was es in diesen Träumen ging.

Als San in das Auto gestiegen war hatte er die rote Strickmütze zur Hand genommen, die auf dem Beifahrersitz gelegen hatte. Seitdem hatte er sie nicht wieder abgelegt und betrachtete sie still und nachdenklich.
Er war froh darüber, dass Hongjoong sich für diese auffallende Farbe entschieden hatte, es hätte ja auch ein einfaches Schwarz werden können.
„Ich mag deine Mütze." sagte San versehentlich laut, obwohl er es sich nur denken wollte.
Hongjoong lachte leise auf. „Dann bin ich ja erleichtert."

Seine Finger stoppten in ihrer Bewegung mit dem wolligen Teil zu spielen und sein Blick richtete sich nun interessiert auf den Fahrer.
„.Entweder das, oder du fandest sie schräg. Du hast immer auf meine Mütze geschaut, da war ich immer neugierig was du dachtest.. Vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet und ich rede gerade nur Unsinn.." sagte er weiter lachend.
„Mir war das nicht aufgefallen, dass ich dich so angestarrt habe.." entgegnete San, unsicher.
Wieso musste ich ihn auch anstarren, als wäre ich in ihn verknallt? Was machst du nur San aus der Vergangenheit...

„Nein nein, nicht mich, meine Mütze." betonte Hongjoong.
Langsam verstand San, dass Hongjoong gar nicht so ernst nahm und es eher scherzhaft gemeint war.
„Du hast recht, die Mütze hat es mir echt angetan." antwortete er darauf.
Hongjoong drehte sich nach rechts und schaute seinem Mitfahrer direkt in die Augen. San presste die Lippen zusammen, aber bei diesem Blick konnte er es nicht mehr halten und fing an laut loszulachen.
Auch Hongjoong ließ sich anstecken und lachte auch mit.
„Es ist diese Farbe weißt du, dieses ausdrucksvolle Rot ist es einfach.." fügte San hinzu, was die gute Stimmung noch mehr anregte.

„Eigentlich wollte ich eine schwarze haben, aber die waren damals alle ausverkauft..."
„Ein Glück, das Rot hat nämlich einen Wiedererkennungswert.." meinte San und hielt die rote Mütze hoch.
„Das war wohl Schicksal, sonst wäre ich dir nie aufgefallen." sagte Hongjoong als er sich in seinen Sitz zurücklehnte und San nicht aus den Augen ließ.
Zuerst hatte ich mich gewundert, wie er fahren konnte ohne auf die Straße zu sehen...Aber da wurde mir bewusst dass das Auto längst nicht mehr fuhr.

San lächelte leicht, als ihm der bestimmte Unterton in ihrem Gespräch aufgefallen war. Flirten wir etwa?
„Du wärst mir sicherlich auch so aufgefallen.."
Er biss sich auf die Lippe, als ihm klar wurde, dass Hongjoong eigentlich schon gutaussehend war. San wusste schon immer dass er was für Männer übrig hatte, nur konnte er es bis jetzt nicht ausleben. Der Kleinere erweckte sein Interesse in mehr als einer Hinsicht.

Mein Herz sprang seltsam auf und ab, als ich ihm so tief in die Augen blickte... Ich musste wegschauen um wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
Schließlich war unklar, ob hinter Hongjoong die selben Intentionen steckten, oder ob es nur simple Freundschaft war. Aber aus Freundschaft konnte sich ja schließlich mehr entwickeln, das war schon mehr als ein mal passiert.

-

Sie waren schließlich angekommen, in Hongjoongs bescheidener Behausung. Sein Zuhause war wenigstens in einer Straße wo auch andere Häuser standen, und nicht am Rande des Waldes wie seins. Er hatte seine Mutter lieb, aber er hasste sie dafür dass sie nun in dieser ‚Waldhütte' wohnten.
Es war ganz schön eine Gegend mit Nachbarschaft zu sehen, als hätte er dies schon eine Weile nicht mehr gesehen.

Immerhin würde mich Jemand hören, wenn ich um Hilfe schrie, falls Hongjoong sich als Serienkiller entpuppte.
San war schon leichtsinnig, einfach so einem fremden Jungen in sein Haus zu folgen. Er konnte sich erinnern dass er das sicherlich von Mingi und Yunho hatte, welche auch immer den größten Scheiß machten. Mit ihnen hatte ich immer eine menge spaß...

Jedenfalls was seine Bruchstücke an Erinnerungen, an die Beiden, wiedergaben. Die Lücken in seinem Gedächtnis machten die Dinge so viel schwerer und es machte ihn traurig, als er so darüber nachdachte. San lächelte vor sich hin, aber nicht weil es so witzig war, seine Augen zeigten seine Traurigkeit und den Schmerz.
Er konnte es immer noch nicht fassen, dass seine besten Freunde einfach aus dem Leben gelöscht wurden und er noch am Leben war.

Ein Autounfall? Wer von Ihnen war überhaupt gefahren, und mit welchem Auto? San konnte sich nicht vorstellen, dass er gefahren war, eher wahrscheinlich auf der Rückbank saß. Er wüsste gerne was sie vorhatten, wohin sie fahren wollten...
San schüttelte den Kopf und rieb sich mit der Hand über die Stirn, als diese plötzlichen Kopfschmerzen kamen. Wie war das nochmal? Das Gedächtnis zu sehr belasten, machte alles schlimmer...?

„Alles ok? Hast du Kopfschmerzen?" fragte Hongjoong und brachte ihn damit zurück in die Realität.
San blinzelte ein paar mal, er war in Hongjoongs Zimmer, sie sahen sich seine Fotos an, als San diese plötzliche Erinnerung an seine Freunde bekam.
Eine Hand war auf seiner Schulter platziert, während ihn besorgte Augen anschauten Dass er so nah mit seinem Gesicht kommen musste, war natürlich nicht nötig, aber Hongjoong war trotzdem zu nah gekommen.
Er konnte jede einzelne Wimper des Kleineren zählen, welche definitiv nicht so lang und fedrig aussehen mussten.

„Es geht schon..." antwortete er beinahe lautlos, denn Hongjoong war so nah gekommen dass es nicht nötig war laut zu sein.
Doch was er gar nicht kommen sah, war dass der schwarzhaarige noch näher kam und sein Gesicht in seine kleinen Hände nahm.
„Du hast erhöhte Temperatur.." sagte Hongjoong, als er wieder seine Hände von Sans Gesicht nahm.

Missverständnis ... hatte ich wirklich gedacht Hongjoong würde mich küssen wollen oder so? Wieso fühlte sich das auch völlig normal an von meiner Seite aus? Sonst war ich nie so stürmisch was das anging...Wir kannten uns doch erstmal einen Tag! Jedenfalls, war es das für mich...

San räusperte sich schließlich. J-Ja vielleicht hast du recht, ich sollte lieber gehen."

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•STRANGER• HongSanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt