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Emmett bereitet mir größere Freude als ich je gedacht hätte. Sein Gebrabbel ist zwar unverständlich und doch wirkt es so als könnten wir einander verstehen. Dieser kleine Mensch vertraut mir jeden Tag etwas mehr und am Ende will er gar nicht mehr von meinem Arm runter, also bin ich derjenige der ihn füttert und ihn zu Bett bringt. Einzig das Windeln wechseln, was Maya mit einem Lachen kommentiert, bekomme ich irgendwie noch nicht so richtig hin.

" Du machst das toll mit ihm. " schmunzelt sie und wirft ihre Arme um meinen Nacken. " Und ich glaube er ist total vernarrt in dich. Jedesmal wenn du den Raum betrittst und er dich sieht vergisst er alles andere. "

Vielleicht übertreibt sie ein wenig aber es ist trotzdem schön das zu hören. Das beste ist gerade gut genug für meinen... Sohn.

" Ich versuche es. Noch bin ich nicht richtig in der Daddy Rolle drin. " gebe ich zurück und küsse sie.

Ich habe mir lange gewünscht das Maya und ich wieder diese Harmonie zwischen uns haben und jetzt da es offenbar endlich soweit ist kann ich nicht mehr als erleichtert aufatmen. Ich werde nicht vergessen wie schmerzhaft sich alles angefühlt hat nachdem sie weg war und ich werde alles notwendige tun damit es nie wieder soweit kommt, besonders aber, weil jetzt auch der kleine Mann von uns abhängig ist. Er soll in einer geordneten und liebevollen Umgebung aufwachsen.

Die Jahre ziehen ins Land und ich beobachte mit Freuden wie Emmett größer wird. An seinem 5. Geburtstag überraschen wir ihn mit einem Ausflug in ein Museum denn er liebt nichts mehr als Geschichten über den Weltraum und über die Planeten in unserem Sonnensystem zu hören. Alles was es darüber zu wissen gibt saugt er auf wie einen Schwamm, deshalb ist es die perfekte Überraschung für ihn.

Im Job läuft es seit ein paar Jahren so gut, daß ich kaum selbst noch einen Finger krümmen muss. Tanner erledigt das meiste, weil ich ihm vertraue und weiß das er keinen Unsinn anstellt und er ist es auch der die Mitarbeiter auswählt. Dadurch habe ich deutlich mehr Zeit für meine Familie, auch wenn das niemals die verloren gegangene Zeit aufwiegen kann.

Maya und ihre Mutter haben sich einigermaßen von den Erlebnissen erholt. Ihre Mutter arbeitet wieder und bewohnt weiterhin das Apartment. Maya hingegen unterstützt mich und Tanner, genauso wie wir sie mit Emmett unterstützen. Wir sind zu einer Einheit zusammen geschmolzen.

Die Hochzeit, die mein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt hat werde ich nie vergessen - auch wenn anfangs alles anders geplant war, war es das beste wozu Vater mich je gezwungen hatte - trotzdem regt sich in mir der leise Wunsch es richtig zu machen, doch dazu muss ich planen und besonders darauf achten, daß Maya nicht Wind von meinen Gedanken bekommt.

Zu dritt machen wir uns auf um Emmett's Geburtstagsgeschenk zu begutachten. Ein alter Bekannter, der das Museum leitet hat extra für uns an diesem Tag dafür gesorgt das wir alleine sind und alle Räumlichkeiten für uns haben.

Emmett läuft neben mir und hat wie üblich seine kleine Hand in meine gelegt. Die Bindung zwischen uns ist unzertrennlich und erfüllt mich mit Stolz. Je älter er wird desto ähnlicher wird er mir, nicht nur äußerlich.
Als die großen, schweren Türen des Museums sich öffnen und Emmett erkennt was vor sich liegt strahlen seine Augen. Maya und ich lächeln ihn liebevoll an.

" Na los... Geh schon. Sieh dir alles an. " sage ich und prompt lässt er mich los, marschiert vor uns her. Das Sonnensystem vor uns, das als große architektonische Meisterleistung in 3D dargestellt ist zeigt ihm wie weit entfernt jeder einzelne Planet von der Sonne entfernt ist - auch unserer.

Etwas weiter steht ein Rover - eine Kopie des Types, den man auf dem Mond gelassen hat. Emmett weiß alles darüber, erzählt es uns zum gefühlt 100sten Mal und trotzdem lauschen wir immer noch interessiert. Das Lunar Roving Vehicle (LRV) ist ein Elektrofahrzeugtyp mit hoher Geländegängigkeit und bereits in den 70ern fuhr ein solches Modell auf dem Mond, doch das ist bei weitem noch nicht alles.

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