Entfremdet

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Leser POV

Ich versuchte seit dem Vorfall mit den Kobolden mehrmals, Sebastian in der Schule anzusprechen, aber er wich mir jedes Mal aus. Verschwand nach dem Unterricht sofort und war nirgends anzutreffen. Ich fragte mich, ob etwas Schlimmes passiert war oder ob ich etwas falsch gemacht hatte. Sogar Ominis konnte mir nicht sagen, was mit ihm los war.

Ich verbrachte Tage damit, intensiv über das nachzudenken, was in der Hütte passiert war, jedoch eröffnete sich mir keine Antwort für Sebastians Verhalten.

Schließlich konnte ich es nicht mehr ertragen, ich bat Ominis darum, Sebastian nach dem Unterricht für mich im Klassenzimmer festzuhalten, damit ich ihn konfrontieren konnte.
Nach der nächsten Stunde "Verteidigung gegen die dunklen Künste" war es dann so weit. Ominis stellte sich Sebastian in den Weg, bevor er das Klassenzimmer verlassen konnte.
"Sebastian! Was ist los? Warum meidest du mich?" fragte ich mit verletztem Ton.

Sebastian versuchte noch einige Male sich an Ominis vorbeizuquetschen, gab aber schließlich auf

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Sebastian versuchte noch einige Male sich an Ominis vorbeizuquetschen, gab aber schließlich auf. Er senkte seinen Kopf und atmete tief durch. "Es tut mir ja leid", sagte er schließlich überheblich und distanziert. "Ich bringe dir nur Schwierigkeiten."
Ich schaute ihn ungläubig an. "Was meinst du damit? Du bringst mich nicht in Schwierigkeiten. Ich will nur, dass du mir sagst, was los ist."

Sebastian schüttelte den Kopf.
"Ich bin nicht so stark wie Ominis oder du. Ist doch so. Ich bin nicht gut genug für dich, ich falle dir nur zur Last. Wenn du von selbst nicht darauf kommst, muss ich dir eben auf die Sprünge helfen, ich will nicht mehr dein Freund sein, wenn das bedeutet, dass du dich um mich kümmern und sorgen musst."

Dann bekam sein Ausdruck eine ungewohnte Kälte und er sah mir wieder einmal nicht in die Augen. Sein ganzer Auftritt wirkte entsetzlich aufgesetzt. Als würde er alles in seiner Macht Stehende tun, um mich nicht merken zu lassen, dass er am liebsten sofort auf das nächste Abenteuer mit mir gehen würde.

Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. "Ich will aber niemand anderen, du Idiot", flüsterte ich leise zu mir selbst. Mein Körper war starr, ich fühlte einen tiefen Schmerz in mir, als würde alle Wärme in mir erkalten und mein Blut gefrieren. Meine heißen Tränen liefen meine roten Wangen hinab und platschen auf den Boden. Jetzt sah Sebastian mich endlich wieder an, das erste Mal seit Tagen.

Mein Blick änderte sich von traurig zu wütend, als ich in seine verzweifelten Augen sah. Ich ging stampfend auf ihn zu. „Sebastian, du bist ein Idiot!", sagte ich etwas zu laut. „Glaubst du, ich kaufe dir das ab? Wenn du das wirklich alles so siehst ... Warum ...?"

„Warum was?" Fragte er wütend.

Ich bäumte mich auf und vollendete meinen Satz: „Warum siehst du mich dann so unendlich traurig an?!" Ich schlug ihm schwach auf die Brust und blieb dann vor ihm stehen.

Plötzlich löste sich etwas in ihm. All seine Gefühle überwältigten ihn und auch seine Augen tränten nun. Er ging auch auf mich zu und ich schloss schnell meine Augen, da ich damit rechnete, jetzt endgültig in meine Schranken gewiesen zu werden.

Dann spürte ich plötzlich seine heißen großen Hände auf meinen kalten nassen Wangen voller Tränen. Seine Hände pulsierten, sein Herzschlag war schnell und stark. Errötet, öffnete ich meine Augen. Sebastian sah mich mit schmerzverzerrtem, nassen Gesicht an. Da erschloss sich mir endlich, was los war. Er musste einen schweren inneren Konflikt durchmachen, nachdem wir, als er verletzt wurde, in dieser Waldhütte nächtigen mussten und unfassbaren Ärger bekamen.

Was, wenn noch mehr Kobolde aufgetaucht wären? Ich wäre dann schutzlos bei Nacht im verbotenen Wald gewesen und er hätte nichts tun können. Er gibt sich die Schuld an dem ganzen und möchte mich nur beschützen.

Ich umarmte ihn, er erschrak. "Du bist gut genug, Sebastian. Lass uns einfach besser aufeinander aufpassen, okay?"

Sebastian nickte und legte seine Arme nun auch um mich. Sein verweintes Gesicht vergrub er in meinen Haaren und schloss seine Augen, "Okay", sagte er schließlich.

Die darauf folgenden Tage fühlten sich zwar komisch an, immerhin sprachen wir aber wieder miteinander

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Die darauf folgenden Tage fühlten sich zwar komisch an, immerhin sprachen wir aber wieder miteinander. 


Im Schatten der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt