Kapitel 25

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Georges PoV

Die nächste Woche verlief gut, aber auch merkwürdig. Karl und Nick wussten von der Sache mit Clay und mir, was sie natürlich gut, aber auch gleichzeitig dämlich fanden, da wir nicht zu lange warten sollten.

So gut wie jeder hatte in der Schule wohl bemerkt, dass der ''Krieg'' zwischen Clay und mir aufgehört hatte und nicht jedem schien das gefallen zu haben. Clay hatte sich mit Miles vertragen, doch nach wie vor widmeten mir Miles sowie Jane diesen abwertenden Blick zu.

Vermutlich hatten sie die Befürchtung, dass ich ihnen Clay wegnehmen würde, dabei hatten Clay und ich während der Schule gar nicht viel miteinander zu tun. Vermutlich, um nichts zu überstürzen und die Sache langsam anzugehen.

Dafür hockten wir fast jeden Tag wie in alten Zeiten mit Karl und Nick an den Tischtennisplatten. Wieso nur fast jeden Tag? Weil Karl und Nick uns auch Zeit für uns selbst geben wollten. Sie waren der Meinung, dass wir auch Zeit zu zweit brauchten.

Sie hatten nicht ganz unrecht, aber es war tatsächlich auch einfach schön, wenn wir alle beisammen waren. Nun verstand ich wieso Karl immer gejammert hatte, denn es waren unsere besten Zeiten, die mit der Zeit wiederbelebt wurden.

,,George?'' riss mich die Stimme meines Vaters aus meinen Gedanken, bei dem ich dieses Wochenende sein würde.
,,Hm?'' machte ich und schaute ihn verloren an.
,,Was beschäftigt dich? Du schwirrst schon seit deiner Ankunft in Gedanken'' lächelte er sanft.
,,Etwa die Sache mit deiner Mutter?''' fragte er nun, woraufhin ich meinen Kopf schüttelte.

Über meine Mutter und Clays Onkel hatte ich die vergangene Woche so gut wie gar nicht nachgedacht. Ich war auch froh darüber, dass niemand dazu ein Wort verloren hatte, denn an die Sache wollte ich auch gar keinen Gedanken mehr verschwenden.

Meine Mutter schien mir seit dem Abendessen aus dem Weg zu gehen, das war mir jedoch egal. Wenn sie meinte einen auf bockige Mutter machen zu müssen, sollte sie das. Hatte sich sowieso nichts verändert.

Ich bemerkte, dass ich mich schon wieder in meinen Gedanken verloren hatte und starrte meinen Vater erneut verloren an.
,,Eigentlich nicht, aber gerade wo du es erwähnt hast, kurz'' antwortete ich ihm schließlich.
Er legte seine Gabel zur Seite, da wir gerade am Essen waren, lehnte sich auf dem Stuhl zurück und schaute mich an.

,,Langsam bin ich ratlos, was deine Mutter betrifft'' sagte er.
,,Wem sagst du das'' entgegnete ich ihm.
,,Damit meine ich auch dich'' Verwundert und irritiert starrte ich ihn an.
,,Wieso mich?'' fragte ich.

,,Erinnerst du dich noch daran, was ich zu dir am Telefon vor dem Abendessen gesagt hatte?'' fragte er, woraufhin ich nickte.
,,Dass ich ihr den Gefallen tun soll, aber - '' er unterbrach mich.
,,Und wieso habe ich das gesagt?''

Ich dachte noch einmal genauer über das Gespräch nach.
,,Damit ich ein besseres Verhältnis zu ihr habe oder sowas?'' kam es immer noch leicht irritiert von mir. Er nickte und musterte mich mit einem nachdenklichen Blick.

,,Warum ist das überhaupt so wichtig? Ich habe dich und das reicht mir'' entfuhr es mir, während ich weiter aß, doch das Essen blieb mir beinah im Hals stecken, nachdem was er als nächstes gesagt hatte.

,,Erinnerst du dich auch noch daran, wie ich gesagt hatte, dass ich nicht immer da sein würde?'' seufzte er. Ich nickte besorgt, worauf wollte er hinaus?
,,Ich habe eine Koronare Herzkrankheit, George.''

Meine Augen weiteten sich und obwohl ich noch keine Ahnung hatte, was genau das bedeutete, füllten sich meine Augen bereits mit Tränen.
,,Was heißt das...?'' brachte ich es leise hervor.

,,Bei einer Koronaren Herzkrankheit sind die Herzkranzgefäße, als Folge einer Atherosklerose, verengt und verkalkt. Atherosklerose bezeichnet die krankhafte Ablagerung von Fetten in Blutgefäßen. Verengte und verstopfte Herzkranzgefäße führen zu einer Durchblutungsstörung des Herzens, es ist unheilbar'' erzählte er.

Ich schüttelte meinen Kopf und stand mit verschwommener Sicht, durch meine mit Tränen gefüllten Augen auf. Meine Brust fing an zu schmerzen.
,,Nein...nein...'' wiederholte ich es immer wieder.

Er stand ebenfalls auf und schloss mich in seine Arme.
,,Verstehst du jetzt, wieso es mir so wichtig ist, dass du dich mit deiner Mutter wieder gut verstehst?'' hörte ich ihn leise sagen.


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Hättet ihr damit gerechnet? 👀

Bad RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt