Leser POV:
Ein paar Tage waren seitdem vergangen. Wir gingen uns nicht aus dem Weg, ließen uns aber gegenseitig etwas Freiraum, um über alles, was geschehen und gesagt worden war, nachzudenken.
Nach der Schule setzte ich mich in einem Innenhof der Schule, auf meine Lieblingsbank und betrachtete die Eulen, die Hin und Her über die Schule hinweg flogen. Es war ein wunderschöner Tag und der warme, sanfte Wind, der mich umgab, trug dazu bei, mich ein wenig zu beruhigen. Doch trotz der angenehmen Umgebung konnte ich das dumpfe Gefühl in meiner Brust nicht abschütteln.
Etwas hatte sich zwischen Sebastian und mir verändert, seit ich ihm meine Gefühle gestanden hatte. Er schien distanzierter, zurückhaltender zu sein und das tat ein wenig weh.
Ich fing an zu tagträumen und dachte an all die schönen Momente zurück, die wir zusammen erlebt hatten, an all die Stunden, die wir miteinander verbracht hatten und an all die Scherze, die er immer machte. Doch nun schien es so, als könnten diese Dinge nun vorbei sein.Ich konnte nicht anders, als zu denken, dass ich alles ruiniert hatte. Vielleicht war es ein Fehler, ihm meine Gefühle zu gestehen. Vielleicht hatte ich alles kaputt gemacht. Eigentlich wollte ich es ihm ja auch gar nicht sagen, ich war bloß so aufgeregt gewesen und im Affekt ist es mir dann so herausgerutscht. „Ach Quatsch! Er sagte, er mag mich, wir sind also immer noch Freunde." Ich verschränkte meine Arme und atmete tief durch.
Dann stützte ich meinen Kopf auf meine beiden Hände und seufzte schwer. Die Eulen schienen meine Traurigkeit zu spüren, denn ich hatte den Eindruck sie flogen jetzt ein wenig langsamer und schwerfälliger. Ich schloss meine Augen und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Auf irgendeine Weise war ich auch erleichtert, dass es endlich raus ist. Aber gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass er sich von mir entfernte, und das schmerzte mich ungemein. Ich fragte mich, ob er jemals das Gleiche für mich empfinden würde, wie ich für ihn. Oder ob meine Gefühle für immer einseitig bleiben würden. Eine ganze Weile blieb ich noch hier sitzen und dachte über all diese Dinge nach und fragte mich, was Sebastian wohl gerade dachte. Ich hatte ihn nämlich sofort entdeckt, als ich mich hier das allererste Mal hinsetzte. Er saß jeden Tag nach der Schule an diesem großen Fenster im Turm, von dem aus man in diesen wunderschönen Innenhof blicken konnte. „Ob er mich wohl sah?"
Sebastians POV:
Ich saß gerade auf einer Fensterbank in meinem Lieblingsturm und schaute verträumt aus dem Fenster, und beobachtete sie, wie sie mal wieder auf ihrer Lieblingsbank saß. Sie sah bedrückt aus und ich wollte mich am liebsten gleich zu ihr setzen. Doch ich hatte auch das Gefühl, dass ich ihr besser noch Freiraum lasse, nachdem ich ihr im Raum der Wünsche gesagt habe, dass ich sie auch mag. "Darauf hat sie gar nichts geantwortet ... kam wahrscheinlich etwas plötzlich. Ich werde sie nicht bedrängen, ich überlasse ihr den nächsten Schritt, sie weiß ja jetzt wie ich empfinde." Dachte ich widerspenstig. Es war das Beste, wenn ich mich nun ein wenig zurückhielt und sie die Dinge in ihrem eigenen Tempo angehen ließ. Als ich sah, wie sie aufstand und fortging, klopfte mein Herz, und ich hoffte, sie wäre auf dem Weg zu mir, auch wenn ich wusste, dass das nicht der Fall war.
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Im Schatten der Liebe
FanficObwohl sie sich schon lange kennen, hat Sebastian nie romantisches Interesse an ihr gezeigt, oder doch? Trotz der eindeutigen Anziehungskraft zwischen ihnen wagt sich jedoch keiner so recht, den ersten Schritt zu tun. Wird er es schaffen, die Finste...