Die freistehende Badewanne ist bis zum Rand gefüllt mit duftendem, heißen Wasser. Maya sitzt mir gegenüber, völlig ungeniert, nackt. Gerade jetzt ist der wohl ungünstigste Zeitpunkt über sie herzufallen und ihre Fragen im Keim zu ersticken, das weiß ich - allerdings macht sie es mir nicht gerade leicht beherrscht zu bleiben.
" Also gut. Wer ist diese ominöse Person die mit deinem Vater gesprochen hat!? Fangen wir einfach mal damit an... " fragt sie und lädt sich mit ihren Armen genügend Schaum auf um ihre Brüste zu verdecken. Sie will meinen Fokus auf unser Gespräch lenken, worüber ich einerseits dankbar bin weil ich das hier ernst nehmen möchte, andererseits nervt es mich, denn ich wüsste gerade jetzt etwas viel entspannenderes als zu reden. " Cora. " antworte ich knapp. " Am Tag unserer Hochzeit hat sie bereits angerufen. Du erinnerst dich? "
Maya nickt langsam, zieht aber ein Gesicht das ich vorher nur selten bei ihr gesehen habe. Ist sie etwa eifersüchtig?
" Wir hatten eine Weile lang ein Arrangement. Wir waren kein Paar. Dann kam Vater um die Ecke mit der Forderung einer Hochzeit und, naja... "
" Wieso hast du sie nicht gebeten dich zu heiraten? "
Die Frage schießt mir entgegen wie eine Pistolenkugel. Ich lasse meinen Kopf gegen den Rand der Wanne sinken, starre zur Zimmer Decke. " Ich hatte kein gutes Gefühl dabei sie zu fragen. Cora wusste immer woran sie bei mir ist. Dass das ganze nur rein sexuell ist. Aber hin und wieder hab ich gemerkt das sie doch größere Besitzansprüche stellt. Und das hat sich dann irgendwie bestätigt als ich sie hierher bestellt habe - ein weiteres Indiz ist ihre Art die Sache zu regeln nachdem ich ihr gesagt habe das wir uns nicht mehr treffen werden. Sie ist sofort zu meinem Vater gerannt und hat ihm alles brühwarm erzählt. " murmle ich. Als mein Kopf wieder zurück schnellt und ich Maya ansehen kann wirkt sie nachdenklich. " Sie bedeutet mir nichts. " füge ich hinzu, nur für den Fall das sie sich darüber Gedanken macht.
Maya setzt sich in Bewegung, kommt zu mir herüber und dreht sich, bis ihr Rücken meine Brust berührt. Sofort schießen meine Hände nach vorne, streicheln ihre Arme, ihre Haut. Hier und da lasse ich sogar etwas Wasser auf meinen Händen auf sie rieseln.
" Und ich? Was ist mit mir? " flüstert sie. " Ich wüsste gern woran ich bei dir bin, Neo. Ich hatte das Gefühl das von Anfang an alles... Anders war. Verstehst du? Ich meine, von deinem wirklich atemberaubenden Charme einmal abgesehen hab ich die ganze Zeit das Gefühl gehabt das es mehr sein könnte zwischen uns. Die Sache mit dem Apartment, wie du mich vor Rogers beschützen wolltest... Dann der Club. Das alles hat mich etwas irritiert. Machst du das für jede Frau die du nur zum Schein heiratest? "
Sie hat es spaßig gemeint, das weiß ich... Aber es kommt nicht ganz so bei mir an. Maya will mich aus der Reserve locken, weil sie weiß das ich mich schwer damit tue Dinge zu sagen die meine Gefühle offenbaren - besonders die Dinge, die eindeutig sind. Instinktiv presse ich sie noch dichter an mich, lasse sie meinen harten Schwanz an ihrem Hintern spüren. " Das ist nicht das einzigste was du mit mir machst, Maya. " raune ich. Es ist mein kläglicher Versuch ihr etwas zu sagen wofür ich keine Worte finde. In dieser Hinsicht bin ich wie ein kleiner Junge der zum ersten Mal benennen soll was er für jemand anderen empfindet - und daran scheitert das er es nicht fertig bringt. Was mich all die Jahre stets begleitet und geschützt hat, wird mir allmählich zum Verhängnis denn ich weiß das Maya mehr verdient - mehr als ich ihr im Moment geben kann.
†
Nach dem ausgiebigen Bad ist Maya noch längst nicht am Ende ihrer Fragerunde. Sie fragt nach meinem Vater, nach seinem Gesundheitsstatus aber auch nach unserer Beziehung zueinander.
" Alles was ich kann habe ich von ihm gelernt. Er hat sich immer Mühe mit mir gegeben, selbst wenn ich absolut unausstehlich war. Ich kann nicht sagen das wir ein inniges Verhältnis haben aber seine Krankheit ändert vieles, für mich. " sage ich und blicken ins Leere. " Ich sehe den Mann der mich groß gezogen hat jetzt anders. Klarer. "" Und trotzdem hast du ihn getäuscht. Ich meine was die Hochzeit angeht. "
Es ist kein klarer Vorwurf von ihr obwohl es sich so anfühlt. Von meinem schlechten Gewissen ihm gegenüber, besonders nach unserem letzten Gespräch sage ich jedoch nichts. Ich habe ihn schon in meiner Jugend oft gereizt und enttäuscht, aber das hier ist anders. Es fühlt sich schlimmer an.
†
Diesen Abend verbringen wir nicht getrennt voneinander. Maya zieht mich an der Hand in ihr Schlafzimmer, stößt mich aufs Bett und küsst mich, während sie langsam mein Shirt nach oben zieht. Was auch immer unausgesprochen zwischen uns steht interessiert in diesem Moment wohl wenig und ich bin dankbar für den kurzen Moment, den sie mir als Verschnaufpause einräumt.
Als wir völlig nackt sind und sie sich bereits feucht und bereit auf mich nieder lässt bleibe ich sitzen um ihr so nah wie möglich zu sein. Mein Schwanz schiebt sich Stück für Stück in sie hinein, was ihr extatische Laute entlockt - und mir ebenso, als sie beginnt langsam vor und zurück zu wippen. Meine Arme sind um ihren Oberkörper gelegt, halten sie fest und ihre Brüste drücken sich mir entgegen wie ein Präsent, begierig darauf wartend das ich meinen Mund und meine Zunge einsetze um sie noch mehr anzuspornen. Es ist nicht dasselbe wie im Apartment jetzt mit ihr zu schlafen, es fühlt sich anders an. Als wären wir aufeinander abgestimmt, füreinander geschaffen.
Vollkommen fasziniert beobachte ich ihre Bewegungen, lausche dem keuchen und beben in ihrer Stimme und dann kommt sie, schreit meinen Namen, presst die Schenkel aneinander und zuckt wild und unkontrolliert ohne Scham oder Reue." Ich bin noch nicht fertig mit dir, Baby. " murre ich, drehe mich samt ihr auf meinem Schoß herum und achte darauf das sie bequem zu liegen kommt, ehe ich mich auf sie stürze, ihren Mund wild erobere und mich tiefer in sie bohre, als es überhaupt möglich ist.
†
Die nächtliche Stille ist wie Balsam.
Ich beobachte Maya dabei wie sie schläft, streiche sanft über ihre Haut und werde mir mehr und mehr bewusst das ich so etwas - wie gerade - zum ersten Mal mache. Mit Cora zum Beispiel war es nie so, weil ich im Vorfeld dafür gesorgt hatte das sie verschwand ehe ich müde und erschöpft auf den Laken zusammenbrach.Ihre Anwesenheit hat alles für mich verändert, auch Dinge die ich vorher ausgeblendet und von mir weg geschoben habe. Unsere gemeinsame Zeit wird bald enden und es ist nicht länger mein Wunsch das dies schnell geschieht - aber ich weiß das sie es entscheiden wird, auch wenn unser Deal tatsächlich hinfällig ist. Und im Moment scheint alles darauf hinaus zu laufen das wir weit über die Vereinbarung hinaus... Zusammen bleiben werden? Oder deute ich alles falsch?
Langsam werden meine Augen schwerer und ich schlafe ein.
†
Am nächsten Morgen werde ich wach und finde eine leere Seite neben mir vor. Ich lausche, doch nichts als Stille ist zu hören.
Langsam krieche ich aus dem Bett, strecke mich und greife nach meinen Klamotten um nicht unvorbereitet und gänzlich nackt in Tanner zu laufen, falls er irgendwo im Haus bereits zu Werke geht.Stimmengewirr ist zu hören als ich mich der Küche nähere und mein anfängliches grinsen verschwindet als ich die Panik in Maya's Stimme höre. Ohne mich zu beachten braust sie an mir vorbei. " Was zum... " murmle ich und sehe ihr nach. Wie angewurzelt bleibe ich stehen, nur um dann Minuten später zu sehen wie sie ihre Tasche die Treppe hinunter schleift. Sie vermeidet es mich anzusehen. " Maya... Stopp. Was ist los? Wo willst du mit der Tasche hin? " frage ich verwirrt. " Ist irgendwas passiert? "
Endlich sieht sie mich an, verzieht schmerzhaft das Gesicht und ringt mit Worten. " Ich muss gehen. Sofort. Ich... Neo. Bitte, bleib wo du bist, okay? Ich will nicht das du mir folgst. " murrt sie, hebt ihre Tasche wieder auf und rennt zur Tür hinaus. Im selben Moment laufe auch ich los, renne ihr hinterher. In letzter Sekunde erreiche ich das Taxi das bereits auf sie wartet, klopfe gegen die Scheibe, doch nichts passiert. Sie sieht mich nicht einmal mehr an. Und dann... Dann setzt sich das Taxi in Bewegung und verschwindet - samt der Frau, für die ich mehr empfinde als ich womöglich sollte.
Noch immer wie in einer Art Starre stehe ich an der Stelle an der zuvor das Taxi gehalten hat. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und weiß, daß es nur Tanner sein kann.
" Was... Was ist passiert? Ich verstehe nicht... "
Einen richtigen Satz bringe ich gerade nicht fertig und auch Tanner scheint keine Ahnung zu haben was hier eigentlich los ist - trotzdem spendet er mir Trost und Halt, als ich gerade anfange alles in Frage zu stellen.
Ist es ihr womöglich doch zu viel geworden mit mir...? Habe ich einen Fehler gemacht und sie damit für immer vergrault?
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Dealbreaker
RomanceEine arrangierte Ehe für ein Jahr. Nur so kann ich meinen alten Herren austricksen & die Firma übernehmen. Klingt nach einem soliden Plan... Oder?