Lo'ak
Der frühe Morgen war bereits angebrochen und die ganze Familie war schon auf den Beinen. Vorrangig da wir sowieso nicht viel Schlaf gefunden hatten. Der Vorfall um Iní und die Kunde ihres Zustandes hatte sich durch das gesamte Dorf gezogen und bescherte allen eine unruhige Nacht. Selbst meinen Eltern, die gestern Abend noch zu Tonowari und seiner Frau geladen wurden, um über weiteres Vorgehen zu debattieren. Ein frühes Essen hatten wir bereits zu uns genommen und gerade war ich dabei eine große Schale Wasser zu holen, als ich einen Ilu wie wild durch das seichte Wasser schießen sah. Verwundert legte ich den Kopf schief und kniff meine Augen zusammen, um besser erkennen zu können, was dort vor sich geht. Zwischen den blitzenden Wellen und der vielen hellblauen Haut, welche sich mit der Farbe des Wassers vermischte, konnte ich tatsächlich jemanden erkennen.
Es war der Häuptlingssohn höchstpersönlich, welcher da wie von einem Nantang gebissen durch die See jagte. Warum er das tat, konnte ich im ersten Moment nicht nachvollziehen, doch meine Neugier war geweckt. Mit einem kurzen, umsichtigen Blick, ob mich nicht vielleicht jemand beobachtet, schaute ich mich um und war zufrieden als sich dies nicht bestätigte. Hastig, um den Na'vi nicht aus den Augen zu verlieren, stellte ich die Schüssel an den Rand des Weges, sicher verstaut in eine Ecke, klatschte in die Hände und rief somit meinen Ilu zu mir.Fröhlich fiepend schnellte das farbenfrohe Tier unter der Wasseroberfläche entlang und mit einem flüssigen Kopfsprung gesellte ich mich zu ihm. Nun schon sehr geübt, ergriff meine Hand das Geschirr wodurch ich in Windeseile durch das kühle Nass gezogen wurde. Richtig, setzte ich mich jetzt auf den Rücken meines Freundes, denn um Aounung einholen zu können, bedarf es eines höheren Tempos. Geschickt manövrierte ich uns durch den Wald aus Korallen und fand schon bald meine Beute wieder. Er mag ein hochnäsiger Angeber sein, das auf jeden Fall, doch ein was muss ich ihm lassen; schwimmen kann er und das verdammt gut. Wie ich auf meinem Ikran durch die Lüfte, so fegte er durch das Wasser und hinterließ dabei nichts als eine Wolke von kleinen Blubberbläßchen. Nur mit größter Mühe konnte ich ihn noch für einige Minuten verfolgen denn dann verließ nicht meinen Ilu, sondern vor allem mich die Kräfte.
Ganz außer Atem stieß ich durch die Oberfläche und befriedigte meine Lunge vorerst mit ein paar tiefen Atemzügen. Mir mit einer Hand das Wasser aus den Augen wischend, sah ich mich um und musste feststellen, das ich nichts sah. Nichts zu sehen, weit und Breit. Nur Wasser und Wasser und ah...Wasser. Einige Felsen waren auch noch vertreten, doch die Anzahl hielt sich in Grenzen. Wo zur Hölle bin ich denn gelandet....Oh man ich rede schon wie mein Dad. Keine Ahnung was diese Worte bedeuten, doch er benutzt sie immer wenn ihn etwas aufregt.Okay, dann wollen wir mal sehen was wir daraus machen können. Von Aounung war nirgends mehr eine Spur, doch wenn ich schon einmal hier Draußen bin, kann ich die Gelegenheit doch ruhig mal nutzen um mich ein wenig umzusehen. Da wir noch nie an diesem Ort gewesen sind, gehe ich davon aus das ich mich vor dem Riff befinden...der Ort an den wir eigentlich nicht hindurften. Um genauer zu sein wurde es uns durch den Anführer strengstens verboten doch...was er nicht weiß...
Außerdem ist sein Sohn als erster hier hinaus geschwommen. Wer weiß, vielleicht könnte ihm etwas zustoßen und so wäre es doch nur vernünftig von mir nach ihm zu suchen. Oder nicht?
Ach komm..so schlimm wie alle sagen wird es schon nicht sein.Mit diesen Gedanken, lies ich meinen Ilu einen leichten Impuls spüren und schwamm, diesmal langsam und gemächlich, weiter in Richtung des offenen Meeres.
Nach kurzer Zeit schon bemerkte ich, wie die Kraft der Wellen zunahm und alles um mich herum unruhiger wurde. Die schützenden Unterwasserwälder des Riffes, zeigten hier draußen keine Wirkung, zudem das Wasser unangenehm kalt wurde. Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich tauchte wieder auf. Zu meiner Freunde, stand die Sonnen nun schon ein ganzes Stück höher am Himmel, wodurch sich eine wohltuende Wärme über meiner Haut ergoss. Würde man von den vorherig genannten Aspekten absehen, wäre es hier eigentlich ganz schön.
Leise hörte man das Rauschen des Windes und die seichten Wellen, welche auf meine Beine schlugen und...Stimmen?
Von wo komme hier draußen denn bitte Stimmen?
Aounung kann es unmöglich sein, der war allein. Aber wer sonst?
Suchend wandte ich mich auf dem Ilu umher und suchte die Umgebung nach den Trägern der Stimmen ab. Zu meinem Leidwesen, fand ich diese auch relativ schnell...
Es waren Natu und einige seiner Kumpel, die in nicht allzu weiter Entfernung auf ihren Reittieren durch das Wasser sprangen. Die Hoffnung, das sie mich vielleicht nicht sehen würden, ging gänzlich verloren, als sie genau auf mich zusteuerten.
Na ganz toll, und was mach ich jetzt.. gestern Abend erst, hatte uns Atan'yo vor diesen Typen gewarnt und ich muss ihnen natürlich ganz allein hier draußen über den Weg laufen....das Glück ist wie immer auf meiner Seite.
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Die Macht des Geistes - Avatar-The Way of Water FF
Fanfiction~Pausiert, geht bald weiter~ Pandora ist der Inbegriff von Naturverbundenheit und den Respekt gegenüber allen Lebens. Nur wer dies erkennt, wird in diesem Planeten ein Zuhause finden und einen Draht zu Eywa. Doch was ist wenn man den Vollkommenen E...