Due

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F A Y E

»Wie ich ihn nicht ausstehen kann!«, schrie ich und schlug mit meiner Faust auf den Tisch, sodass ich meine Kaffeetasse von dem Ruck runterfallen ließ.

»Ms Richards, alles in Ordnung?«, kam kurz darauf meine Sekretärin rein, der ich zunickte und dann aufstand und das Büro verließ. Er dachte, dass ich meinen Job verlieren würde? Dabei war ich hier die Leitung. Was sollte er mir schon anhaben?

Ich stieß noch einen Fluch aus, ehe ich mich auf den Parkplatz begab, wo ich meinen Sportwagen vorfand. Das knallige rot war zwar auffällig, aber es gefiel mir. Es spiegelte mein feuriges Temperament wider.

Während ich auf dem Weg nachhause war, rief mich meine beste Freundin, Melia, an. »Bist du im Office?«

»Nein, ich fahre nachhause, wieso?«, dann schlug sie vor heute Abend schick essen zu gehen, was ich als eine gute Idee empfand. Ich war wütend und musste runterkommen. »Um sieben bei unserem Italiener?«

Zuhause ließ ich mich erstmal auf mein Sofa fallen und öffnete über ein Handy Instagram, wo ich in der Suche automatisch Rafael Mancini eingab. Bingo. Sein Profil ploppte auf und er hatte wirklich einige an Follower, die meisten natürlich irgendwelche Frauen, aber das interessierte mich nicht, was er in seiner Freizeit trieb. Mein Fotografen lieferten mir Material, aus dem sehr gute Storys entstehen konnten. Das war schließlich irgendwo mein Job.

Ich scrolle ungewollt durch seine Bilder. Rafael Mancini in Anzug, im Hemd, in Sportsachen und Oberkörperfrei...Ich schluckte schwer, denn er schien wirklich viel auf seinen Körper zu achten. Seine Figur war nicht zu viel und nicht zu wenig. Ich zoomte sogar noch etwas ran und realisierte dann erst, was ich überhaupt tat.

Gerade wollte ich von seinem Profil runter und das Bild zur Seite wischen, da kam ich auf diese blöde Herz unten links und hätte mich dafür selbst schlagen können. »Fuck!« Schnell versuchte ich es zurück zu ziehen, das war aber nicht unbedingt hilfreich, da die Benachrichtigung sowieso ankommen würde. Verdammt.

Genug Internet für heute. Ich legte mein Handy weit genug weg, ging in mein Schlafzimmer,w o ich mir ein passendes Outfit für das Restaurant heraussuchte. Klassisch entscheid ich mich für ein schwarzes, figurbetontes Kleid, das an der Seite kapp unter der Brust einen Ausschnitt hatte.

Mein Haare ließ ich einfach offen und puderte nochmal mein Gesicht ab, bevor ich mein Parfüm auftrug. L'interdit Rouge von Givenchy. Mein Markenduft. Als ich dann noch meine hohen Schuhe anzog, nahm ich meine Tasche von der Kommode und ging zurück zu meinem Auto, mit dem ich Mel abholen würde, damit wir zusammen ins Restaurant fahren konnten.

»Hey, wie gehts dir?«, sie setzte sich schnell rein und ich fuhr weiter. »Rate, wer bei mir heute aufgetaucht ist«

»Dein Ex?«, ich schüttelte angewidert den Kopf. Ich bekam sogar eine ekelhafte Gänsehaut, weil ich an diesen Typen nicht denken wollte. »Rafael Mancini, über den heute erst ein Artikel veröffentlicht wurde.

»Lass mich raten, er fand den nicht gut?«, ich lachte auf und wieder schüttelte ich den Kopf. »Überhaupt nicht. Ich soll es zurück ziehen, sonst verliere ich meinen Job. Als hätte er so viel Einfluss und könnte das Oberhaupt der ganzen Standorte darüber kontaktieren«, erst als ich realisierte, was ich gerade ausgesprochen hatte, fiel mir auf, dass er unglaublich viel Macht hatte. Mist.

»Und nun? Wirst du es zurück ziehen?«

»Zu spät. Und jetzt erst recht, werde ich nicht aufhören. Ich habe keine Angst vor diesem Mann«

Nach einer Dreiviertel Stunde kamen wir am Restaurant an, wo wir vorne ausstiegen und ich an das Personal meinen Schlüssel gab, damit der Wagen geparkt werden konnte. Drin empfing uns der Geschäftsführer, der uns zum Tisch führte, schön am Fenster, für die tolle Aussicht.

Wir bestellten uns Getränke, ich ohne Alkohol, weil ich den einfach nicht mochte und eine Vorspeise, bei der wir uns überraschen ließen.

»Ich wasche kurz meine Hände«, Mel stand auf und stolperte dabei leicht über den Stuhl, sodass ich auflachte, weil sie ein keiner Tollpatsch war. Während sie weg war, überlegte ich, was ich als Hauptspeise nehmen wollte.

Ich liebte Pasta, aber auch Pizza. Das war immer eine sehr schwierige Entscheidung, die ich treffen musste. Dann sah ich auch schon die Braunhaarige auf mich zugehen, aber sie wirkte nicht sonderlich fröhlich, sondern machte komische Bewegungen mit dem Kopf zu ihrer rechten Seite.

»Was ist?«, denn ich verstand es nicht. Als sie wieder am Tisch war, zog sie mich näher an sich und flüsterte mir ins Ohr, dass sie wohl die Mancinis gesehen hatte. Also die ganze Familie, damit der Kinder. »Wo?« Melia zeigte zur gegenüber liegenden Seite von uns. Dort saßen beide Brüder. die Eltern und die Frau des älteren Bruders mit den zwei Kindern. Morena und Domenico. Aber am Tisch saß noch eine junge Frau, die wohl die Schwester, Bria, sein müsste.

»Das kann ja was werden«, knurrte ich und lugte noch einmal rüber, wobei im gleichen Moment Rafael Mancini meinen Blick einfing. Seine zuvor erfreute Miene, wurde ernst und leicht genervt. Seine Augen wirkten noch dunkler, als ich diese heute Mittag zu sehen bekam. Dann zog er einen Mundwinkel nach oben und drehte sich anschließend wieder seiner Familie zu.

»Ich hasse ihn«, knurrte ich, weil er sich viel zu viel erlaubte. Er dachte, er sei der geilste mann auf diesem Planeten, nur weil er hier und da mal eine Frau aufriss. Aber dass er single war, wunderte mich. Er war bereits siebenundzwanzig, aber nie hatte ihn jemand mit einer Frau über einen längeren Zeitraum gesichtet. Nur seine kleine Affären oder einmal Sachen.

»Findest du nicht, dass du übertreibst?«, hauchte Melia und wirkte ziemlich eingeschüchtert.

»Nein, weil er noch sehen wird, was er davon hat mir ein Ultimatum zu stellen!«

THE MANCINI BACHELOR | PARTE TRE✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt