Marten De Roon//Merih Demiral

546 21 2
                                    

POV: Marten

Ich lies mich mit einem lauten Lachen auf die Bank in der Kabine fallen und hielt schützend die Arme vor mein Gesicht als Merih immer wieder auf seine Flasche drückte und ich eine Ladung Wasser abbekam. "Komm du meintest dir ist warm" grinste er und ich strampelte protestierend als er mich einfach über seine Schulter warf und sich in Richtung Duschen begab. Ein Lächeln lag auf meinem Gesicht, das Lächeln was ich als kleines, glückliches Kind immer gehabt hatte. So fühlte ich mich bei ihm, wie ein kleines, glückliches Kind. Ich hielt mich an seinen breiten Schultern fest, drückte meine Nase etwas gegen seine Halsbeuge und genoss dieses geborgene Gefühl, bis mein herzhaftes Lachen von unserem Kapitän unterbrochen wurde.

"Leute hört mir mal alle zu" meinte er begeistert und wir sahen ihn etwas verwirrt an, keiner einen blassen Schimmer was jetzt kommen würde. "Robin kommt zurück" strahlte er und mir schlief das Gesicht ein. Mein bester Freund kam von Union Berlin zurück zu Atalanta. Mein und Merihs bester Freund kam zurück- das wäre auch alles schön und gut, wenn Merih nicht gleichzeitig Robins Exfreund wäre. Wir waren immer unsere Dreiergruppe gewesen. Ich, Merih und Robin. Bis die beiden sich verliebt hatten, sie hatten mich nicht ausgeschlossen, sie waren trotzdem immer bei mir gewesen, aber irgendwo war ich doch das dritte Rad am Wagen. Ich gehörte da eigentlich nicht hin, auch wenn sie es wirklich versucht hatten.

"Robin kommt wieder?" fragte Merih und setzte mich auf dem Boden ab. Meine Arme hingen schlaff herunter, als ich ihn beobachtete, wie er zu unserem Kapitän huschte und mit einem breiten Lächeln auf dessen Handy sah. Ein wenig verloren stand ich da, fühlte mich schrecklich, weil ich mich nicht freuen konnte. "Robin Hey" begrüßte Merih unseren besten Freund per Face Time. Die beiden waren nie im schlechten auseinandergegangen. "Marten komm her, sag hallo" meinte er und zog mich mit einem Ruck zu ihm. Sein Arm lag um meiner Schulter, sein Parfüm stieg mir in die Nase und seine Finger berührten meinen Arm der direkt zu kribbeln begann. Ich fühlte mich so unendlich schlecht, dass ich Robin am liebsten gar nicht in die Augen sehen würde.

"Heyy ich hab gehört du kommst wieder?" meinte ich als ich das Glitzern in den Augen von Robin sah. "Ja ich komm nachhause Jungs" grinste er und ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. "Wir haben dich schon vermisst, stimmts Marten?" meinte Merih und ich nickte mit etwas schweren Herzen. Ich hatte meinen besten Freund vermisst, Robin als Person hatte ich schrecklich vermisst, aber die Zeit mit Merih, das er mich endlich sah, das er mir endlich die Aufmerksamkeit gab- das gab ich nur unfassbar ungerne wieder her. Ich liebte ihn schon so lange, schon bevor Robin in den Verein gekommen war. Ich wusste mein Herz würde brechen, wenn man mir das hier wieder wegnahm.

"Marten freust du dich gar nicht?" fragte Robin vorsichtig. Scheiße. "Doch, doch Robin ich freue mich wirklich, ich bin nur noch etwas perplex" entschuldigte ich mich, war doch froh als endlich aufgelegt wurde. Ich wollte Heim, ich wollte in mein Bett. Ich musste das erstmal verarbeiten, vielleicht wars ja nur der Schock, vielleicht wurde das ja morgen früh einfacher, vielleicht freute ich mich dann.

Zwei Monate später war dieses schwere Gefühl im Herzen noch nicht verflogen, jetzt war es aber auch zu spät. Wir standen am Flughafen, ich neben Merih. Die letzten paar Sekunden die wir allein waren, aber ich wusste Merihs Kopf war schon bei Robin. Selbst in der Zeit, wo es nur uns beide nebeneinander gab, gab es nur Robin in seinem Kopf. Vielleicht sogar in seinem Herzen. Wo war ich bei ihm? Wo war mein Platz?

"Robin" riss mich Merihs Stimme aus meinen Gedanken. Ich hob den Kopf und sah wie unser bester Freund auf uns zu lief, den Koffer einfach stehen ließ und seine Arme um uns beide schlang. "Endlich wieder zuhause" murmelte er. Ich schloss die Augen und legte meine Arme ebenfalls um ihn. "Willkommen zurück" flüsterte ich und spürte, wie er mir durch die Haare wuschelte. Ich hatte ihn vermisst, seine Stimme, seine Art. Irgendwie kam Erleichterung in mir hoch, ich war doch kein so schlechter Mensch, ich hatte ihn vermisst. Nur Merih zu teilen, nein eigentlich ihn wegzugeben, das hatte ich nicht vermisst.

Fußball Oneshots ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt