Lo'ak
Leises Rauschen der Wellen und der kühle Wind, der über meine Haut strich, schenkten mir mein Bewusstsein zurück. Langsam öffnete ich die Augen, wobei ich feststellte, das ich mich immer noch im Wasser befand. Wobei; nicht ganz. Mein Oberkörper lag auf glattem Stein. Vermutlich ein großer Felsen.
Was ist denn nur passiert? Und wie bin ich hier hin gekommen.
Die Situation versuchend zu realisieren, stemmte ich mich mit meinen Armen nach oben, wobei der dabei aufkommende Schmerz meine Erinnerungslücken füllte. Als mir dieser Gedanke schoss, schnellte mein Blick umher, doch von Natu und seinen Freunden war weit und breit nichts zu sehen.
Erleichtert, lies ich mich zurück auf den grauen Boden sinken und betrachtete meinen Körper. Die schmerzenden Stellen, wurden von dunklen Flecken geziert und auch brennende Kratzer breiteten sich über meinen Arm aus.
Diese...Iní hatte recht. Das hat nichts mehr mit dem normalen Kräfte messen unter Gleichaltrigen zu tun. Das war pure Gewalt. Sie wussten was sie da taten, das habe ich in ihren Gesichtern gesehen.
Aber wie bin ich da gleich nochmal rausgekommen? Das einzige an was ich mich erinnern kann war ein großer schwarzer Schatten und...„Woah!" rief ich lauthals aus und sprang erschrocken in die Höhe, als aus dem Stein neben mir plötzlich eine Wasserfontaine schoss. Schockiert starrte ich auf die Löcher aus denen eben diese kam und stellte fest, das sie genau so schnell wieder verschwanden wie sie gekommen waren. Ein tiefes, summendes Geräusch, jagte mir noch den letzten Schreck ein, bevor ich bemerkte das ich mich keines Weges auf einem Stein befand.
Es war ein Tier, ein Fisch. Um genauer zu sein ein Tulkun.
Hatte er mich gerettet? Allem Anschein nach ja.
Mit erhobenem Kopf, betrachtete ich den Untergrund auf dem ich stand und die großen Flossen, welche sich seitlich von seinem Auge befanden. Ohne nachzudenken, lies ich mich von meinem Instinkt leiten und kletterte entlang des großen Rückens bis zu seinem Kopf. Auf der Flosse ließ ich mich nieder und sah dem Tier durch die gelben, leuchtende Tunnel direkt in die Seele. Ein Schauer lief über meinen gesamten Körper, wobei ich von einem wohltuenden Gefühl überwältigt wurde. Aus irgendeinem, mir unerklärlichen Grund, spürte ich auf Anhieb eine Tiefe Verbundenheit mit diesem Tier und wusste, das er mich auch ohne eine Wort verstehen konnte. Trotz allem, ließ ich mir eine Danksagung nicht nehmen.
„Du hast mich gerettet oder? Ich danke dir dafür. Danke das du meine Leben gerettet hast." sprach ich laut und deutlich und unterstützte meine Worte noch mit einigen Phrasen der Zeichensprache, welche uns die Metkayina beigebracht hatten.
Erneut ertönte ein friedliches Summen von dem Tier und jetzt schien auch er mich mit seinem großen Auge zu mustern.Neteyam
„Ich weiß auch nicht wo er ist. Aber ich werde nach ihm suchen, so weit kann er ja nicht sein."
Hoffentlich....
Da meine Bruder seit Tagesanbruch spurlos verschwunden war, bekam ich jetzt die wundervolle Aufgabe diesen Skxawng suchen zu dürfen. Mein Vater war mit Tonowari unterwegs, Kiri und Tuk mit Tsireya und meine Mutter jammert mir die gesamte Zeit die Ohren voll, das sie wünschte Lo'ak zuhause zurück gelassen zu haben.
Er muss aber auch wirklich immer für Probleme sorgen...
Schnellen Schrittes, eilte ich durch das Dorf und versuchte mein Glück erstmal an den gängigen Orten, an denen wir uns immer aufhielten. An dem Steg, wo das Geschirr für die Ilu's seinen Platz gefunden hatte, war er schonmal nicht und auch an der Stelle wo wir das tauchen übten, war weit und breit nichts zu sehen.
Vielleicht ist er ja am Strand?
Die Hoffnung schon langsam aber sicher aufgebend, trottete ich in die Richtung des seichten Wassers, wobei mich mein Weg am Marui der Tsahìk vorbeiführte.
Iní...daran hatte ich garnicht mehr gedacht.
Die Frage ob ich hineingehen und nachsehen sollte, beantwortete sich wie von allein, als auf einmal jemand sachte den leichten Vorhang beiseite schob und Atan'yo zum vorscheinen kam. Sein Blick war gen Boden gerichtet und auch so wirkte er ziemlich abwesend, so das er um ein Haar in mich hineingerannt wäre.
„Woah, pass doch...Neteyam? Hey, wie geht es dir." nach diesem kurzen und sehr verwirrenden Satz seinerseits, verzog ich mein Gesicht und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Da ich bemerkte, das er nicht gerade in bester Form zu seien schien, ignorierte ich seine anfänglich unhöfliche Bemerkung und legte ihm eine Hand auf die Schulter.Über unser Gespräch am gestrigen Abend, hatte ich noch lange nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, das er nur vernünftig und vorausschauend gehandelt hatte. Ich befürworte es keines Weges, wie er sich Iní gegenüber verhalten hatte und das er sie nicht unterstützt hat, doch nach seiner Erklärung, konnte ich ihn verstehen.
Zumal kannten die zwei sich schon viel länger als ich sie und denke nicht das es mir zusteht voreilige Schlüsse zu ziehen oder sie gar zu verurteilen.„Bei mir ist alles in Ordnung. Wie geht es Iní?" fragte ich ihn interessiert und dennoch ruhig, denn seine Stimmung ließ mich vermuten, das irgendetwas nicht stimmte. Verlegen kratzte er sich am Kopf und wandte seinen Blick in Richtung des Meeres.
„Es geht ihr...gut. Soweit zumindest. Ronal's Medizin hat die Entzündung geheilt, aber ihr Körper glüht dennoch ein wenig. Aber das wird bald weg sein. Hoffentlich ..."
Die Sätze meines Gegenübers waren bröckelig und er schien eher mehr leise vor sich hin und mit sich selbst zu sprechen als mit mir. Seine letzten Worte waren kaum zu hören, aber dennoch entgingen sie mir nicht. „Hoffentlich..?" harkte ich nach.
Als ob er mich jetzt erst richtig bemerken würde, schüttelte er den Kopf, wobei einzelne Strähnen auf und nieder hüpften und sah mir ins Gesicht.
„Ja, nein. Was ich sagen will..es ist alles in Ordnung. Ihr geht es schon um einiges besser. Heute Abend wollen wir uns an den heißen Quellen Treffen. Kommst du mit? Deine Geschwister können natürlich auch daran teilhaben."
Sehr gekonnt, verstellte Atan'yo seine Stimme und würde somit vermutlich bei jemandem, dem er zuvor nicht begegnet ist, einen Anschein von kompletter Normalität vermitteln. Doch ich antwortete auf diese plötzliche Stimmungschwankung nur mit einer erhobenen Augenbraue.
Bevor ich jedoch zu einer erneuten Frage ausholen konnte, wandte er sich nur mit einem knappen Lächeln und Nicken ab, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.Was ist denn heute nur los mit allen??
Atan'yo
Froh darüber, mich irgendwie aus der Unterhaltung mit Neteyam herausgewunden zu haben, schlich ich mich über die verzweigten Wege des Dorfes davon und vermied dabei jeglichen Kontakt mit anderen Stammesangehörigen.
Viele Gedanken irrten in meinem Kopf umher, größtenteils über das Gespräch mit Iní.
Als ich heute Morgen von Tsireya erfahren hatte, das sie wieder wach war, wurde ich von Freude und Erleichterung überschüttet. Die gesamte Nacht hatte ich wach gelegen und auf irgendeine positive Nachricht gewartet, doch ich musste mich gedulden. Danach haben ich mich so schnell wie möglich auf den Weg zum Marui der Tsahìk gemacht, bloß um dort meine Freundin weinend vorzufinden.
Dies tat Iní nicht oft, weswegen ich zu Anfang nicht wusste wie ich mit der Situation umgehen sollte, doch den Grund konnte ich mir schon denken.
Die Streitereien mit Aounung belasteten sie sehr und in meinen Arme konnte sie es heute nun endlich mal zugeben.
Nicht das ich es mögen würde, wenn sie weint, doch in diesem Moment hatte es das Band zwischen uns noch mehr gestärkt. Ich möchte für sie ein großer Bruder sein und die Familie, die sie nicht mehr hat. Ich möchte für sie da sein und sie unterstützen.
Und genau deswegen werde ich mich jetzt auf die Suchen nach dem jungen Krieger machen, um ihm klar zu machen, das es so nicht weiter gehen kann.Heyy.
Heute gibt leider nur ein etwas kürzeres Kapitel. Zum einen habe ich privat gerade ziemlich Stress, zum anderen viel es mir auch extrem schwer dieses zu schreiben.
Ich liege immer im Zwist; natürlich ist meine oberste Priorität immer gute Texte zu schreiben, doch auf der anderen Seite möchte ich euch nicht ewig warten lassen.
Ich hoffe ihr könnt das verstehen und das es euch trotzdem ein wenig gefällt. <3
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Die Macht des Geistes - Avatar-The Way of Water FF
Fanfiction~Pausiert, geht bald weiter~ Pandora ist der Inbegriff von Naturverbundenheit und den Respekt gegenüber allen Lebens. Nur wer dies erkennt, wird in diesem Planeten ein Zuhause finden und einen Draht zu Eywa. Doch was ist wenn man den Vollkommenen E...