Kapitel 27

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Sicht Sophie

Phil ließ einfach nicht locker was mich schon wieder extrem nervte.Als er dann auch noch an meiner Antwort zweifelte und mich darauf ansprach,wurde die Überforderung so groß das sie mich in einen endlosen Schlund zog.Ich konnte nicht anders als laut aufzuseufzen.Auf einmal war es als wäre mein Kopf komplett leergefegt und ich habe nur noch diese eine Sache darin.

„Mir war gestern einfach alles Zuviel und ich musste daraus ,ich musste meinen Kopf frei bekommen und einfach an einen neutralen Ort".
„Was wurde dir Zuviel?"
Diese Frage traf mich hart ,der gestrige Abend,meine Probleme und das ganze Versteckspielen trat in meine Gedanken,das alles mischte sich zu einer Masse die mich noch tiefer in den Schlund  zu ziehen drohte.

Ich bemerkte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten doch ich musste es unter allen Umständen verhindert ,wenn Phil bemerken würde wie gebrochen ich bin wäre ich am Arsch.

Doch dann tat Phil etwas völlig unerwartetes ,er nahm mich in dem Arm  was bei mir alle Dämme brechen ließ. Ich weiß nicht wie lange ich so in Philˋs Armen hänge aber es kommt mir wie eine Ewigkeit vor.Ich löse mich erst aus seiner Umarmung als sein T-Shirt  einem durchtränkten Lappen gleicht. „Es ....tut....mir...leid" Ich hatte es geschafft mich so in die Sache reinzusteigern das ich kaum noch Luft bekomme. „Alles gut dir muss nichts leid tun,atme mal ganz ruhig ein und aus" Nachdem Phil mir den genauen Rhythmus vorgab schaffte ich es wieder wie ein normaler Mensch zu atmen und nicht mehr wie ein verschnupftes Nilpferd.

Wieder beruhigt und normal atmend sah er mir tief in die Augen. „Sophie was ist gestern Abend passiert"

Sicht Phil

Während Sophie in meinen Armen weinte war ich selbst überfordert, ich hätte nicht erwartet das alles sie so belastet.

Als sie wieder in einem halbwegs normalen Zustand ist fragte ich sie was gestern Abend passiert ist,darauf sah sie mich mit ihren großen und von den Tränen aufgequollen Augen an.

„Ich...naja es ist so, meine Mutter findet es ziemlich wichtig ob ich gut in der Schule bin oder nicht und gestern hat sie mir das halt ziemlich  genau ins Gesicht gesagt und dann war noch die Überforderung durch", sie begann den Satz aber stoppte als hätte sie schon Zuviel gesagt.

„Durch was?" sie sah mich erneut  erschrocken an so als hätte sie einen riesigen Fehler gemacht.  „Sophie du kannst es mir sagen ich verrate es auch niemanden." „Ach ich habe einfach das Gefühl das ich nicht genug bin und mehr machen müsste." An ihrer desinteressierten Stimme konnte ich genau  erkennen das es nicht das war was sie wirklich sagen wollte aber ich wollte das gewonnene Vertrauen nicht wieder zerstören und so lasse ich es vorerst dabei.

„Weißt du ich glaube jeder hat das Gefühl er könnte mehr machen aber es ist wichtig das du dich dabei nicht selbst zerstörst,soweit ich weiß lernst du wahnsinnig viel und ich finde das auch wirklich gut aber du solltest trotzdem auf dich selbst achten und wenn es einfach nicht mehr geht dann nimm dir eine Pause ,nimm dir die Zeit die du braucht und ich bin mir sicher deine Mutter versteht das." Sophie sah mich überwältigt an . „Vielleicht hast du recht",ich hoffte wirklich das sie sich meine Worte zu Herzen nimmt und darüber nachdenkt aber so sicher das sie das auch tut bin ich mir nicht.

Ich beschloß noch ein Stück mit ihr zugehen so dass sie es erstmal etwas sacken lassen kann.

An einer großen Parkbank angekommen setzten wir uns auf diese und genießen die Sonne.Ich wollte die Stimmung nicht kaputt machen aber es gibt noch etwas was ich sie unbedingt fragen muss. „Alex hat erzählt das du gestern von ungebetenen Gast  besucht wurdest,willst du mir sagen wer das war?" Ich betete zu Gott das sie es tun würde aber wenn ich ehrlich bin hatte ich keine großen Hoffnungen.

Sicht Sophie

Wie konnte ich nur so naiv sein und glauben er würde es dabei belassen? Wie gern würde ich ihm einfach die Wahrheit sagen und dem ganzen ein Ende bereiten aber das würde ich vermutlich nicht überleben. „den kannte ich garnicht" Jap Sophie heute mal wieder ganz glaubhaft,hust,hust.
„ Ich will dir nur helfen und brauchst niemandem in Schutz zu nehmen,das weißt du oder?" „Ja ich weiß aber ich kann ja schlecht jemanden in Schutz nehmen den ich nicht kenne",Irgendwie tat es mir leid ihn so anzulügen aber es war besser so.

Auch Phil schien zu bemerken das es keinen Sinn hatte darüber zu reden und wechselte das Thema. „Wann hast du den Morgen Schluss?,ich hab frei und könnte dich abholen." „Phil ich weiß wirklich zu schätzen was du für mich tust aber es ist wirklich nicht nötig" „Sophie das hatten wir doch schonmal  besprochen entweder du kommst zu uns oder wir müssen eine andere Lösung finden". Ich wusste das er nicht nur drohte sondern mich tatsächlich in eine solche Klinik stecken würde.Betroffen nickte ich und antwortete knapp: „14.30 Uhr".

Herr Funke nickte zufrieden und stand auf.

Mein „Perfektes"LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt