•STRANGER• HongSan

Kapitel 19

Die Nacht war eingetreten, und gemeinsam mit San lag Hongjoong im Bett von Yunho.
Sie hatten sich zu viert, bis spät in die Nacht unterhalten, und doch war immer noch nicht alles gesagt.
Er war zwar schlauer als davor, doch trotzdem fehlte ein Teil der Geschichte. Wer hatte San angefahren, wenn es nicht Mingi und Yunho waren? Konnte man ihnen vertrauen wenn sie sagten, sie waren es nicht?

Nachdem San ins Krankenhaus kam, wurden Yunho und Mingi inhaftiert, wegen betrunkenen Fahren und Sachbeschädigung.
Das erklärte wenigstens warum sie nicht früher zu San gekommen waren, und erst jetzt auftauchten.
Wie Hongjoong erfahren hatte, war der ganze Unfall schon lange her, über ein halbes Jahr. Während ihres Aufenthaltes hatten sie Post von einem unbekannten Absender erhalten. In dem Brief stand dass San tot sei, und sie daran schuld seien.
Yunho und Mingi war klar dass der Brief ohne Absender, definitiv von Sans Mutter sein musste.

Jedenfalls kamen sie vor einem Monat aus dem Gefängnis und hatten vor, San auf dem Friedhof zu besuchen. Doch als sie weder ein Grab entdeckten, noch ein ‚Choi San' im Verzeichnis der Toten war, wurde ihnen klar dass San noch lebte.
Sie machten sich auf die Suche nach San, ihr Weg führte dabei ganz schnell zu dem Haus am Wald. Vor dem Unfall hatten sie es gekauft, rechtlich gesehen gehörte es Mingi, Yunho und San. Niemals hätten sie zugelassen, dass Sans Mutter dort wohnte, aber so war es. Als sie am Haus ankamen machten sie ihre schockierende Entdeckung; San war noch am Leben, nachdem sie Monate geglaubt hatten er wäre tot.

Sie hielten sich bedeckt, wollten nicht erwischt werden, da sie angst hatten vor der unberechenbaren Mutter. Sie wollten nicht erneut in den Knast, falls sie auf die Idee kam die Polizei zu kontaktieren. San war unter ständiger Beobachtung seiner Mutter, auch wenn es San nicht bewusst war, waren ihre Augen immer auf ihm.
Sie erklärten Hongjoong, dass Sans Mutter auch ihn beobachtete, nachdem sie sah wie er Zeit mit ihrem Sohn verbrachte.
Diese Nachricht schockierte ihn, diese ganze Story entwickelte sich so langsam zu einem Horrorfilm.

Als er so am Grübeln war, drehte er sich zu San der seine Augen geschlossen hatte und bereits schlief. Er war im Gespräch eher zurückhaltend gewesen und ließ die anderen reden, sicherlich war das alles neu für ihn und musste erstmal verarbeitet werden.
Doch er war froh dass San hier bei ihm war, so konnte er sicher sein dass es ihm gut ging. Der Jüngere war ihm innerhalb der letzten Wochen immer mehr an Herz gewachsen, dass er sich gar nicht mehr vorstellen konnte, ohne ihn zu sein.

So neben ihm zu liegen, seine Wärme zu spüren, gab Hongjoong die Kraft, nach der er lange gesucht hatte. Niemals hätte er damit gerechnet, eines Tages so etwas für Jemanden zu empfinden. Während er San beim schlafen zusah, fragte er sich wie es zwischen ihnen weiter ging. Es gab einen Kuss, welcher sehr schnell fast ausgeartet wäre. Hongjoong wollte ihn nochmal küssen, aber er wäre nicht auf die Idee gekommen ihn, im Schlaf, ohne sein Einverständnis zu küssen.

Schließlich drehte Hongjoong sich auf den Rücken, und wandte seine Augen von San. Er versuchte jetzt auch etwas zu schlafen, auch wenn es ihm durch das Herzklopfen und die ganzen Gedanken schwer fiel Ruhe zu finden.
„Hey.." flüsterte San auf einmal.
Hongjoong drehte sofort wieder den Kopf nach rechts, und landete in Sans Augen.
„Hey, kannst du nicht schlafen?" antwortete er und drehte sich nun auch mit dem Körper in seine Richtung.
San schüttelte den Kopf und wandte sich auch zu ihm, und so lagen sie Gesicht an Gesicht gegenüber voneinander und sahen sich erstmal schweigend an.

Im nächsten Moment war San ein stück heran gerutscht, und legte seine Lippen zaghaft auf ihn. Hongjoong war überrascht und wich erstmal ein Stück zurück, einfach nur weil er nicht damit gerechnet hatte.
San biss sich auf die Lippen und schaute entschuldigend. „Sorry ich wollte nicht-, ich dachte-"
Hongjoong lächelte leicht und schüttelte den Kopf. „Alles gut, du hast mich nur überrascht, das heißt aber nicht, dass es mir nicht gefiel."
San ging erneut nach vorne, Hongjoong traf ihn auf halben Wege und war nun derjenige der den Kuss zuerst abfing.

Als San ihn an der Hüfte packte und näher an sich heran zieht, spürt Hongjoong das Kribbeln in seinem Bauch.
Nach einer Zeit entspannten sich Beide, was den Kuss weicher und gefühlvoller machte.
Hongjoong schwang sein Bein über San, als er den Mut verspürte auf ihn drauf zu klettern. Es wurde intensiver zwischen ihnen, als ihre Zungen ins Spiel kamen und sie leicht aneinander streiften. San wanderte mit seinen Händen unter Hongjoongs Shirt, was ihn sofort erschaudern ließ. Sein Bauch machte Umdrehungen bei jeder einzelnen Berührung und Küssen des Jüngeren, dass er beinahe nicht mehr klar denken konnte.

Die Lust in ihm stieg überraschend schnell an, wie er es noch nie zuvor gespürt hatte. San drehte sich, und warf Hongjoong dabei auf die Matratze, und kletterte anschließend über ihn. Der Kuss wurde kurz unterbrochen, als San sich auf aufrichtete und sein Shirt über den Kopf zog. Im selben Moment, tat der Ältere es ihm gleich und streifte sein Oberteil auch ab.
Ihre Lippen trafen wie Magnete wieder aufeinander, und ließen sie zu einem leidenschaftlichen Kuss verschmelzen. Auch ihre Hände fanden ihren Weg, den Körper des Anderen zu erkunden, und zu berühren. Alles fühlte sich so natürlich und vertraut an, als gäbe es keine Unerfahrenheit zwischen ihnen, als kannten sie sich bereits.

San platzierte Küsse auf Hongjoongs Hals, als wüsste er genau welche Stelle er am liebsten hatte, bevor er sich selbst Gedanken darüber machen konnte.
Sein Körper vibrierte bei den vielen Küssen, und Sans heißem Atem, der ständig gegen seine Haut streifte.
Hongjoong drückte Sans Kinn nach oben, damit sie sich ansehen konnten, und küsste ihn sogleich wieder auf den Mund. Die Küsse wurden langsamer,  bis sie sich schließlich  wieder voneinander lösten.
Als sie weiter machen wollten, wurden sie plötzlich von einem lauten Geräusch unterbrochen.

Sofort wichen sie voneinander und schauten sich mit geweiteten Augen an. Das Geräusch kam nochmal, es war ein lautes Hämmern gegen die Tür. Hongjoong sprang vom Bett auf und schnappte sich ein T-shirt, dass aus versehen das von San war.
Sie hatten die selbe Größe, aber das lag nur daran, da Hongjoong sich immer Oberteile mit 2 Größen weiter kaufte.
Als er aus dem Zimmer trat, standen Mingi und Yunho vor ihnen, die einen genauso erstarrten Blick hatten.
Es hämmerte erneut gegen die Tür, wobei alle drei gleichzeitig aufzuckten. Ein Blick auf die Uhr, zeigte dass es mitten in der Nacht war.

Langsam kam San auch in den Raum und trug dabei Hongjoongs Shirt. Er musste schmunzeln als er feststellte dass es ihm gut stand, und es echt süß an ihm aussah. San ging sofort auf ihn zu und verschränkte seine Finger in die des Anderen.
„Ihr geht am besten wieder ins Zimmer, Mingi und ich gehen an die Tür." sagte Yunho flüsternd.
Mingi schnappte sich ein Baseballschläger um sich zu verteidigen und Yunho hoffte auf seine Schlagkünste in dem er die Fäuste ballte.  Wieder klopfte es an die Tür, was durch den ganzen Raum hallte und eine Gänsehaut bei Hongjoong auslöste.

Zusammen mit San ging der zurück ins Zimmer, aber er ließ die Tür einen Spalt offen damit er alles im Blick hatte.
„Ich glaub ich weiß wer das ist.." flüsterte San der direkt hinter ihm stand.
Hongjoong antwortete nicht und ließ San weiter sprechen.
„Sie ist es. Meine Mutter ist an der Tür."

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