Neteyam
Natürlich. War ja klar das Kiri genau in diesem Moment eine "Frage" an Tsireya hatte. Und was soll dieses Grinsen?
Ich glaube sie wollte das ich und Iní allein sind.
Ich meine, ich mag sie. Sie, Reya und die anderen haben uns in den vergangenen Tagen wirklich viel beigebracht und es hat sich herausgestellt das sie wirklich nett war. Ich meine, sie war klug, witzig und aufgeschlossen und auch so verstand sie sich super mit meinen Geschwistern. Kiri und Lo'ak sprachen mit ihr genau so offen wie mit ihren Freunden doch ich konnte das irgendwie nicht.
Ich dachte die ganze Zeit an das was meine Eltern gesagt haben, darüber wer sie war und das wir hier ja keinen Ärger machen sollten. Als ältester von meinen Geschwistern trug ich die Verantwortung unserer Familie in einem guten Licht dastehen zu lassen.
Außerdem sah ich wie die Stammesmitglieder sie verehrten. War da ein normaler, freundschaftlicher Umgang wirklich der Richtige?Jetzt war Kiri auf jedenfall weg. Sie hatte nun Reya eingeholt und verwickelte sie soeben in ein Gespräch, während Iní und ich ihnen mit ein wenig Abstand folgten.
„Wo ist eigentlich dein Bruder, Lo'ak?" fragte sie mich auf einmal.
„Wenn ich das nur wüsste. Vermutlich bringt er sich gerade wieder mal in Schwierigkeiten." antwortete ich mit einem leicht ironischen Unterton. Darauf sprang sie sofort an und musste lächeln.
„Vermutlich. Ich schätzte es ist nicht immer einfach der große Bruder zu sein." stellte sie daraufhin fest.
Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf.
„Ja, das stimmt...was ist eigentlich mit deiner Familie. Hast du auch Geschwister?"
Diese Frage beschäftigte mich schon seit längerem, denn bis jetzt hatte ich noch nie ihre Eltern oder andere Familienmitglieder gesehen, was mir komisch vorkam, denn schließlich war sie nur 1 Jahr älter als ich.
Mit einem Mal verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht und Falten legten sich auf ihre Stirn.Habe ich etwas falsches gesagt?
Gerade wollte ich schon mit einer Entschuldigung beginnen, da fing sie an zu sprechen doch ihre Stimme war leise und ernst.
„Ich bin in diesem Stamm geboren und aufgewachsen. Meine Mutter war eine Heilerin und mein Vater ein großer Krieger. Ich hatte auch einen großen Bruder. Er, Ich, Reya und Aounung waren als Kinder unzertrennlich..." ihre Stimme stockte und sie holte tief Luft, dann sprach sie weiter.
„Vor ein paar Jahren, wurde unser Stamm von denen angegriffen, die ihr "Himmelsmenschen" nennt. Sie waren auf der Jagd nach den Tulkun. Mein Vater stürzte sich mit den anderen Kriegern unseres Stammes in den Kampf und befahl meiner Mutter, meinem Bruder und mir im Dorf zu bleiben, doch mein Bruder wollte nicht hören. Er griff nach seinem Speer und jagte in Richtung der Flammen. Meine Mutter wollte ihn zurückholen und folgte ihm. Ich wollte es ihr gleichtuen, doch ich wurde von Tsireya und Aounung zurückgehalten."
Sie unterbrach sich kurz.
„Meine Eltern und mein Bruder sind an diesem Tag gestorben.
Danach haben mich Tonowari und Ronal in ihre Familie aufgenommen und mich behandelt wie ihre eigene Tochter, doch es war nicht mehr das selbe."
Ungläubig und bedrückt sah ich zu ihr hinüber. Es fühlte sich an, als würde mir jemand die Kehle zuschnüren und Angst bohrte sich in mein Herz.
„Das, tut mir leid..." sagte ich leise und meinte es so.Sie tut mir unglaublich leid. Die gesamte Familie zu verlieren, sowas ist schrecklich.
Jetzt schwammen wir schweigend nebeneinander und ich schaute nur nach unten in die Tiefen des Wassers, da überkam mich ein Gedanke.
Die Himmelsmenschen sind auch auf der Suche nach meiner Familie. Was ist, wenn sie uns finden. Was, wenn sie irgendetwas auf unsere Spur führt? Werden sie uns gefangen nehmen oder angreifen? Wie weit würden sie gehen? Was, wenn ich meine Geschwister nicht beschützen kann? Spider haben sie ja schon und wir wissen nicht einmal, ob er noch lebt.
„Entschuldige das ich die Stimmung so verdorben habe, das wollte ich nicht. Schließlich gibt es keinen Grund dafür. Sie leben weiter, in Eywa. Das dürfen wir nicht vergessen. Niemand ist auf Pandora allein.
Komm, die anderen warten schon auf uns."
Damit unterbrach sie die schweigsame Stimmung und setzte erneut ein fröhliches Gesicht auf.
Ich konnte nicht einschätzen ob sie es ernst meinte. Ich meine nicht die Sache das alles in Eywa weiter lebt, sondern ob es ihr wirklich so leicht viel, dass dies die einzige Verbindung zu ihrer Familie war.
Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, machte sie sich schon davon, denn der Abstand zu den anderen ist tatsächlich ziemlich groß geworden.
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Die Macht des Geistes - Avatar-The Way of Water FF
Fanfiction~Pausiert, geht bald weiter~ Pandora ist der Inbegriff von Naturverbundenheit und den Respekt gegenüber allen Lebens. Nur wer dies erkennt, wird in diesem Planeten ein Zuhause finden und einen Draht zu Eywa. Doch was ist wenn man den Vollkommenen E...