Kapitel 63

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Ich bin davon überzeugt ,dass ich springen werde,ich meine was habe ich schon groß zu verlieren. Meine Mutter ,wenn ich sie überhaupt noch so nennen kann,hat mich mein ganzes Leben lang belogen.

Doch etwas hält mich davon ab zu springen und das ,dass der einzige Grund ist noch zu leben ist traurig.
Ich habe niemanden außer Phil, er hat mich bei sich aufgenommen und das bevor er wusste wie mein Leben wirklich ist.Er war für mich da ,als ich im Krankenhaus lag und auch als es mir richtig scheiße ging.Es wäre nicht fair von mir ihn jetzt einfach so zu verlassen,er hat immer an mich geklaubt und war sich sicher das ich alles schaffen kann .Aber ist das wirklich war,kann ich alles schaffen?
Ich meine ich stehe hier auf einer Brücke und will mich in den Tot stürzen,das beweist nicht gerade Stärke.
Aber es ist so verlockend alles was ich tun müsste ,ist meine Hand loszulassen und dann bin ich frei,alle Probleme lösen sich in Luft auf.

Während ich mit mir hadere, ob ich springen will, merke ich garnicht wie hinter mir ein NEF und ein Polizei Auto parkt. Erst als ich die panischen Rufe meines Namens höre,fokussiere ich mich auf das Geschehen vor mir. Oh Mann auch noch Leute aus der Wg wenn ich mich vor ihnen in den Tot stürze wird Phil mir das nie verzeihen.
Aber eigentlich kann es mir egal sein ,den ich bin dann eh nicht mehr da.
„Sophie was ist passiert?"
Dumme Frage vermutlich weiß Alex es sowieso schon.
„Sophie, ich kann dich verstehen es muss ein Riesen Schock für dich gewesen sein aber das ist es nicht wert ,dass du dir dein Leben nimmst. Du bist noch so jung,dein Leben hat noch so viel zu bieten."
Typische Standard Floskel,"ich verstehe dich",so ein Schwachsinn er kann nicht wissen wie es sich anfühlt ,wenn dir der einzige Halt in deinem Leben ,plötzlich genommen wird.Wie es sich anfühlt völlig allein zu sein.
„Sophie du darfst nicht springen,wir alle brauchen dich und denk doch mal an Phil ,wenn du jetzt gehst wird er das nie verkraften.Er hat dich in sein Herz geschlossen ,wir alle haben das getan und wir finden für alles eine Lösung.Du kannst bei uns in der Wg wohnen und alles wird wieder gut."
Er sagt das als wäre alles einfach,als wäre es nicht gerade der Weltuntergang.Aber das er jetzt von Phil anfängt ist nicht fair.

Wenn ich jedoch genau darüber nachdenke hat er vielleicht recht.Es wäre egoistisch von mir,ihn einfach so allein zu lassen und vielleicht wird ja tatsächlich alles wieder gut.

„Alex,aber was wenn nicht wieder alles gut wird,was wenn mein Leben für immer so scheiße bleibt? Immer wenn in meinem Leben mal alles gut gelaufen ist ,kam der nächste Tiefschlag,ich habe einfach keine Kraft mehr immer zu kämpfen und zu warten dass alles gut wird ,nur um dann zu wissen das sowieso der nächste Tiefschlag kommt."

„Du bist an diesen Herausforderungen gewachsen,sie haben dich zu dem gemacht was du heute bist und glaub mir irgendwann kommt der Punkt im Leben an dem du dir sagst: ich habe es geschafft, ich habe gekämpft und heute stehe ich hier und genau dann bist du froh das du nicht aufgegeben hast und immer weiter gekämpft hast."

Alex Worte berühren mich sehr so dass sich eine verräterische Träne ihren Weg über meine Wange bahnt. Es ist aber nicht nur dass was er gesagt hat ,sondern wie er es gesagt,in seiner Stimme lag etwas ehrliches so als wisse er genau wovon er da redet.

Vielleicht ist es das oder der Gedanke an Phil der mich letztendlich davon überzeugt nicht zu springen.Vorsichtig nehme ich meine Hand wieder ans Geländer und keine 2 Sekunden später zieht mich Stephan zurück auf die sichere Seite.

Dort sacke ich völlig in mich zusammen und beginne zu schluchzen.

Mein „Perfektes"LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt