Quindici

959 67 15
                                    

F A Y E

Den restlichen Tag verbrachen wir zusammen im Wohnzimmer. Rafael kochte für uns, dann schauten wir einen Film, bis er mich erneut verführe und wir unzählige Male, die ich mittlerweile nicht mehr mitzählte, Sex hatten.

Ich wusste selbst nicht was es war, aber Rafael Mancini ließ mich Dinge fühlen, die ich nie zuvor verspürt hatte. Denn meine Beziehungen waren nie wirklich Beziehungen, sondern eher Freundschaften mit Vorzügen. Ernsthaft ging ich nie eine ein.

Das mit ihm war nun auch keine Beziehung, dennoch fühlte es sich anders an, als mit den Freundschaft Plus Geschichten. Es war intensiver, besonderer und einfach nur anders.

»Bella, ich muss gleich noch wegen Angelo etwas prüfen gehen. Kann ich dich alleine lassen, ohne das du etwas kaputt machst?«, ich nickte, denn in fremden Häusern, war ich sowieso noch hunderte Male vorsichtiger.

»Wohin musst du genau?«, platzte die Frage aus mir, bevor er an der Haustür ankam.

»Das weiß ich noch nicht genau, aber es gibt spuren, die zu ihm führen«, ich nickte, dabei breitete sich ein schreckliches Gefühl in mir aus. »Ich bin bald wieder da. Solange ist ja Silvano hier. Bis später«

Er war gerade aus dem Haus, da lief ich hinterher und öffnete die Tür. »Rafael!«, rief ich, damit er sich umdrehte.

»Ja?«

»Pass bitte auf dich auf«, kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, zog es in meinem Unterleib und ein breites Lächeln umspielte seine vollen Lippen.

»Immer«

Es vergingen Stunden, in denen er noch immer nicht da war. Deshalb musste ich mich anderweitig beschäftigen. Vielleicht etwas lesen?

Ich suchte im Wohnzimmer nach Büchern, die ich nicht fand, als es an der Tür klingelte. Sofort dachte ich, es sei Rafael. Doch Silvano bedeutet mir dort zu bleiben, wo ich war. »Ich gucke, wer es ist. Boss würde nicht klingeln«, Angst breitete sich in mir aus und ich versteckte mich hinter einer Kommode.

»Oh, Mrs Mancini. Was kann ich für Sie tun?«, ich sah nicht wer das war, aber es musste eine weibliche Mancini sein.

»Silvano, schön dich zu sehen. Ich wollte zu Faye, Rafael weiß bescheid«, ich erkannte die Stimme nicht zu einhundert Prozent, kam dennoch hervor und sah Riana mitten im Flur stehen. »Faye, hey. Ich hoffe es ist okay, wenn ich hier bin«

»Mehr als das. Ich würde ja etwas anbieten, aber ich bin noch nicht so lange hier«, erklärte ich verlegen und sah, wie sie sich den Bauch festhielt. Schnell kam ich ihr zu Hilfe und setzte sie auf das Sofa, brachte ihr ein Glas Wasser und nahm gegenüber von ihr platz.

»Dankeschön«, lächelte sie und ich verstand total, wieso die ganze Familie Riana mochte. Sie hatte eine unglaubliche Ausstrahlung, die einen sofort in den Bann zog. »Wie ist es so mit dem Rafael?«

»Wie bitte?«, irritiert musterte ich die junge Frau.

»Naja, du und Rafael. Ihr seid zusammen oder?«, ich schüttelte lachend den Kopf. »Nein, sind wir nicht. Ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht was es ist«, warum ich es ausgerechnet ihr sagte, wusste ich nicht. Aber wie ich schon sagte, bei ihrer Ausstrahlung fühlte man sich sofort wohl.

»Ich glaube er mag dich mehr, als er selbst zugibt. Ich habe ihn verliebt erlebt, aber bei dir ist er ganz anders«, ich hob eine Augenbraue, weil ich nicht ganz verstand, was sie mir sagen wollte. »Er war mit meiner besten Freundin zusammen. Kenna«, da klingelte es bei mir. Die Frau von der Ausstellung, wegen der er sich vollaufen lassen hatte. »Sie waren zusammen und glücklich, aber dann ist sie weggefahren und hat ihn hier zurück gelassen. Es hat ihn wirklich mitgenommen und seitdem ist er keine einzige Beziehung eingegangen. Rafael ist großartig, er kümmert sich, wenn ihm der Mensch wichtig ist, so wie bei mir damals mit Morena«

»Wie meinst du das?«

»Oh, entschuldige. Als ich mich für drei Jahre von meinem Mann getrennt hatte, war ich mit Rafael, aber da war keine Liebe oder sonstiges. Er half mir mit dem Kind, während sein Bruder nicht zurückkam. Aber er hat mein Kind, wie sein eigenes behandelt und das hat mir gezeigt, wie groß sein Herz ist. Er war nicht immer so kalt und einfühllos gewesen. Kenna hatte ihn geändert, aber du...du lässt ihn wieder leben. Du bringst sein Feuer wieder zurück, das ihm gefehlt hat«, ich war überrascht und erstaunt. Gleichzeitig noch immer verwirrt.

»Wieso erzählt du mir das alles, Riana?«

»Weil ich sehe, dass zwischen euch etwas ist. Und ich möchte, dass er glücklich ist und das scheint er mit dir zu sein, auch wenn ihr am Anfang diesen kleinen Krieg hattet. Aber auch da, da hat er total anders gewirkt«, sofort beschleunige sie mein Puls und ich dachte an ihn. An seine Augen, seine Berührungen und sein Lächeln, das er mir schenkte, bevor er gefahren war. »Ich glaube ihr braucht einfach den richtigen Anstupcer, um die Sachen richtig anzugehen«, ich nickte, denn es war so.

»Danke«

»Wirklich gerne. Und vielleicht können wir zusammen mehr unternehmen, damit auch ich dich besser kennenlernen kann«, diese Frau war unglaublich.

»Nichts lieber als das. Möchtest du einen Tee oder so?«, sie nickte mir dankend zu, sodass ich mich erhob und den Wasserkocher anmachte. Und das dauerte ewig, bis das Wasser kochte. Wieso war es immer so? Ich konnte doch nicht die einzige sein, die es so empfand, oder?

»Oh shit!«, nahm ich ein schmerzhaftes Stöhnen war. Fuck. Ich rannte zu Riana unter der sich eine große Pfütze gebildet hatte. Ihre Augen waren geweitet und dann sah sie mich an. »Die Fruchtblase«

»Soll ich dich ins-«

»Ich spüre, wie das Baby rauskommt, Faye. Ich spüre den Kopf. Du musst mir helfen«, überfordert sah ich sie an und schüttelte den Kopf. »Ich bin keine Hebamme. Wie stellst du dir das vor?«, zwei panische Frauen, die beide keine Hebammen waren...das konnte doch nicht gut gehen.

»Ruf den Notarzt, er wird dir alles anweisen«, unzählige Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, gleichzeitig zitterten meine Hände und ich wollte am liebsten anfangen zu weinen, weil ich so überfordert war.

»Riana«

»Es kommt!«, schrie sie, wie eine Verrückte und dann wählte ich sofort den Notruf.

»Notrufzentrale, wie kann ich Helfen?«

»Eine junge Frau vor mir gebärt und ich weiß nicht, was ich tun soll«, brachte ich panisch hervor und sah zu Riana, die meine freie Hand ergriff.

»Dann hören sie mir ganz gut zu. Ich werde Sie anweisen, aber sie müssen wirklich genau das tun, was ich sage. In Ordnung?«

»Fangen Sie an, ich bin bereit«

THE MANCINI BACHELOR | PARTE TRE✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt