Gregor Kobel//João Cancelo

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Für: Fuellerpatrone <3

POV: Gregor

Ich saß neben all meinen Teamkollegen bei Marco zuhause und starrte gebannt auf den Bildschirm. Bis jetzt sah bei Bayern gegen Freiburg alles nach einer Verlängerung aus und da rechnete ich München gute Chancen zu- naja sollte man wohl auch nachdem was sie mit uns vor ein paar Tagen gemacht hatten. Mit einem Mal hieß es Elfmeter für Freiburg und der ganze Raum schrie begeistert auf, aber ich hielt mich zurück. Auch wen ich nach dem Spiel der erste ein sollte der Bayern verlieren sehen wollte aber heute war das anders, heute spielte Cancelo das erste Mal seit langen wieder in der Startelf und man sah wie sehr er sich ins Zeug legte, wie unbedingt er zeigen wollte wie gut er war. Wenn sie das Spiel jetzt verloren, wäre er gebrochen, das wusste ich.

Man sollte sich jetzt fragen, was ich mit João Cancelo am Hut habe. Nach dem Spiel gegen Bayern, welches mit Abstand das Spiel war in dem ich mich am meisten gedemütigt gefühlt hatte, war ganz München feiern gegangen zu ihrer Fankurve- verständlich. Alle außer João Cancelo. Er war mir extra bis in den Spielertunnel hinterhergerannt, um mir zu sagen das ich seiner Meinung nach ein Top Torwart war und solche Fehler jedem einmal passieren konnten. Er hatte mich angesehen und mich in die Arme gezogen ohne das wir uns überhaupt kannten, einfach weil er gesehen hatte das ich diese Umarmung eben gebraucht hatte.

Aus diesem Grund wollte ich ihn heute nicht verlieren sehen aber Freiburg traf und mein ganzes Team sprang grölend auf und klatschte sich lachend ab. "Verdiente Rache" grinste Marco und lehnte sich auf seiner Couch zurück um mir einen Arm um die Schulter zu legen. Das Spiel wurde abgepfiffen und ich blickte auf dem Bildschirm, wo eine Nahaufnahme von João gezeigt wurde wie er sich auf die Unterlippe biss und verzweifelt den Kopf senkte. Mein Herz tat weh bei diesem Bild und ich griff sofort zu meinem Handy um ihn auf Instagram eine Nachricht zu schreiben. "Was los Greg? Du solltest doch hier am lautesten feiern" lachte Julian Brandt und ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen während ich einen kurzen Text verfasste der João hoffentlich ein wenig aufmunterte.

Ich erhielt lange keine Antwort und ich verstand es, ich hätte mir auch nicht auf Instagram irgendwelche Nachrichten durchgelesen nach so einer Niederlage. Erst als ich wieder bei mir zuhause im Bett lag und kurz vorm Einschlafen war bemerkte ich das er geantwortet hatte. Mein Herz pochte etwas aufgeregt gegen meine Brust- weshalb wusste ich selbst nicht wirklich, aber ich begann zu strahlen als ich sah das er ein Herz ans Ende seiner Nachricht gehängt hatte. Ich las seinen Text. Er bedankte sich für meine lieben Worte und hoffte mir würde es nichts ausmachen das er uns morgen im Stadion zusehen würde- er musste mal raus aus München. Ich strahlte. "Nein natürlich habe ich nichts dagegen, ich freue mich dich zu sehen" antwortete ich und starrte glücklich die Decke an.

Der nächste Morgen kam und ich stand hoch motiviert auf. Heute war ein guter Tag, das spürte ich oder vielleicht lag das auch nur daran das João mir zusehen würde. Ich würde ihm zeigen was für ein Top Torwart ich war. Strahlend fuhr ich mit meinem Team am Abend zum Stadion und als ich auf den Platz lief zum Aufwärmen sah ich mich um. Es waren so viele Leute hier, er hatte mir nicht mal gesagt wo er sitzen würde aber ich brauchte trotzdem nur wenige Sekunden um seine Augen in der Menge zu finden. Ich lächelte ihn an und hob die Hand, er winkte und ich lachte leise. Es sah irgendwie niedlich aus wie motiviert er mir winkte. Alles fühlte ich gut an, ich war selbstbewusst, ich war gut gelaunt. Es würde mein Abend werden- das dachte ich, bis das Spiel losging.

Schon ab den ersten paar Minuten bemerkte man das wir unterlegen waren, dass unsere Männer kaum hinterherkamen. Ich stand angespannt im Tor und hatte wirklich alle Hände voll zu tun, ich strengte mich an, wollte nicht wieder einen Fehler machen- ich konnte mir keine Fehler mehr erlauben nach dem Bayernspiel. In der 22 Minute fiel dann das 1:0 und ich schlug frustriert gegen den Torpfosten. Ich hatte alles gegeben und es reichte nicht. Als der Schlusspfiff ertönte stand es 2:0 und ich war am Boden zerstört, ich wollte nur weg, ganz weit weg oder zu João. Dieser war wie auch immer in den Spielertunnel gekommen und lehnte dort an der Wand als ich mich hineinschleppte.

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