Im Schatten der Zeit - Zurück zu dir

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Sebastians POV:

Mein Masterplan würde keinesfalls einfach werden, sogar sehr ungewiss und es kann unglaublich viel dabei schief gehen. Dennoch war ich fest entschlossen und ich spürte das erste mal, seit einer sehr langen Zeit so etwas wie Hoffnung. Keine verzerrte, krankhafte Hoffnung die ich mir einredete, sondern reine und strahlende Hoffnung für die ich bereit bin... nichts zu tun. Genau. Ich werde nichts tun, nichts verändern, nicht eingreifen und nichts manipulieren. Meine Egoistischen und eigennützigen Aktionen haben bis jetzt nie etwas gutes bewirkt, das ist mir nun klar.

Ominis hatte mir die Augen geöffnet. Ich war immer auf der dunklen Seite gewesen und weil Ominis auf der richtigen, hellen Seite war, dachte ich immer er wäre gegen mich... So Vieles konnte ich damals nicht verstehen. Und sie... während ich im dunklen Meer meiner eigenen Finsternis ertrank, hat sie sich wie eine schützende Luftblase um mich gelegt und mir ermöglicht wieder auftauchen zu können. Doch stattdessen habe ich sie einfach mit mir in die Tiefe gezogen...

Ich zog mich in mein Versteck zurück und beschaffte mir Nahrung und einige andere Dinge, die ich für meinen Plan benötigte. Unsichtbarkeitstränke, Pergament und einen Kessel, sowie Unmengen an Zutaten. Das Ziel: Mein anderes Ich zu verfolgen und alle Stunden vom Zaubertränke-Unterricht sowie Kräuterkunde nachzuholen und zu lernen. Das schwerste für mich wird sein, mich zu beherrschen und die Dinge einfach passieren zu lassen, sei es noch so schmerzhaft. Aus diesem Grund, werde ich nur für diese Stunden mein Versteck verlassen und den Rest der Ziet, hier im Keller absitzen. So sieht meine selbstauferlegte Strafe aus. Meine Belohnung wird sein, zu ihr zurückkehren und sie heilen zu können. Hoffe ich.

Wie ich mich selbst einschätze, wird es für die Zukunft kaum einen unterschied machen, ob mein anderes Ich an diesen oder jenen Kursen teilnimmt oder nicht

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Wie ich mich selbst einschätze, wird es für die Zukunft kaum einen unterschied machen, ob mein anderes Ich an diesen oder jenen Kursen teilnimmt oder nicht. Denn ich habe damals eigentlich in kaum einem Unterrichtsfach aufgepasst, und mich meistens während der Stunden heimlich den dunklen Künsten gewidmet.

Der Unterricht ist ja sowieso primär für mich gedacht.


Und so vergingen die Stunden, Tage, Woche, Monate...
Tag um Tag saß ich im kalten Keller und wiederholte, was ich zuvor im Kräuterkunde oder Zaubertränke-Unterricht gelernt habe. Aß Kartoffeln und altes Brot aus meinen Vorräten und Trank das Regenwasser, dass ich durch das kleine Fenster an der Wand in einem rostigen Topf sammelte. Wenn alle paar Wochen jemand herein kam, versteckte ich mich hinter den Kesseln, die hier gelagert wurden und verharrte dort Stundenlang. Meine Haut wurde immer rauer, da ich jede Nacht auf Kartoffelsäcken schlief und mich nur mit Fetzen meiner Klamotten reinigen konnte. Es war ein karges, kaltes und dennoch erfüllendes Leben. Ich fühlte mich so klar und so frei, frei von meiner Besessenheit und voller Disziplin und Beharrlichkeit. Mir wurde klar, dass dies wohl das erste Mal in meinem Leben war, dass ich nicht den kurzen, verbotenen Weg gehe, sondern den richtigen, harten und ehrenhaften Weg beschritt.

Nach einem Jahr, erreichte ich eine Ebene in meinem Verstand, die ich mich noch nie zuvor getraut hatte zu betreten. Dort taten sich mir alle meine vergangenen Taten auf, wie ein offenes Deck Tarot Karten. Jede einzelne musste ich nun in die Hand nehmen und anerkennen. Denn meine Scham war ohne jede Bedeutung, wenn ich nicht daraus lerne. Also begann ich alle Erlebnisse von Anfang bis Ende aufzuarbeiten, meine Fehler einzusehen und als Teil von mir zu akzeptieren.

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