*klack*
San sah von seinem Buch hoch, als er dieses plötzliche Geräusch hörte. Erst dachte er, er hätte es sich eingebildet, weil für eine längere Pause nichts kam, aber da tauchte es wieder auf.
*klack*
Es kam vom Fenster, etwas war an der Scheibe abgeprallt.
San legte sein Buch zur Seite und ging nachsehen, was der Grund dafür war. Als er das Fenster öffnete, konnte er gerade so noch ausweichen, in dem er den Kopf duckte. Er sah nach hinten, wo eine kleine Kugel in seinem Zimmer landete. Oder war es ein Stein?Nachdem er den Kopf aus dem Fenster streckte, entdeckte er den Jungen mit der roten Mütze, welcher zu ihm hoch winkte.
San winkte verwirrt und überrascht zurück. Was machte er hier? Um diese Uhrzeit?
Draußen dämmerte es bereits, der Tag war wie im Flug vergangen. Das letzte mal hatte er den Jungen heute Morgen an der Tür gesehen, als er sofort von seiner Mutter weggeschickt wurde.San war immer noch neugierig, wer dieser Junge war und natürlich warum er ihn nicht aus dem Kopf bekam. Andererseits konnte er die Worte seiner Mutter nicht vergessen, sie hallten immer wieder durch seinen Kopf.
Ich, ein Mörder?? Aber es war doch ein Unfall? Musste ich dann trotzdem ins Gefängnis?
San wollte nicht in den Knast, für Mord bekam man üblicherweise lebenslänglich, und er war doch erst so jung, sein Leben hatte doch erst begonnen.Er konnte seine Mutter verstehen, warum sie letztendlich so gehandelt hatte. Aber wäre das dann nicht Beihilfe zum Mord? Oder Vertuschen eines Mordes? Musste seine Mutter dann nicht auch eine Strafe bekommen?
„Kannst du raus?" rief der Junge flüsternd, indem er die Hände um den Mund legte.
San hob schulterzuckend die Hände hoch, er wusste nicht ob er konnte oder eher ob er sollte. Er wollte sich selbst nicht in Gefahr bringen, andererseits wollte er gerne den Jungen kennenlernen, denn er jede Nacht in seinen Träumen sah. War das egoistisch von mir? Sollte ich nicht lieber im Haus bleiben?
Seit dem Morgen hatte er nicht das Zimmer verlassen und auch nicht mit seiner Mutter geredet, auch als sie mehrere male versucht hatte das Gespräch zu suchen.Mir fiel die Decke auf den Kopf, ein kleiner Spaziergang im Dunkeln würde mich nicht verraten. Keiner würde mich sehen, und auch nicht erkennen.
Wenn schon jemand auf der Suche nach ihm war, dann hätte seine Mutter bestimmt etwas gesagt.-
Seine Mutter war vor dem Fernseher eingeschlafen, als San nach ihr sah. Es war die Gelegenheit sich aus dem Haus zu schleichen, wenn auch nur für eine halbe Stunde. Einen Spaziergang machen, mehr wollte er ja nicht tun.
Leise zog er sich seine Schuhe und eine Kappe an, nur zur Sicherheit, dann verließ er das Haus. Der Junge stand bereits vor der Tür und wartete auf ihn.
"Hi." Sagte er mit einem schüchternen Lächeln.
"Hallo." Antwortete San zaghaft und war irgendwie aufgeregt, in der Nähe des Anderen zu sein.-
"Du kannst dich also nicht an mich erinnern?" Fragte Hongjoong nach einer Weile des spazierens.
San nickte vorsichtig, dass er von ihm träumte behielt er mal lieber für sich.
"Hast du das Foto, welches ich dir geschenkt habe? Hast du dich nicht gewundert woher es kommt?" Fragte er weiter.
Foto? Welches Foto?San überlegte stark nach ob er sich an ein Foto erinnert, aber er hatte heute keins gesehen, wessen Existenz er hätte hinterfragen müssen.Wäre in seinem Zimmer eins gewesen, hätte er es definitiv wahrgenommen.
"Nein, ich habe kein Foto..."
"Hm.. seltsam, ich hab es dir letzte Woche gegeben." Sagte Hongjoong und schaute überlegend in die Ferne.Nachdem Hongjoong ihm erzählt hatte, wo und wann sie sich zum ersten mal trafen und dass sie zusammen dieses Bild geschossen hatten, konnte San es vor sich sehen, wenn auch nur verschwommen.
Es war nur eine Erinnerung an einen Traum, aber diese musste einmal real gewesen sein. Hieß das, ich konnte mich erinnern?
Waren alle meine Träume, reale Szenarien? Was war mit dieser Erinnerung am Morgen, als dieser Mann mich festhielt?
War dies auch passiert?"Ich erinnere mich, denke ich wage daran...aber dieses Bild ist jedenfalls nicht bei mir, ich muss es wohl verloren haben.."
Hongjoong sah traurig, nach dieser Nachricht aus, jedenfalls war es Sans Vermutung. Er fand es auch schade dass, sein Geschenk nicht mehr da war, aber es war ja nicht so als könnte er überlegen wo er dieses Foto hingetan hatte.
„Wir machen einfach ein neues." meinte der Kleinere lächelnd.
Er nahm seinen Rucksack von den Schultern und wühlte darin, bis er ein größeres Objekt herauszog. Es war die Polaroid-Kamera, San erkannte sie aus der Erinnerung, seines Traums.„Was für eins sollen wir machen?" fragte San.
Hongjoong sah sich um, sie waren gemeinsam, am Waldrand entlang spaziert. Es waren weit und breit nur Bäume zu sehen, wo einer aussah wie der Andere, keine besondere Stelle die heraus stach.
„Eins von dir, oder.." sagte er als er überlegend in die Höhe schaute.
San folgte seinem Blick, der von Baumkrone, zu Baumkrone wanderte, bis dieser schließlich in seinem eigene hängen blieb.
„...von uns."San fühlte wie auf seltsame Weise sein Herz schlug. Er wusste nicht woher dieses Gefühl kam, und wieso es genau dann kam, wenn das Wort ‚uns' gesprochen wurde.
Er war ganz froh dass es Draußen schon etwas dunkler war, so konnte er seine Reaktion vor dem Anderen verbergen, obwohl es eigentlich kein Licht brauchte für einen Ton. Wenn Hongjoong genau gelauscht hätte, hätte er Sans Herzschlag vielleicht hören können.
„Mir egal, wir können von mir aus Beide auf das Bild." sagte San gelassen, versuchte jedenfalls so zu wirken.Das war doch lächerlich, wieso war ich in seiner Gegenwart so nervös... Wir waren Beide doch Freunde, so hatte ich mich nie bei Mingi und Yunho gefühlt...
Hongjoong nickte und kam näher, während er seine Kamera anschaltete. Der Kleinere hielt sie nach oben und suchte den perfekten Winkel für das Selfie.
San merkte dass er sich etwas runterbeugen musste um auf das Bild zu passen. Also senkte er den Kopf, und positionierte sich, Kopf an Kopf, direkt neben den Anderen.Für das Foto, zog San seine Kappe ab, sie würde dafür eher stören. Bevor Hongjoong abdrückte, lehnte er sich näher an San und legte so Beide Köpfe zusammen. Als der Blitz ausgelöst wurde, sah er nur noch weiß und fiel in eine Schockstarre.
.•°•☆
Ich lag auf einer Decke ausgebreitet, und genoß die warmen Sonnenstrahlen die auf mein Gesicht schienen. Neben mir hörte ich ein Klicken, es war das mir bekannte Geräusch, von Hongjoongs Kamera.
Lächelnd verdrehte ich die Augen, weil ich genau wusste dass er wieder ein Bild von mir geschossen hatte.
Ich öffnete die Augen und musste sie leicht zusammenkneifen um nicht von der Sonne geblendet zu werden.Zum Schutz nahm ich meine Hand und legte sie mir vor die Augen um einen Schatten zu werfen, da sah ich das breite Lächeln von ihm. Er wedelte mit dem Foto hin und her, bevor er es zu den anderen auf die Decke legte.
„Hast du mich nicht schon hundert male fotografiert, ist das keine Verschwendung?" fragte ich ihn um ihn ein bisschen zu ärgern.Hongjoong neigte sich vorne und stütze sich mit seinen Händen neben meinem Kopf ab. Ich musste nicht mehr die Hand vor mein Gesicht halten, den die Sonne wurde bereits von ihm verdeckt.
„Du weißt ich könnte dich immer fotografieren, du bist mein ganz persönliches Model." sagte er während sein Mundwinkel nach oben zuckte.
„Dein Model? Wo bleibt da meine Bezahlung?"
Ich wusste was ich mit diesen Worten bewirken konnte, ich kannte Hongjoong einfach zu gut.Langsam kam er mir näher und ich schloss nur noch die Augen und ließ den Kuss auf mich zukommen.
°•.•☆
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•STRANGER• HongSan
FanfictionSan wacht täglich seit seinem Unfall auf, mit keinerlei Erinnerungen an den gestrigen Tag. Eine Sache bekommt er jedoch nicht aus dem Kopf - den Jungen aus seinem Traum. Als San ihm tatsächlich begegnet, scheint dieser ihn sogar zu kennen. Zusammen...