F A Y E
»Faye, du musst eine Schüssel mit Wasser holen und viele Handtücher«, ich sprintete los. Im Bad schnappte ich mir einen Stapel sauberer Handtücher, in der Küche füllte ich eine ganze Schüssel mit Wasser. Zurück bei Riana wurde ich angewiesen sie auf den Boden zu legen...der arme weiße Teppich.
»Hab«
»Dann setz dich bitte vor sie, sodass du einen Blick auf den Ausgang hast«, verdammt war es unangenehm, aber ich tat es. Riana trug zum Glück ein Kleid, also verhalf ich ihr aus ihrem Slip, den ich zur Seite warf. Riana schrie, aber die Frau am Telefon bat sie noch nicht zu pressen.
»Jetzt musst du aufpassen, dass bei jedem Pressen du deine Hände unter dem Baby hast, damit es nicht auf den Boden fällt«, klang sinnvoll. »Und jetzt Pressen, Riana«, sagte die Sanitäterin. Und schon presste die Grünäugige. Ihr Kopf lief rot an, aber mein Fokus lag jetzt beim Kind, dessen Kopf schon draußen war, in meine Hände rutschte.
»Siehst du den Kopf?«
»Ja, der ist draußen«
»Sehr gut. Und jetzt Riana, nochmal pressen. Der Rettungswagen ist gleich vor Ort«, ließ mich die Frau am Telefon wissen und Riana schrie ihre Seele aus dem Leib, während sie wieder presste. Der Körper des Babys glitt in meine Hände, gefolgt von der Nabelschnur, die daran befestigt war.
Sofort schrie auch das Baby und Riana sackte zurück. »Wer ist es?«, wollte sie total erschöpft wissen. »Ein Mädchen«, lächelte ich und betrachtete das kleine Mädchen in meinen Händen, das noch immer schrie.
»Sehr gut gemacht ihr beiden«
»Die Sanitäter sind da«, ertönte Silvanos Stimme. Ich winkte die zu uns. Einer der Sanitäter kümmerte sich um Riana, während der andere das Baby untersuchte. »Gleich ist noch die Nachgeburt, aber wir würden beide gerne mit ins Krankenhaus fahren, um alle weiteren Untersuchungen einzuleiten«
»Darf ich mit?«, wollte ich wissen, aber der Sanitäter schüttelte den Kopf. »Nur Familienmitglieder«
»Sie ist meine Schwägerin verdammt. Ohne sie fahre ich nirgendwo hin«, knurrte Riana und schon verstummten die jungen Männer und nahm mich auch mit. Silvano fuhr uns mit dem Auto hinterher.
Im Krankenhaus wurde Riana in ein Untersuchungszimmer gebracht, während ich mit Silvano vor der Tür wartete. Auch er hatte bereits die Brüder kontaktiert, die gerade stürmisch auf uns zuliefen.
»Wie siehst du denn aus?«, wollte Rafael von mir wissen, der mich irritiert musterte. Und jetzt fiel mir auf, dass ich voller Blut war. Lecker.
»Wie soll ich sagen...«
»Ms Richards hat das Baby zur Welt gebracht«, unterbrach mich Silvano, der wie ein stolzer Vater aussah. Sein Grinsen war bereiter als seine verdammten Schultern. »Du hast was?«, war nun Milano der Verwirrte.
»Riana ist zu mir gefahren und ich wollte ihr einen Tee aufsetzen, aber dann schrie sie schon, dass sie den Kopf spürte und ja...ich habe Anweisungen von der Notdienststelle erhalten und alles so gemacht, wie ich es machen sollte. Es ist ein Mädchen. Gratuliere«, ich dachte, dass Milano darauf nichts erwidern würde, aber er zog mich einfach schweigend in die Arme und zitterte. Ein Schluchzen entfuhr ihm sogar. »Ein Mädchen. Danke Faye. Für alles. Danke wirklich!«, dann löste sich der ältere Mancini von mir und ich sah in sein verweintes Gesicht, was ich total niedlich fand. Es war das dritte Kind und dennoch nahm es ihn so mit. Das war wirklich schon.
»Du bist nochmal Onkel geworden«, lächelte ich Rafael an, der einfach nur mein Gesicht zwischen seine Hände nahm und mich küsste. Einfach so. Vor seinem Bruder, vor diesen ganzen Menschen. »Du bist unglaublich«
»Sind Sie die Familie von Riana Mancini?«, ertönte die Stimme eines Mannes, der der Arzt sein musste in seinem weißen Kittel. Wir nickten alle und wurden von ihm hereingebeten.
»Bellezza«, Milano lief zu der jungen Frau, die mit dem Baby auf den Armen lag und ihrem Mann einen Kuss gab. Dann sah er sich das Mädchen an, welches grüne Augen hatte, die man bis hierhin sehen konnte. »Wie soll die Prinzessin heißen?«, wollte Rafael nun wissen. Riana sah zu mir, dann zu der Kleinen. Sah zu Milano und flüstert ihm etwas zu, bis er nickte.
»Fea. In Ehren für dich, Faye. Ohne dich hätte ich das nicht geschafft«, Tränen stiegen mir in die Augen und ich konnte es nicht glauben. Ich spürte starke Arme um meine Taille, die ich Rafael zuordnete. Er platzierte eine Küsse auf meiner Wange, bis er mir zuflüstert, dass wir die Familie alleine lassen sollten.
»Kommst du mich morgen besuchen, Faye?«
»Natürlich. Ich kann auch etwas Leckeres mitbringen«, sie strahlte über das ganze Gesicht, dann verabschiedete ich mich von den dreien und ging mit Rafael nach draußen.
Zurück zuhause brachte mich Rafael wieder ins Bad, wo er mich unter die Dusche schob und selbst mitkam. Ich half ihm aus seinem Hemd und erschauderte, als ich eine Wunde auf seiner Brust bemerkte.
»Was ist das? Rafael?«
»Es war ein kleiner Unfall«, ich schüttelte den Kopf und sofort steigen mir Tränen in die Augen, weil es nicht weit entfernt von seiner Herzregion war. »Mir geht es gut, bella. Mach dir bitte keine Sorgen«, versicherte er mir und fuhr mit seinen Fingern über meine Wange, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn gab.
»Ich mache mir-«
»Ich weiß, aber es geht mir gut. Wirklich. Das ist ein kleiner Kratzer, nichts ernstes«, dennoch verschwand meine Sorge nicht. Aber er bestand darauf, dass wir schnell duschten, bevor wir ins Bett gingen.
Ich rechnete damit, dass er mich alleine im Zimmer ließ, doch er warf mir eines seiner T-Shirts zu, das ich mir überziehen konnte. Damit schlüpfte ich unter die Decke, sowie Rafael auch. Er schmiegte sich an mich, zog mich so nah an sich, dass nichts zwischen uns passen würde und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
»Schlaf gut, bella«
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THE MANCINI BACHELOR | PARTE TRE✔️
RomanceMAFIA ROMANCE BAND 3 R A F A E L M A N C I N I Nachdem seine Versuche, eine Beziehung mit Rianas bester Freundin einzugehen, gescheitert sind, entscheidet sich der junge Mann dazu, Single zu bleiben und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Er ist...