Der Ruf Eywa's

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Kiri

Seit unserer Ankunft sind nun schon ein paar Tage vergangen und wir haben uns in der kurzen Zeit gut eingelebt. Der Tagesablauf der Metkayina ist dem unseren ziemlich gleich, was vor allem Tuk etwas mehr Sicherheit gibt.

Neben der Zeit, in der uns viel von Tsireya beigebracht wird, tummle ich mich auch sehr gern im Wasser. Seitdem wir hier sind, habe ich die ganze Zeit so ein komisches Gefühl. Dieses Gefühl ist nicht bedrückend oder von Sehnsucht und Heimweh erfüllt, sondern viel mehr vom Gegenteil.
Ich fühle mich...zuhause.

Jedes Mal wenn ich das Wasser berühre, durchströmt meinen Körper eine angenehme Wärme, welche von Freude und Glück hervorgerufen wurde. Wenn man taucht scheint alles so leicht und sanft und um einen herum herrscht eine friedliche Stille.
Doch gleichzeitig verkörpert das Riff das blühende Leben. Überall gibt es Pflanzen und Tiere in den schönsten Farben und Formen und es gibt so viel zu entdecken, denn jede Strömung bringt etwas Neues mit sich.

Da wurde ich von einer Stimme aus den Gedanken gerissen.
„Kiri? Tsireya möchte uns etwas zeigen. Kommst du mit?" fragte mich Neteyam.
„Ehm, ja klar. Wo geht's denn hin?" antwortete ich, währenddessen ich mich hoch hiefte, denn ich hatte gerade noch auf einem Felsen am Wasser gesessen und den Sonnenaufgang betrachtet.
„Hat sie nicht erzählt. Sie meinte wir sollen uns bei den Ilu's treffen." erklärte er und wir machten uns auf den Weg.

Bei den Ilu's angekommen, warteten dort schon Tsireya und Rotxo auf uns. Auch Tuk stand bei ihnen, sie war schon vorgelaufen während mein Bruder mich geholt hatte.
„Hallo ihr beiden." begrüßte uns Tsireya. „Wisst ihr wo Lo'ak ist? Ich hatte ihm eigentlich Bescheid gegeben." fragte sie anschließend.
Neteyam schüttelte daraufhin nur lachend den Kopf und zog einem Ilu das Geschirr über.
„Wer weiß schon wo mein kleiner Bruder sich mal wieder rum treibt."

Wirklich zufrieden sah Tsireya mit dieser Antwort nicht aus, aber wir wollten auch nicht noch mehr Zeit mit Warten verschwenden und so machten wir uns auf den Weg.
Während sich jeder eines der Reittiere schnappte, half ich Tuk hinter mich zu klettern. Sie war noch zu klein um selbst reiten zu können und so klammerte sie sich an mir fest.
Tsireya führte uns ein ganzes Stück hinaus aus der Bucht in Richtung einer großen Felsformation. Das Wasser wurde immer tiefer, doch man konnte den Grund noch erkennen und alles was sich unter uns tummelte.

Es war äußerst spannend die Metkayina im vorbei schwimmen bei ihrer Arbeit zu beobachten. Einige waren auf der Jagd nach Fischen, andere sammelten Muscheln oder arbeiteten an großen Korallen. Ich wusste nicht was sie taten, doch in ihren Händen hielten sie Körbe und auf ihren Rücken waren diese sonderbaren Tiere, mit deren Hilfe sich Unterwasser atmen ließ. Das lässt darauf deuten, dass das was sie dort tun mehr Zeit in Anspruch nahm.

Vielleicht frage ich dann einfach mal Reya.

Nach kurzer Zeit tauchten wir wieder an die Wasseroberfläche und durchquerten soeben einen großen, steinernen Torbogen.

Wow

Bei dem was ich dort sah, stockte mir der Atem. Um uns herum waren viel Felsen welche den Bereich vom offenen Ozean abgrenzte. Vor uns lag eine riesige Felsformation, von der ein Teil im Wasser lag und der andere in der Luft schwebte. Das Gestein hatte die Form eines Halbmondes und wirkte wie ein Tor zum Himmel.
„Es sieht wunderschön aus. Wie die Hallelujah-Berge." staunte Tuk hinter mir und ich konnte ihr nur zustimmen.

Es sieht wirklich wundervoll aus.

„Da verpasst Lo'ak etwas." gab Neteyam von sich und sah sich dabei Staunend um.

Plötzlich quiekte Tuk hinter mir auf und ich zuckte erschrocken zusammen.
„Tuk. Was ist denn!?" fuhr ich sie an und drehte mich nach ihr um. Diese klammerte sich nur an mich und zeigte in die Tiefe.
Genervt blickte ich zu meinem Bruder.

Die Macht des Geistes - Avatar-The Way of Water FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt