Wortgefächt

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Iní-Tuney

Gedankenverloren schwamm ich um einen großen Felsen, als mir ein gribbelnder Schauer über den Rücken lief, hervorgerufen von einer kalten Strömung. Das Wasser war klar und die Sonne schien und es wäre eigentlich ein rundum schöner Tag, würde er unter anderen Umständen stattfinden. Erneut ergriffen mich plagende Gedanken, welche mir den Stress der kommenden Tage vor Augen hielten. Das Training mit den Jungs, Atan'yo's Zeremonie und nicht zu vergessen der immer noch ungeklärte Streit mit Tsireya's Bruder. Gefolgt von dem Gedanken an den Namen, legte ich die Stirn in Falten und sah mich um.

Wo sind die überhaupt? Ich scheine garnicht bemerkt zu haben, wie weit ich mich schon von der kleinen Gruppe entfernt habe, geschweige dessen, wo ich mich überhaupt befinde.

Die Umgebung war rauer und schroffer, und auch das Wasser wurde tiefer und dunkler. Von den farbenfrohen Korallen und Tieren des Riffes, war weit und breit nichts mehr zu sehen. Etwas überrumpelt von dem Fakt, wie weit ich unkontrolliert geschwommen war, entschloss ich mich dazu mich gen Oberfläche zu bewegen um besser sehen zu können.
Laut prustend stieß ich durch die dünne glasige Schicht, wobei ich mir mit einer Hand das übrige Wasser aus dem Gesicht strich. Nachdem sich die zweiten Augenlider zurück gezogen hatten, konnte ich auch klar und deutlich die sich um mich befindlichen schwebenden Felsen erkennen.

Ich bin bis zum Trainingsgelände geschwommen???

Oh man, doch tatsächlich. In der Ferne erkannte ich sogar einige junge Krieger, welche soeben an ihren Kampfkünsten zu feilen scheinen. Stumm paddelte ich auf der Stelle und überlegte wie ich jetzt wieder zurück kommen sollte. Von Silpéy oder einem Ilu war weit und breit keine Spur und ich begann innerlich zu Fluchen. Es ist ja nicht so, das ich ohnehin schon unter Zeitdruck stehen würde und jetzt noch sowas. Unterbewusst nahm Ich aus der Entfernung einige Stimmen war, was mich zurück zu der Gruppe Na'vi schauen lies. Meine Ohren begannen zu zucken und der Blick verfinsterte sich.

Natürlich...war ja klar das ich genau diesen Skxawng's über den Weg laufen muss.

Wen mein Blick dort erfasste, waren Natu und seine Freunde und zu meiner Überraschung, erkannte ich neben ihnen auch die Silhouetten der Omatikaya, was mich stutzen lies. Warum sind die beieinander? Das kann auf keinen Fall etwas gutes bedeuten...
Verzweifelt sah ich umher; auf der einen Seite die Stimme welche mir sagte, das ich mich lieber abwenden und meinen Vorhaben nachgehen sollte und auf der anderen Seite die Flamme der unstillbaren Neugierde die in mir brannte.
Wie so oft siegte zweiteres.
Mit einem tiefen, innigen Atemzug tauchte ich erneut unter und machte mich durch die aufgewühlte See auf den Weg zu den anderen.
Umso näher ich kam, desto besser konnte ich die dort anwesenden Personen erkennen. Die Begleitung Natu's, wurde von Acon und Lakris dargestellt, sowie Atan'yo, der jedoch eher auf der Seite der Omatikaya zu stehen scheint.
Noch, konnte ich nicht vernehmen was sie dort oben sprachen, doch die Anspannung der beteiligten Ilu's lies mich nichts gutes erahnen. Als ich dann sah wie der Kopf der Gruppe sich langsam auf Lo'ak zu bewegte, entschloss ich mich dazu die Situation zu de-eskalieren.

Entschlossen stieß ich durch die Oberfläche, wodurch ich mich ruckartig zwischen beide Parteien drängte und von Natu einen erschrockenen Blick erntete. Damit hat er wohl nicht gerechnet...
So schnell wie die geweiteten Augen gekommen waren, sind sie auch schon wieder verschwunden und wurden durch das typische arrogante Grinsen ersetzt. „Na, wen haben wir denn da? Iní-Tunej höchst persönlich."
Haha...wie lustig.
„Was wollt ihr hier?" fuhr ich ihn genervt an und lies mich von der Verwirrung der Omatikaya hinter mir, hervorgerufen von meinem plötzlichen erscheinen, nicht beeinflussen. „Wieso denn so kratzbürstig Kleines. Schlecht geschlafen? Wir wollten doch nur unsere neuen Freunde willkommen heißen." Wie ich ihn hasse...
Entnervt rollte ich die Augen und wollte soeben zu einem Gegenschlag ausholen, da wurde ich unterbrochen. „Was fällt dir ein so mit ihr zu sprechen." kam es von dem jüngeren Bruder hinter mir. Angespannt biss ich die Zähne zusammen und schüttelte innerlich den Kopf. Der Mut des jungen Kriegers in allen Ehren, doch manchmal weis er einfach nicht wann es besser wäre den Mund zu halten. So wie in dieser Situation.

Die Macht des Geistes - Avatar-The Way of Water FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt