Kapitel 12 Antrag

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„Gemini, er ist nicht zu Hause. Und er wird über Nacht wegbleiben. Du kannst wieder nach Hause!", ertönt die sanfte und mitleidige Stimme von Fourth Mutter am Eingang ihres Hauses.

Sie hasst es, Gemini anzulügen, aber ihr verheulter Sohn hat nunmal Priorität.

„Das macht nichts, Mae ! Ich warte hier!", steht ein großer, junger Mann mit höflicher Körperhaltung und respektvoll lächelndem Gesicht vor der Tür.

Immer noch.

Schon seit einer Stunde.

Sie erklärte ihm bereits beim ersten Klingeln, dass Fourth nicht da ist.

Es dauert etwas länger, bis sie es zur Tür schaffte.

Fourth bekam einen stummen Schreianfall, als sie ihm mitteilte, dass durch das Guckloch Gemini zu sehen sei.

„Sag ihm, ich bin nicht zu Hause. Ich bin verreist. Ausgewandert. Tod!", zischte er ihr entgegen und rannte hoch auf sein Zimmer.

Herr Gott, sie hat Fourth noch nie so leiden sehen.

Sein ausgeschaltetes Handy liegt seit gestern auf dem Küchentisch.

„Ich brauche jetzt mal kurz eine Auszeit zu Hause!", sagte er und meldete sich krank.

Als hörte sie ihn nicht die ganze Nacht weinen.

Und die Musik war eigentlich auch viel zu laut.

Aber sie lauschte den melancholischen Liedern.

Und seiner wunderschönen Stimme, die das Leid mitsang.

Seit heute früh dröhnt die rockige Wut durch das Haus.

Diese eine Stunde Stille, die nun herrscht, seitdem Gemini vor der Tür steht, kann sie trotzdem nicht genießen.

Gemini will einfach nicht gehen.

Und auch nicht reinkommen.

Wenn Fourth zurückkommt, will er bereits vor der Tür sein.

Er will ihn empfangen.

Er hat doch so viel zu besprechen.

Ja, er ist gestern einfach weggerannt.

Die Panik packte ihn.

Aber je mehr er sich von Fourth entfernte, desto ruhiger wurde er.

Er musste weg.

Aber doch nur, damit er sich über einiges klar werden kann.

Er ist doch nicht der Typ, der keine Verantwortung übernimmt.

Warum hat Fourth nur sein Handy ausgeschaltet?

Er schrieb ihm doch gestern Nacht.

Es dauerte, aber er bekam diese Nachricht zufriedenstellend hin.

Wirklich gut für seine Verhältnisse.

Aber Fourth Handy wollte ihm einfach nicht dieses blaue Häkchen schenken.

Seine Nachricht kam nicht an.

Und die Nacht war mit unendlichen Gedanken gefüllt.

Diese ganzen Gefühle versperrten ihm so die Sicht auf seine Gedanken.

Er rannte weg.

Und konnte endlich klar denken.

Was das für Fourth bedeutet, wurde ihm erst in der Nacht richtig klar.

Gemini lag in seinem Bett und schüttelte ungläubig den Kopf.

Wie hat er sich bloß verhalten?

Fourth war so aufgelöst.

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