Kapitel 22

51 5 2
                                    

Es war Mittag als San neben dem Krankenbett erwachte. Seine Augen blinzelten um sich an die Helligkeit zu gewöhnen.
„Er ist wach." sprach eine Person, hinter ihm, es war Mingi.
San war die ganze Zeit über, Hongjoong nicht von den Stelle gewichen, nachdem er von seiner Operation in dieses Zimmer verlegt wurde.
Yunho und Mingi waren ins Krankenhaus gekommen um Hongjoong einen Besuch abzustatten.
Es war das erste mal, dass San sie nach dem Vorfall sah.

Da war immer noch diese eine Sache die ihm wie ein Stein im Herzen lag. Diese Last musste er endlich von sich nehmen, er musste die Wahrheit sagen. Etwas dass er schon länger wusste, und es mit keinem teilen konnte.
Jetzt war der richtige Zeitpunkt, alles war vorüber, er konnte nicht länger warten.
„Leute, ich würde gerne etwas sagen.." fing er an zu sprechen, beide Köpfe drehten sich in seine Richtung.

„Was ist denn Sannie?" fragte Mingi und ging auf seinen Freund zu, um seinen Arm um ihn zu legen.
„Es tut mir alles so leid...Ich hab euch nicht geglaubt an diesem Abend, als ihr meine Mutter schlecht geredet habt.."
„San du musst dich nicht entschuldigen, uns tut es leid, wir haben falsch reagiert, es hätte alles nicht so enden müssen wären wir nicht gewesen.." sagte Yunho und ging ebenfalls auf San zu um ihn zu umarmen.

„Doch muss ich, denn es ist alles meine Schuld..." San war noch nicht am Ende was seine Entschuldigungen anging, und diese war die schwerste von allen.
„Ich wusste was sie mir antat, bevor ihr es alle herausgefunden habt. Ich wusste es die ganze Zeit..." fing er an zu sprechen, wobei ihm wieder die Tränen in die Augen stiegen.
„All die Lügen die sie mir über euch erzählt, wie sie mich hat glauben lassen ihr wärt tot, wie sie mir weis machen wollte ich hätte euch umgebracht, und die Polizei würde nach mir suchen."

„Was..was redest du da Sannie, ich komme nicht mehr mit." sagte Mingi und bekam Bestätigung von Yunho, der genauso verwirrt war.
„Die Gedächtnisverluste waren nicht echt, ich habe keine Amnesie. Anfangs hatte ich geglaubt was sie mir erzählte und ich hatte mich da so reingesteigert, dass ich auch dachte ich würde alles vergessen. Ich bin fast durchgedreht!" Sagte San und atmete tief ein um weiter zu reden.
"Aber eines Tages hab ich gesehen wie sie etwas in mein Essen gemischt hat. Ständig wollte sie mir ‚Schmerztabletten' oder Spritzen geben. Es hat einige Zeit gebraucht bis es mir klar war."

Die Worte fielen ihm so schwer, doch es wurde nach jedem Satz leichter.
"Diese Pillen haben mich schwach gemacht, mental fast zerstört, ich dachte es läge alles an mir.. Ich habe mich selbst gehasst, ich hatte keine Hoffnung mehr..keine Hoffnung bis ich...bis ich Hongjoong traf."
San ging auf Hongjoong zu um nach seiner Hand zu greifen, welche er an seine Lippen führte und einen Kuss auf die Handfläche platzierte.
Er verstand wodurch San gegangen war, all die Gedanken die ihn elendig fühlen ließen, als wanderte man durch einen dunklen Tunnel und kein Ausgang sei in Sicht.
So hatte Hongjoong auch gefühlt, sie hatten sich gegenseitig ihre Seelen offenbart. Aber dank ihm konnte San das alles hinter sich lassen und er würde alles tun damit sie nicht mehr so fühlen mussten.

"San wir sind für dich da, ich hoffe das weißt du. Wir werden dich nie wieder verlassen." Betonte Yunho und legte seine Stirn gegen Sans.
"Außer wir werden wieder verhaftet und müssen in den Knast.." sagte Mingi scherzhaft, was alle schmunzeln ließ und die Stimmung wieder ein wenig lockerte.
"Im Ernst, ich hätte es vorher auflösen müssen, ich hab euch nur in Gefahr gebracht und Hongjoong wäre fast gestorben meinetwegen."
"Dann sind wir ja jetzt quitt." Kam es von Hongjoong heiser.
Eine kurze Stille breitete sich in dem Zimmer aus. Hongjoong war erwacht nachdem er 3 Tage lang geschlafen hatte.

Als San sah dass sein Freund erwacht war, stürzte er sich in seine Arme, versuchte dabei vorsichtig zu sein. Er war überglücklich dass Hongjoong all das überlebt hatte und lächelte dabei über beide Ohren. Als er sich aus der Umarmung löste schaute er ihm kurz in Augen, was eine Welle an Gefühlen auslöste. Ohne groß darüber nachzudenken, legte San seine Lippen auf ihn und küsste ihn sanft. Kurz darauf entschuldigte er sich für die Überwältigung und setzte sich wieder auf.
„Ich dachte ich hätte dich verloren.." flüsterte er, als ihm erneut die Tränen kamen.
Hongjoong wischte ihm die Tränen weg und lächelte leicht. „So schnell wirst du mich nicht los."

Mingi und Yunho räusperten sich hinter ihnen, um sie in Kenntnis zu setzen, noch anwesend zu sein. Schließlich setzte San sich auf und ließ die anderen Beiden durch die Hongjoong, nach dieser Nahtod Erfahrung, ebenfalls begrüßen wollten. Sie gingen auf ihn zu und wuschelten ihm durch sein schwarzes Haar, dass danach in alle Richtungen stand.
San stand daneben und sah seinen 3 Freunden lächelnd dabei zu, obwohl er dem einen Freund ein sanfteres Lächeln schenkte. Hongjoong, der seit den letzten Wochen sein Herz höher schlagen ließ und er nicht genau wusste was für eine Beziehung sie hatten. Es war keine einfache Freundschaft, so viel stand fest, es war mehr, viel mehr.

Hongjoong, der gerade dabei war von den Beiden Riesen zerquetscht zu werden, schaute hilfesuchend zu San, der ihm sofort zur Hilfe eilte.
"Genug, jetzt bin ich wieder dran!" Sagte San selbstsicher und drängte sich dazwischen.
Mingi und Yunho gingen lachend auseinander, und warfen sich dabei verschwörerische Blicke zu.
"Sorry wir wollten deinem Liebsten nicht zu nah kommen." Sagte Mingi und hob unschuldig die Hände hoch.
San schmunzelte und vergrub sein Gesicht in Hongjoongs Halsbeuge.
Dabei strich Hongjoong ihm durch die  Haare und Kämmte sie mit seinen Fingern.

"Wieso hast du gelogen was deine Amnesie anging?" Fragte Hongjoong weil er dachte, da wäre noch mehr zu sagen.
"Nachdem Mingi und Yunho gesagt haben dass etwas mit meiner Mutter nicht stimmt, wollte ich es nicht glauben. Aber als ich es am eigenen Leib erfahren habe, musste ich mich aus Selbstschutz verstellen... nur so konnte ich genügend Beweise zusammensuchen um sie letztendlich zu überführen."
"Heißt das, du hast die Bullen gerufen?" Fragte Yunho und bekam ein Nicken von San als Antwort.
Hongjoong legte seine Hand auf Sans Wange. "Tut mir leid, dass du so etwas durchmachen musstest."
"Beim nächsten mal weihst du uns ein." Kam es von Mingi.
"Ich hoffe es gibt kein nächstes Mal!" Sagte San und alle stimmten dem zu.

Diese Erfahrung war wichtig, aber er wollte nie wieder so etwas durchmachen müssen. Seine Mutter wurde verhaftet und würde ihnen auch nicht mehr in die Quere kommen. Zwar wurde sie nur für den versuchten Mord an Hongjoong festgenommen, aber San war gewillt nicht aufzugeben. Sie hatte so viel mehr Schaden angerichtet, für das sie bestraft werden musste.
Doch fürs erste war er frei und es stand ihm nichts mehr im Weg sein Leben so zu leben wie er es wollte.

Als San alle 3 nacheinander ansah, schlich ein warmes Lächeln über seine Lippen.
Er fühlte sich geborgen und verstand nun wer wirklich seine Familie war. Und obwohl Blut dicker war als Wasser, wurde ihm klar dass es Wasser war das man brauchte um zu überleben. Mit seinen Freunden und Hongjoong hatte er sein Wasser gefunden und sein Blut somit vor Schadstoffen gereinigt. Die Menschen die ihm nicht gut taten, in dem Fall seine Mutter, waren nun nicht mehr Teil seines Lebens. Er musste sich dafür nicht schlecht fühlen, denn er erkannte dass es Menschen da draußen gab die ihn aufrichtig liebten ohne ihm dabei weh tun zu wollen.

°•○.
        °•.○☆

-Ende-

-----------
Wir sind am Ende angekommen yayy:)

Diese Geschichte war etwas schwieriger für mich zu schreiben und eine echte Challenge. Aber ich bin froh, ein passendes Ende gefunden zu haben, mit dem ich auch zufrieden bin. ✅️

Ich hoffe dass die Story euch gefallen hat! Lasst gerne ein Like oder Kommentar da, darüber freue ich mich sehr.

Vielen Dank fürs lesen<33

Ps: ich hab noch viele anderen Storys, falls ihr sie noch nicht gelesen habt:))

•STRANGER• HongSanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt