Uno

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R A F A E L

»Du kannst gehen«, befahl ich der Brünetten, die sich an mich kuscheln wollte. »Aber-«

»Kein aber, verschwinde aus meiner Wohnung«, knurrte ich und zwang sie aus dem Bett. Ich selbst zog mir meine Kleidung an, weil heute noch ein Meeting anstand. Mal wieder.

»Hast du mich nicht gehört?«, zitternd sah mich die Frau an, dessen Schminke nicht an Ort und Stelle war. Sie nickte schließlich und verschwand. Ich hoffte wirklich, dass sie niemand sehen würde, vor allem nicht mein Vater, denn er war schon unglaublich genervt von mir.

Als ich unten ankam, sah ich meinen Bruder schon am Tisch sitzen mit seinem Sohn auf dem Schoß. »Nico, hallo«, der Junge sah mich aus seinen grünen Augen an, die er von seiner Mutter geerbt hatte und streckte die Arme nach mir aus.

»Wo warst du?«, knurrte Milano und schüttelte den Kopf, als ich auf seine Frage nichts sagte. »Du solltest eigentlich wirklich leise sein«, konterte ich, denn er war, bevor er Riana kennengelernt hatte, noch schlimmer, als ich jetzt.

»Na, kleiner Mann. Heute klebst du an Papas Backe?«, ich pikste dem Grünäugigen leicht in den Bauch, sodass er in lautes Gelächter ausbrach. Er war fast schon zwei Jahre alt. Wie die Zeit flog. »Ja, tut er. Riana ist auf irgendeinem Prinzessinnennachmittag mit Morena«, ich lachte auf, weil Morena mittlerweile so einen Willen hatte, wie Milano selbst als Kind.

»Das klingt nach Spaß. Naja, wo sind alle?«, er zuckte mit den Schultern. Umsonst hatte ich mich beeilt. Im gleichen Moment kam auch Vater rein, der im direkten Wege zu seinem Enkel ging. Seit Milano und Riana Kinder bekommen hatte, wurden unsere Eltern schneller abgelenkt, als sie sollten. Vor allem, was unsere anderen Geschäfte anging.

»Rafa, kannst du mir das erklären?«, war er nun bei mir und knallte eine Zeitung auf den Tisch, auf dessen Titelbild ich und eine Frau zu sehen waren. Ich hatte einen Arm um sie geschlungen und gleichzeitig gegen eine Fassade gepresst gehabt. Na toll. »Was soll ich dir offensichtliches erklären?«

»Wieso es schon die zweite Schlagzeile von dir innerhalb von einer Woche in der Öffentlichkeit präsent ist?«, ich hörte die Wut in seiner Stimme, aber was sollte ich denn machen, wenn ich von irgendwelchen Journalisten verfolgt wurde, die mich gerne beim Sex beobachteten.

New Yorks Bachelor- Rafael Mancini wechselt Frauen öfter, als Paare Schuhe

Das klang lächerlich. Es war klar, dass unsere Familie schon sehr in der Öffentlichkeit präsent war. Hier und da gab es auch mal einen Artikel, aber eher über unser Unternehmen, als die Personen, die das leiteten. Das sie ausgerechnet mit mir anfingen, machte mich wütend.

»Ich kläre das«, erklärte ich und sah unter dem Artikel, wer der Verfasser davon war. Faye Richards. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und da sowieso gerade niemand zu dem Meeting erschien, entschuldigte mich und verließ das Gebäude.

In mein Auto gestiegen, raste ich los zu der Pressestelle. Mein Auto parkte ich genau vor dem Eingang, denn es war mir ehrlich gesagt egal, ob es dort im Weg stand. Das abzuschleppen würde die Jobs dieser Leute kosten, also rührten sie unsere Fahrzeuge nie an.

Drinnen ging ich direkten Weges zu der Information. »Guten Tag, wo finde ich Faye Richards?«, meine Sonnenbrille zog ich dabei charmant runter und es ließ die Frau den Mund leicht öffnen. Ich wettete, dass sie zwischen ihren Beinen auch nass geworden war.

»Sir, ähm...also im siebten Stock. Es ist das einzige Büro auf dem Stockwerk«, stotterte sie, ich zwinkerte ihr zu und ging. Dabei richtete ich mein Jacket und fuhr mit dem Aufzug in den siebten Stock.

In dicken Buchstaben stand ihr Name an der Tür, an der ich klopfte. Mehrmals. Vielleicht, etwas wütender, als ich es sollte. Nur war auch das mir egal.

»Herein«, ertönte eine sanfte Stimme. Ich öffnete die Tür und sah eine Blondine an ihrem Schreibtisch sitzen. Sofort nahm ich ihre blauen Augen ins Visier und es sah mich weiterhin monoton an. »Wie kann ich Ihnen helfen?«, sie stützte ihr Kinn an ihrer Hand ab und deutet auf den Stuhl vor mich, doch ich nahm nicht platz.

»Ms Richards. Ich rate Ihnen die Fotos und die Schlagzeilen, die über mich persönlich veröffentlich werden, zurück zu ziehen und es in Zukunft zu lassen«, ließ ich es sie so freundlich wie möglich wissen, nur entlockte es ihr ein Schmunzeln.

»Ah, Rafael Mancini, richtig?«, ich nickte. Ihre Haltung war sehr versteift und sie wirkte nicht wie jemand, der Spaß am Leben hatte. Sie leckte sich über die Lippen, bis sie vom Tisch aufstand und einige Schritte auf mich zuging. Ihre langen Beine waren in einer hellblauen Jeans verpackt und ihre Figur verdeckte ein heller Blazer, den sie offen trug. Ihre Haare fielen in Wellen über ihre Schultern und dann sah ich wieder in ihre Augen. »Ich muss Sie leider enttäuschen, aber das ist nicht möglich«

»Nicht möglich? Alles ist möglich, Ms Richards«, grinste ich frech und verschränke die Arme vor der Brust, was direkt ihren Blick darauf fahren ließ. Sie musterte meine Arme und ich merkte, wie sie schwer schluckte, bevor sie mich wieder ansah.

»Da muss ich Sie enttäuschen. Sie ist eine Person der Öffentlichkeit, da haben Sie es sich selbst einbrockt, wenn meine Fotografen Sie bei ihren Lustakts erwischen, weil Sie nun mal so einen Ruf in New York haben. Das wissen Sie schon«, ich nickte, weil es kein Geheimnis war, aber solche Schlagzeilen wirkten sich nicht gut auf meine Familie aus.

»Das ist mir klar. Aber das was Sie schreiben entspricht nicht der Wahrheit. Also entweder Sie entfernen diese Artikel oder ich muss Sie über andere Wege dazu bringen. Aber ich glaube, dass Sie damit ihren Job verlieren könnten, überlegen Sie es sich gut. Wunderschönen Tag noch, Ms Richards«

THE MANCINI BACHELOR | PARTE TRE✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt