Alle(s) für Einen

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Als es Morgen wurde, öffnete ich langsam die Augen, sie taten mir weh, weil ich in der Nacht noch lange geweint habe. Ich setzte mich auf und sah Natty immer noch zu meiner linken Seite sitzen. Sie las ein Buch, als sie sah, dass ich wach war legte sie es weg und sagte: "Du bist auf dem Ball zusammengebrochen und wurdest hierhergebracht. Ich glaube, du hattest nichts vorher gegessen oder?"
Ich nickte schwach und legte meine Hand auf meine Stirn. "Oh Mann, ich erinnere mich kaum daran. Aber wo ist Sebastian? Hat er mich schon besucht?"
Natty blickte mich besorgt an. "Nein, er war nicht da. Wir haben ihn auch nirgendwo sonst finden können, aber mach dir bitte keine Sorgen, ich bin sicher, dass er bald auftauchen wird." Ich seufzte enttäuscht und legte mich zurück auf das Kissen. "Ich kann nicht glauben, dass er nicht gekommen ist. Weißt du, er hatte es mir sogar versprochen." Natty legte sanft ihre Hand auf meine Schulter und versuchte, mich zu trösten. "Vielleicht gab es einen wichtigen Grund, wegen dem er nicht kommen konnte. Egal was es war, wir werden es herausfinden." Ich nickte und schloss die Augen.

Natty: "Du sahst übrigens wunderschön aus, Sebastian hat wirklich etwas verpasst."

Ich lächelte. "Du aber auch, ich habe gesehen, wie stolz deine Mutter dich angesehen hat!"

Die Schwester kam rein und sagte mir, ich dürfe gehen, sobald ich mich in der Lage dazu fühle. Sie konnte mir nicht mehr viel helfen, da mein Zustand anscheinend lediglich einer Mischung aus Stress und leerem Magen entsprang. Ich ging so schnell wie möglich mit Natty in die große Halle, endlich etwas essen.

Wir waren gerade fertig mit unserem Frühstück als plötzlich Professor Weasley und Direktor Black vor uns standen und mich aufforderten, mit ihnen in ein kleines Büro zu kommen. Mein Magen verkrampfte sich vor Aufregung, als ich den düsteren Raum betrat und mich auf einen harten Stuhl setzen musste.

Die Professorin stellte mir aus dem Nichts eine Menge Fragen über Sebastian und seine Aktivitäten in den letzten Wochen. Ich wurde gefragt, ob ich jemals gesehen hatte, wie er unverzeihliche Flüche angewendet hat oder ob er verdächtige Bücher besaß oder versteckte. Ich war völlig überfordert von den Fragen und verteidigte Sebastian vehement, ich erklärte, dass er niemals so etwas Böses tun würde. Schulleiter Black sah mich nur streng von einer Ecke aus an. Dann wurde mir mitgeteilt, dass Sebastian vorerst in Haft sitzen würde, bis geklärt sei, ob er tatsächlich unverzeihliche Flüche benutzt hatte oder nicht. Ich brach in Tränen aus, als ich das hörte. Ich wusste, was er getan hat und was passieren würde, wenn sie es herausfänden. Für die beiden jedoch, sah es zum Glück so aus, als würde ich weinen, weil Sebastian zu unrecht angeschuldigt wurde.

Die Professorin versuchte mich zu beruhigen und versicherte mir, dass sie ihr bestes geben würde, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch genau das, war das Problem, die Wahrheit würde dafür sorgen, Sebastian für immer nach Azkaban zu schicken. Dann durfte ich gehen, ich verließ zitternd das Büro, mit einem schweren Herzen und einer ungewissen Zukunft.

Ich lief zurück zu Natty, die noch am selben Platz auf mich wartete.

Natty: "Oh nein. Du siehst ja schon wieder so fertig aus."

Die Tränen kullerte über mein Gesicht und ich rieb sie mir mit meinem Ärmel aus den Augen. Ich setzte mich neben sie und erzählte ihr, was ich erfahren habe.

Ich: "Schulleiter Black hat Sebastian in Gewahrsam genommen, weil irgendjemand behauptet hat, dass er gesehen hat, wie Sebastian unverzeihliche Flüche benutzte." Schluchzte ich.

Garreth: "Ich habe alles gehört. Jetzt benutzt er also auch noch unverzeihliche Flüche?"

Natty: "Das steht doch noch gar nicht fest Garreth! Hab doch mal ein wenig Feingefühl!"

Im Schatten der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt