Iní-Tunej
Stumm lag ich auf meiner Hängematte und starrte hinauf an die Decke. Ich konnte nicht schlafen. Nachdem ich mit Tsireya am Strand gewesen war, hatte sie mich zurück zu meinem Marui gebracht, da ich allein kaum dazu im Stande war. Das ganze Geschehen hatte mich doch mehr mitgenommen als ich gedacht hätte und immer wieder flimmerten wirre Bilder vor meinen Augen auf. Mein ganzer Körper war angespannt und begann aller paar Minuten stark zu zittern. Mein Kopf schmerzte und auch der Schnitt an meiner Wange machte sich bemerkbar. Meine Stirn war glühend heiß und meine Arme und Beine eiskalt. Reya hatte darauf bestanden bei mir zu bleiben und wollte sogar ihre Mutter zur Hilfe holen, doch dagegen sträubte ich mich. Egal was mit mir gerade los war, ich musste selbst damit fertig werden. Im Nachhinein ärgerte ich mich extrem, das ich sie damit belastet hatte und sie sich jetzt meinetwegen Sorgen machte.
Ich wollte nicht das sie das tat! Ich wollte diese Gedanken nicht haben! Ich wollte diese Erinnerungen nicht sehen und ich wollte diese Schmerzen nicht fühlen!
Jahrelang konnte ich das alles herunterschlucken und tief in meinem innersten vergraben, wieso jetzt nicht mehr? Was hat sich geändert? Hätte ich vielleicht nie von meiner Reise heimkehren sollen? Das wäre vermutlich für alle das beste gewesen...doch jetzt war es zu spät darüber nachzudenken. Ich bin wieder hier und ich muss sehen wie ich das beste daraus mache. Diese Gedanken muss ich aus meinem Kopf verbannen, denn meine Familie ist bei mir, sie wird immer bei mir sein. Durch Eywa. Das darf ich nicht vergessen.
Unsere große Mutter hat mir eine wichtige Aufgabe übertragen und die war es, alle Lebewesen und Na'vi Pandoras, notfalls mit meinem Leben, zu schützen. Ich war nicht mehr das kleine, schwache Mädchen, was vor drei Jahren nicht in der Lage war seine Familie zu beschützen, ich bin gewachsen. Ich bin größer geworden und stärker und ich habe gelernt meinen Fähigkeiten einen Nutzen zu verleihen!Also. Reiß dich zusammen Iní! Du kannst dir diese Schwäche vor dem Stamm nicht leisten!
Stunden um Stunden vergingen und ich war nicht in der Lage auch nur eine Minute davon Schlaf zu finden. Jetzt schimmerte die laue Morgensonne über mein Gesicht und langsam öffnete ich die Augen, welche ich professorisch geschlossen hatte. Mit einem tiefen Atemzug streckte ich mich ein wenig und war einfach nur froh, das diese Nacht vorbei war. Langsam richtete ich mich auf und blinzelte, um meine Umgebung zu fixieren, doch meine Augenlider waren schwer und ich todmüde. Aber es nützt ja nichts. Mit einem Stöhnen erhob ich mich von meiner Hängematte und beschloss erst einmal Platz auf dem Steg vor meinem Marui zu nehmen um meine Füße in das kühle Nass zu strecken. Dort angekommen nahm ich einen tiefen Atemzug und spürte die Energie durch meinen Körper strömen, welche das Wasser mir gab.
Das Wasser verbindet alles...
Ging mir durch den Kopf, als auf einmal leise Schritte ertönten. Der Klang allein verriet mir, das es sich dabei um Tsireya handeln musste.
„Ma'tsmuke, du bist schon wach...aber du siehst schlimm aus." stellte sie fest als sie neben mir Platz nahm. Mit einem leichten, ihrer Bemerkung geschuldetem Lächeln, nickte ich zustimmend mit dem Kopf.
„Das liegt vermutlich daran das ich kein Auge zubekommen habe, aber das tut nichts zur Sache. Was machst du so früh hier?" Interessiert neigte ich den Kopf zu ihr und hatte wieder meinen normalen fröhlich-sarkastischen Ton eingeworfen.Ich wurde gestern schon genug bemuttert.
Reya's Blick, spiegelte meinen jedoch keines Falls wieder, denn in ihrem war Misstrauen und Sorge zu erkennen. Sie konnte man eben nicht so leicht täuschen, was in meinem Falle etwas kontraproduktiv war.
„Iní. Geht es dir wieder besser? Wegen geste..." weiter lies ich sie garnicht sprechen.
„Reya..mir geht es gut. Ich wurde gestern einfach ein wenig von meinen Gefühlen überrumpelt. Danke das du für mich da warst, aber für mehr von diesem Gedankengeschwafel haben wir jetzt keine Zeit. Ich muss mich um eine Zeremonie kümmern, wenn du möchtest kannst du mir helfen."
Mit dieser, teils ziemlich gelogenen, Aussage sprang ich in die Höhe und lief zurück in mein Zelt. Am liebsten würde ich mir gerade eine Backpfeife geben, dafür, das sie sich wegen mir so schlecht fühlt. Ich bin doch die 'große Schwester'. So etwas ist meine Aufgabe, nicht ihre.
Jetzt verbannte ich diese ganzen Gedanken allerdings wirklich aus meinem Kopf. Wir haben besseres zu tun!
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Die Macht des Geistes - Avatar-The Way of Water FF
Fanfiction~Pausiert, geht bald weiter~ Pandora ist der Inbegriff von Naturverbundenheit und den Respekt gegenüber allen Lebens. Nur wer dies erkennt, wird in diesem Planeten ein Zuhause finden und einen Draht zu Eywa. Doch was ist wenn man den Vollkommenen E...