Kapitel 24

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Es war kurz nach Mitternacht, als ich Zuhause wieder angekommen war. George und ich hatten die restlichen drei Stunden vom Tag miteinander noch an der Tischtennisplatte verbracht. Gesprochen wurde nicht einmal wirklich viel, wir hatten einfach nur den Moment genossen.

Im Badezimmer wusch ich mir erst einmal das Gesicht über dem Waschbecken. Als ich in den Spiegel starrte, erwischte ich mich selbst dabei, wie ich sanft grinste. Erst jetzt bemerkte ich, wie glücklich ich eigentlich war.

,,Ist lange her, dass ich so ein ehrliches Lächeln bei dir gesehen habe'' ertönte plötzlich Karls Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um. Im Spiegel hatte ich ihn gar nicht gesehen, da es dunkel im Flur war und ich die Türe nicht geschlossen hatte.

,,Was hat dir dieses Lächeln verpasst?'' fragte er.
,,Etwa George?'' legte er grinsend seinen Kopf schief und musterte mich.
,,Niemand hatte einen von euch gesehen, seit ihr abgehauen seid und mich alleine zurückgelassen habt'' schmollte er ein wenig.

,,Sorry Kumpel'' lachte ich ein wenig auf, während ich beim Vorbeigehen meine Hand auf seine Schulter gelegt hatte. Natürlich gab Karl nicht und folgte mir in mein Zimmer.
,,Machst du jetzt wirklich ein Geheimnis daraus?'' hörte ich ihn sagen.

Ich schüttelte nur grinsend meinen Kopf, während ich mich auf mein Bett schmiss.
,,Ich kann auch George einfach fragen'' wollte er mir drohen, doch ich lachte ihn nur erneut aus.
,,Wir haben uns mehrmals geküsst, miteinander gesprochen und die restlichen Stunden miteinander verbracht'' erzählte ich ihm, damit er George nicht bombardieren würde.

Seine Mundklappe öffnete sich schockiert, während er mich mit einem unglaubwürdigen Blick anstarrte.
,,Du verarschst mich doch gerade'' kam es von ihm, was mich ein weiteres Mal zum Lachen brachte. Ich schüttelte meinen Kopf.

,,Oh mein Gott!!'' schrie er schon beinah so laut, dass es unsere Eltern hätte wecken können.
,,Pssht'' machte ich daher.
,,Und was jetzt?'' fragte er neugierig.
,,Wie und was jetzt?'' fragte ich leicht irritiert.
,,Wie geht es mit euch weiter?''

Nun starrte ich ihn an.
,,Wir haben nicht viel darüber gesprochen...'' fing ich an zu erzählen.
,,Wir wissen halt beide, dass es für einen Neuanfang einfach noch zu früh wäre'' fuhr ich fort.

Karl verdrehte die Augen.
,,Ihr seid doch beide auf den Kopf gefallen'' sagte er.
,,Aber irgendwo kann ich den Punkt auch verstehen' fügte er hinzu.

Er drehte sich um und wollte wohl in sein Zimmer laufen, als er mich doch noch einmal anschaute. Abwartend schaute ich ihn ebenfalls an.
,,Wartet nicht zu lange und macht es euch vor allem nicht wieder kaputt'' sagte er nun mit ernster Miene. Ich nickte ihm nur zuversichtlich zu.

Mir war durchaus bewusst, was auf dem Spiel stand. Daher wollte ich auch nichts überstürzen.
So glücklich wie im Moment war ich schon lange nicht mehr und das würde ich mir auch von niemanden kaputt machen lassen.

Mir war auch bewusst, dass ich die Sache mit Miles noch irgendwie klären musste. Auf Stress war ich nicht wirklich aus, er war schließlich eigentlich auch sowas wie ein Freund. Mein Verhalten hatte wohl einfach zu sehr auf ihn abgeschweift.

Wie George und ich mit der Sache meines Onkels und seiner Mutter umgehen würden, war noch nicht ganz klar. Darüber wurde aber auch eigentlich überhaupt nicht gesprochen. Es war auf jeden Fall keine einfache Situation.


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Chapter dieses Mal etwas kürzer als sonst :P

Bad RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt