Kylian Mbappe//Neymar Jr

1.4K 40 11
                                    

Für Hisoka2008 damit du irgendwie die Niederlage verarbeiten kannst ;)

POV: Neymar

Es war der Abend vor dem Spiel auf das wir alle seit Wochen warteten und uns vorbereiteten. Ich lag auf der Couch, versuchte mich zu entspannen und mich zu sammeln. Ich wusste wie wichtig das Hinspiel gegen Bayern zuhause war aber ohne Kylian fehlten mir und dem ganzen Team ein wirklich wichtiger Mitspieler. Mein Freund, um genau zu sein. Ich wusste nicht, wie ich ohne ihn spielen sollte, er gab mir immer eine gewissen Ruhe und wusste welche Pässe und welche Läufe ich brauchte um zu treffen. Er war wichtig für meine Leistung aber nicht nur ich litt an dem Fehlen, von meinem Freund wollte ich gar nicht erst anfangen. Erst das verlorene Wm Finale, jetzt das Ausfall gegen Bayern...er war wirklich am Ende.

Leise seufzend scrollte ich durch Insta, drückte desinteressiert durch PSGs Storys und hielt kurz an, um den Kader für Morgen durchzulesen. Leo durfte doch spielen, aber das hatte er mir gestern schon begeistert mitgeteilt. Ich nickte bei den Namen, nichts neues, bis ich die Augen aufriss und mich fast an meiner eigenen Spucke verschluckte. Mbappe- im Kader. Wie um alles in der Welt konnte er im Kader sein, ich war gestern noch bei ihm gewesen und hatte gesehen wie beeinträchtigt er noch war. Ich wechselte sofort die App und rief meinen Freund an. Einmal, zweimal er ging nicht ran. Frustriert schüttelte ich den Kopf und legte den Kopf in den Nacken, bevor ich aufsprang und meine Autoschlüssel schnappte.

Ich konnte ihn nicht einfach morgen dort auflaufen lassen mit dem Wissen er hatte Schmerzen, am Ende machte er nur seine Verletzung noch schlimmer. Einige Minuten später stand ich vor seiner Tür und klingelte, während mein Fuß nervös auf und ab wippte. Einige Minuten stand ich da, bis er endlich öffnete. "Ney?" fragte er verwirrt und ich schob mich sofort an ihm vorbei ins Haus. "Ney, was ist?" fragte er weiter und lief mir hinterher ins Wohnzimmer wo ich die Arme in die Seiten stemmte. "Wieso bist du im Kader für Morgen?" fragte ich scharf und beobachtete wie er sofort die Schultern straffte und sich kampfbereit machte.

"Weil ich mich dafür bereit fühle" antwortete er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich war gestern noch bei dir und hab gesehen wie deine Übungen teilweise noch aussehen, du hast Schmerzen beim rennen und beim schießen" antwortete ich und schüttelte leicht den Kopf. "Kylian du kannst nicht spielen, du könntest dir dein ganzes Bein ruinieren und am Ende spielst du nie wieder". Er stieß die Luft aus und lief um mich herum um sich auf die Couch zu werfen. "Du übertreibst wie immer" murmelte er und ich verengte die Augen. "Ich übertreibe? Nein du siehst einfach die Gefahren nicht und ich passe auf dich auf. Wie immer". "Ich hab nicht darum gebeten das du auf mich aufpasst" gab er nun etwas lauter zurück. Man man man wie sollte ich das nur in seinen Dickkopf bekommen. "Tja da hast du leider Pech, als dein Freund passe ich auf dich auf".

Ich kniete mich vor ihm auf den Boden und schob seine Trainingshose etwas nach oben um seinen Oberschenkel, seine Waden und den Knöchel abzutasten und zu massieren, wobei er kurz die Augen keuchend zusammenpresste. "Wie um alles in der Welt hast du den Trainer überzeugt das du spielen kannst?" fragte ich und sah zu ihm rauf. Er kaute sich stumm au der Unterlippe herum. "Kylian?" fragte ich und er wich meinem Blick aus. Meine Hand schloss sich um sein Kinn und er seufzte leise. "Schmerzmittel" murmelte er und ich schloss die Augen.

"Ich lass dich Morgen nicht spielen Kylian, das kannst du vergessen" meinte ich und stand auf, woraufhin er sich ebenfalls aufrichtete und mir in die Augen sah. Ich liebte seine Augen, aber das schluckte ich jetzt herunter. "Nur ist das nicht deine Entscheidung Ney" antwortete er und wir starrten uns einfach nur in die Augen, aber keiner gab nach. "Ich will nicht das dir was passiert Kylian" versuchte ich es auf die sanfte Tour und legte meine Hände an seine Hüften um ihn zu mir zu ziehen.  "Ney egal was du sagst du stimmst mich nicht um" meinte er leise und ich schnaubte. "Gut mach, was du willst aber ich will mit dem Scheiß nichts zu tun haben, ich habs dir gesagt und wenn du deinen Dickkopf wieder durchsetzen musst bitteschön". Ich ließ ihn los, marschierte in den Flur und verließ das Haus.

Ich lies mich in mein Auto fallen und spürte mein Herz gegen meine Brust hämmern vor Wut. Wieso wollte er nicht auf sich aufpassen? Wieso konnte er nicht einmal auf mich hören? Angepisst fuhr ich nachhause und warf mich ins Bett, aber wenn ich und Kylian Streit hatten konnte ich nicht schlafen. Ich drehte mich noch ewig hin und her bis ich endlich einschlief. Am nächsten Morgen sah ich auf mein Handy in der Hoffnung er hätte mir geschrieben das ich Recht gehabt hatte, aber natürlich hatte er das nicht. Mit einem mulmigen Gefühl ging ich etwas frühstücken, eine Runde joggen und fuhr danach zum Trainingsgelände wo Kylian bereits angekommen war.

Wir sahen uns an und ich machte ihm klar, dass ich mit seiner Entscheidung immer noch nicht einverstanden war. Er erwiderte diesen Blick und ich wusste es war ihm egal. Stumm hörten wir der Besprechung zu und stiegen dann irgendwann in den Bus zum Stadion. "Kylian" begann ich als ich mich neben ihn setzte, doch er steckte sich die Kopfhörer in die Ohren und starrte aus dem Fenster. "Du gehst mir so auf den Nerv" murmelte ich angepisst. Als wir im Stadion ankamen und die Aufstellung bekannt gegeben wurde atmete ich etwas erleichtert aus. Er war nicht von Anfang an dabei. Ich spürte seinen angepissten Blick, doch ich konzentrierte mich voll auf das Spiel was gleich vor uns lag. An Bayern hatte ich nicht viele positive Erinnerungen.

Als wir schließlich im Spielergang standen wurde ich nervös. Kylian sah mich an und er wusste es, er wusste was in meinem Kopf abging und drängte sich durch unsere Teamkollegen zu mir durch. "Du schaffst das Ney, das wissen wir beide" wisperte er und wir sahen uns an, sanfter als zuvor. "Danke" flüsterte ich und legte kurz einen Arm um ihn. "Hast du genug gegessen und geschlafen?" wisperte mein Freund leise. "Geschlafen hab ich viel zu wenig, ich kann nicht schlafen wenn wir uns streiten" antwortete ich leise. Ich sah wie er noch was sagen wollte, aber wir wurden aufs Spielfeld geschickt.

Die erste Halbzeit lief unterirdisch. Wir kamen nicht ins Spiel, ich sah überhaupt keine Struktur bei uns und wir konnten nur beobachteten wie uns die Chancen von Bayern um die Ohren flogen- somit gingen wir mit einem mehr als glücklichen 0:0 in die Pause. "DAS KANN SO NICHT WEITER GEHEN" schrie Ramos und ich lehnte mich frustriert an die Wand. Wieder einmal brachen die großen Diskussionen in der Kabine aus, obwohl wir alle wussten das sie uns nicht guttaten. Vor allem nicht bei so einem Spiel. Die zweite Halbzeit begann und wir fingen früh das Gegentor. Damit sank die letzte Hoffnung in den Keller und als ich auch noch gefoult wurde und mein Knöchel höllisch schmerzte sah ich gar kein Land mehr.

Ich sah zur Bank und merkte, wie mein Trainer mich fragend ansah. Wenn ich rausging, würde er Kylian bringen und das wollte ich nicht. Er sollte sich so lange schonen wie nur möglich, also schüttelte ich den Kopf. Was ich danach zusammenspielte war schrecklich, aber ich konnte einfach nicht schneller laufen, es ging nicht. Mein Blick traf Kylians und er schüttelte bittend den Kopf. Er wollte das ich rausging. Irgendwann brachte der Trainer ihn für Soler, dagegen konnte ich nichts tun. Ich sah, wie er neben mir aufs Feld joggte. "Gehts?" fragte er besorgt und ich nickte. "Bei dir?" fragte ich und er nickte ebenfalls. Kaum das er das Spielfeld betrat drehte sich das ganze Spiel, die ganze Mannschafft, die ganze Motivation. Es war unfassbar was er für eine Auswirkung hatte aber ich sah wie er die Augen zusammenkniff beim sprinten, wie er die Zähne aufeinanderpresste. Er gab alles und trotzdem verloren wir.

Das Pfeifkonzert begann und ich schloss die Augen, wusste was jetzt wieder auf mich, auf uns alle zukommen würde. "Wir schaffen das in der Rückrunde" wisperte Kylian als er seine Arme um mich legte und ich sagte nichts, denn wirklich glauben konnte ich es nicht. "Hast du Schmerzen?" fragte ich ihn und umfasste sein Gesicht. "Ein wenig aber du auch, oder?". Ich nickte leicht und legte einen Arm um seine Schulter, damit ich ihn vom Feld ziehen konnte. "Ney, sie brauchen dich für die Interviews" rief mir Messi zu und ich presste die Zähne aufeinander. Kylian drückte kurz meinen Arm und sah mir nach wie ich zu den Reportern lief.

"Sie wurden als der schlechteste Spieler auf dem Feld gewählt, woran hat ihre heutige Leistung gelegen?" fragte er mich. Ich konnte ihm wohl kaum sagen das ich mit geprellten Knöchel weitergespielt hatte damit mein Freund sich auf der Bank schonte. Ich redete einfach nur irgendwas vor mich hin, entfloh dem Geschrei in der Kabine und wartete auf Kylian der sich nur wenig später neben mir in den noch leeren Bus setzte.

"Es tut mir leid Ney" flüsterte er und sah mich an. "Ich hätte auf dich hören sollen, ich weiß". Ich nickte leicht und zuckte die Schultern, jetzt war es auch zu spät. Er lehnte seine Kopf gegen meine Schulter und ich konnte nicht anders als kurz über seine Haare zu streicheln. "Ich liebe dich" flüsterte Kylian und ich atmete tief durch. "Ich dich auch du verdammter Dickkopf" murmelte ich und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf. "Das Rückspiel holen wir zusammen".

Fußball Oneshots ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt